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Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2006 für Juri Andruchowytsch +++ Jakob-Wassermann-Preis der Stadt Fürth für Uwe Timm +++ "Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor" für Katja Lange-Müller +++ Berliner Literaturpreis 2006 für Durs Grünbein
Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2006 für Juri Andruchowytsch
Der ukrainische Schriftsteller, Dichter, Essayist und Übersetzer Juri Andruchowytsch erhält den mit 15.000 Euro dotierten Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2006.
Die Jury entschied sich für den 1960 im westukrainischen Iwano-Frankiwsk – dem früheren galizischen Stanislau – geborenen Autor und seinen im Frühjahr 2005 bei Suhrkamp erschienenen Roman „Zwölf Ringe“ mit der Begründung, dass der Roman, der "an einem der abgelegensten Orte der Karpaten" spielt, in einer kunstvollen Mischung aus Mythos und Magie "von den Überlagerungen einer Gesellschaft im Transit" erzählt und uns dabei die Augen für "die vergessene Mitte des Kontinents" öffnet.
Andruchowytsch studierte Journalistik und Literatur. Mit seinen seit den 80er Jahren erschienenen Gedichten, Essays und vier Romanen avancierte er zum Klassiker der ukrainischen Gegenwartsliteratur.
1985 gehört er zu den Gründern der legendären und literarisch einflussreichen Performance-Gruppe Bu-Ba-Bu. Im Internet hat er das Journal „Zug 76“ eingerichtet, das der jungen ukrainisch schreibenden Autorengeneration eine Plattform bietet.
Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird seit 1994 vergeben und ist mit 15.000 Euro dotiert.
Jakob-Wassermann-Preis der Stadt Fürth für Uwe Timm
Der Jakob-Wassermann-Literaturpreis 2006 der Stadt Fürth geht an den Schriftsteller Uwe Timm. Der in München lebende 65-Jährige erhalte die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für sein literarisches Gesamtwerk, das beispielhaft geschichtliche und gesellschaftliche Entwicklungen im Deutschland der Nachkriegszeit reflektiere, teilte die Stadt mit. Timms literarisches Schaffen zeuge von großer erzählerischer Kompetenz. Zudem sei sein Werk von den Geboten der Toleranz, der Humanität und der Gerechtigkeit geprägt, teilte die Jury mit.
"Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor" für Katja Lange-Müller
Die Berliner Schriftstellerin Katja Lange-Müller erhält heute den mit 10.000 Euro dotierten "Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor". Die 54-Jährige werde für ihr Erzählwerk geehrt, das von einem ganz eigenen humoristischen Ton zwischen Melancholie und Heiterkeit geprägt sei, so die Begründung der Stiftung Brückner-Kühner. Zu ihren Werken gehört u. a. "Kasper Mauser. Die Feigheit vorm Freund". Der "Förderpreis Komische Literatur" geht an den Berliner Nachwuchsautor Tilman Rammstedt für sein Debüt-Buch "Erledigungen vor der Feier".
Berliner Literaturpreis 2006 für Durs Grünbein
Der Lyriker und Essayist Durs Grünbein erhält den mit 30 000 Euro dotierten Berliner Literaturpreis 2006 der Stiftung Preußische Seehandlung. Mit dem Preis wird ein Schriftsteller geehrt, dessen Werk «einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur geleistet hat», betonten die Stiftung und die Freie Universität Berlin (FU) am Freitag. Grünbein hat die mit der Auszeichnung verbundene Berufung der FU angenommen.