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16.3.: theater aktuell +++ festivals und preise

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Berlin: Theaterpreis 2004 an Marthaler und Viebrock +++ Oldenburg: Voices-Festival mit singenden Schauspielern +++ Chemnitz: Heiner Müller im Mittelpunkt des Sächsischen Theatertreffens +++ Mönchengladbach: Ballett-Uraufführung von Shakespeares «Der Widerspenstigen Zähmung»


Berlin: Theaterpreis 2004 an Marthaler und Viebrock
Berlin (ddp). Der Theaterpreis Berlin geht in diesem Jahr gemeinsam an den Regisseur Christoph Marthaler und die Bühnenbildnerin Anna Viebrock. Die mit 16 000 Euro dotierte Auszeichnung wird während des Berliner Theatertreffens im Mai überreicht, wie am Dienstag ein Sprecher der Stiftung Preußische Seehandlung mitteilte.
Die Jury ehrt mit dem Preis «eine fast symbiotische Künstlerbeziehung, die seit über zehn Jahren das deutschsprachige Theater entscheidend prägt». Marthaler und Viebrock arbeiten derzeit am Zürcher Schauspielhaus.
Jenseits aller Stile und Richtungen hätten Marthaler und Viebrock ihren eigenen Weg gefunden - den einer «poetischen Hintertreibung der Welt», heißt es weiter in der Begründung der Jury. «Die eine baut Räume, aus denen das Leben entwichen ist, der andere bevölkert diese Räume mit vergessenen Menschen.»
Der Theaterpreis Berlin wird seit 1988 jährlich von der Stiftung Preußische Seehandlung verliehen.

Oldenburg: Voices-Festival mit singenden Schauspielern
Oldenburg (ddp-nrd). Singende Schauspieler drücken dem Festival «Voices» in Oldenburg in diesem Jahr ihren Stempel auf. Zum Auftakt des Festivals am Donnerstag um 20.30 Uhr gastiert Dominique Horwitz («Der große Bellheim») gemeinsam mit dem Efim-Jourist-Ensemble in der Halle der Kulturetage. Ihre musikalisch-literarische Reise durch Russland unter dem Titel «Liebe und andere Unglücksfälle» hatte auf den Dresdner Musikfestspielen 2002 Premiere. Horwitz trägt Texte des russischen Literaturnobelpreisträgers Iwan Bunin vor und wird dabei von einem russischen Knopfakkordeon begleitet.
Fortgesetzt wird «Voices» am Freitag mit einem Konzert der Soulpop-Combo «Tok Tok Tok», die ihr Album «It took so long» präsentiert. Am Samstag folgt ein Auftritt von Tim Fischer und seiner Band. Das Publikum bekommt Lieder von Bertolt Brecht, Ludwig Hirsch, Friedrich Hollaender und anderen präsentiert.
Vor allem junge Zuschauer dürfte am Montag die HipHop-Formation «Beginner» nach Oldenburg locken. Danach sind am 24. März, die vier Solo-Frauenstimmen von Rosani Reis aus Brasilien, Carolina Riano aus Kolumbien, Yma America aus Venezuela und Christina Plein au Deutschland zu hören. Ihr Latin-A-Cappella-Gesang wird mit Percussion komibiniert.
Zum Abschluss tritt am 27. März das «Katja Riemann Oktett» auf. Die Schauspielerin («Der bewegte Mann», «Die Apothekerin») singt ihre Lieblingsliebeslieder und lässt sich unter anderem von Andreas Schmidt am Piano und Paul Kleber am Kontrabass begleiten.
http://www.kulturetage.de

Chemnitz: Heiner Müller im Mittelpunkt des Sächsischen Theatertreffens
Chemnitz (ddp-lsc). Der Autor Heiner Müller steht im Mittelpunkt des III. Sächsischen Theatertreffens vom 22. bis 25. April in Chemnitz. Mit 16 Inszenierungen ausschließlich seiner Stücke werde einer der wichtigsten deutschen Dramatiker, Dichter und Denker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts anlässlich seines 75. Geburtstages gewürdigt, teilte der Landesverband Sachsen des Deutschen Bühnenvereins mit. Unter dem Motto «Alles Müller» wirkten alle sächsischen Schauspieltheater sowie Bühnen aus Cottbus und Magdeburg mit. Außerdem seien vier Konferenzen und drei Gesprächsnächte geplant.
Der am 9. Januar 1929 im sächsischen Eppendorf geborene Müller arbeitete als häufig umstrittener Schriftsteller, Regisseur und Dramaturg. Nachdem er sich kritisch mit der Entwicklung in der DDR auseinandergesetzt hatte, war er von 1961 bis 1988 aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Später verarbeitete er antike und mythologische Themen und entwickelte eine spezielle Dramaturgie. Von 1990 bis 1993 war Müller Präsident der Akademie der Künste Berlin und ab 1992 einer der Leiter des Berliner Ensembles. Er starb am 30. Dezember 1995 in Berlin.
http://www.saechsisches-theatertreffen.de

Mönchengladbach: Ballett-Uraufführung von Shakespeares «Der Widerspenstigen Zähmung»
(ddp-nrw). Die Choreographin Heidrun Schwaarz präsentiert an den Städtischen Bühnen in Mönchengladbach in Kürze eine Ballett-Version von William Shakespeares Komödie «Der Widerspenstigen Zähmung». Am Freitag ist die Uraufführung in der Inszenierung von Schwaarz zu sehen, die musikalische Leitung hat Allan Bergius.
Die Musikstücke stammen vom berühmten Operettenkomponisten Franz von Suppé und wurden von Edmund Gleede eigens für diese Ballett-Uraufführung ausgewählt. Zu hören sind neun Ouvertüren, darunter solche populären Eingangsstücke zu «Leichte Kavalerie», «Pique Dame», «Die schöne Galathe» und «Dichter und Bauer».
«Der Widerspenstigen Zähmung» wurde 1594 in London erstaufgeführt und gilt als eines der bekanntesten Lustspiele Shakespeares, wie eine Pressesprecherin am Dienstag in Mönchengladbach auf ddp-Anfrage weiter erläuterte.
http://www.theater-krefeld-moenchengladbach.de