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Tausende Kunstwerke werden in Dresden vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht +++ Bildhauer-Symposium im Bucher Forst
Tausende Kunstwerke werden in Dresden vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht
Dresden (ddp). Die Kulturmetropole Dresden sorgt sich um ihre Kunstschätze. Das Jahrhunderthochwasser ließ Depots der Staatlichen Kunstsammlungen vollaufen, tausende Bilder und Skulpturen wurden eilends in obere Stockwerke des Zwingers gebracht. Auch Nachbar Semperoper meldet Land unter. Denkmalpfleger warnen vor Schäden in der historischen Altstadt.
«Wir haben bislang rund 5000 Kunstwerke nach oben getragen», sagte der Direktor der Kunstsammlungen, Martin Roth, am Mittwoch. Bis zu 8000 sollen insgesamt treppauf geschleppt werden. Dazu zählen Bestände aus der Skulpturensammlung, sowie den Galerien Alte und Neue Meister, die ansonsten im Zwinger und am Terrassenufer Besucher anlocken.
Über Details schweigt sich Roth aus - Sicherheitsbedenken. Nur so viel lässt der clevere Schwabe durchblicken: Die rund 100 Helfer - Mitarbeiter der Sammlungen und des Kunstministeriums - leisten einen hervorragenden Job und sind absolut zuverlässig. Immerhin beherbergen allein die beiden Galerien Millionenschätze. Raffaels Sixtinische Madonna und die opulenten Rembrandt-Werke sind aber sicher: Sie hängen im ersten Zwinger-Stock und können daher an Ort und Stelle bleiben.
Neben den Kunstwerken gilt die Sorge von Experten auch der Bausubstanz in der Altstadt. Wie der ab 1709 errichtete Zwinger sind zahlreiche kulturhistorisch wertvolle Gebäude aus dem relativ weichen und für Umwelteinflüsse besonders anfälligen Elbsandstein gemauert. Der Internationale Rat für Denkmalpflege sorgt sich um die barocken Ensembles. Derzeit könnten die Schäden aber noch nicht abgeschätzt werden.
Wann die Kunstschätze wieder besichtigt werden können, ist derzeit ebenso unklar wie der Spielplan der Semperoper. Die Bühne, die am zweiten Tag des Hochwassers eigentlich mit einer «Schwanensee»-Variante die Saison eröffnen wollte, kämpft mit vollen Kellern, Wasser greift die technischen Anlagen an. Nur eines scheint gewiss: Reparaturen und Sanierung kosten Geld, viel Geld. «Wir benötigen nationale und internationale Hilfe», sagt Sachsens Kunstminister Matthias Rößler (CDU).
Bildhauer-Symposium im Bucher Forst
Berlin (ddp-lbg). Mit einer Kette aus Skulpturen wollen internationale Künstler die Länder Berlin und Brandenburg symbolisch verbinden. Am Donnerstag werden 40 Bildhauer ihre Arbeit an den Skulpturen aus Stein und Holz im Bucher Forst beginnen, teilten die Veranstalter am Mittwoch in Berlin mit. Der Öffentlichkeit übergeben wird die Skulpturenlinie dann vom Schirmherrn, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), am 15. September um 15.00 Uhr. Die Linie aus Skulpturen soll mindestens zwei Jahre zu sehen sein und ein Zeichen für Völkerverständigung und Toleranz setzen.
Die offizielle Eröffnung des Symposiums ist am 19. August um 19.00 Uhr in der Galerie am Künstlerinnenhof Buch der Akademie der Künste Berlin. Ab dem 20. August ist dort auch eine Begleitausstellung zu sehen, die Werke der beteiligten Künstler zeigt.
Geöffnet ist die Ausstellung dienstags bis freitags von 15.00 bis 19.00 Uhr sowie samstags und sonntags von 11.00 bis 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.