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16.3.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Leipzig: Buchmesse beginnt mit Preisverleihung an Kroatin Drakulic +++ München: Goethe-Institut ersetzt Zeitschrift «Kafka» durch Online-Angebote +++ Berlin/Dresden: Berliner Ensemble lädt «Dresdner Weber» ein

Leipzig: Buchmesse beginnt mit Preisverleihung an Kroatin Drakulic
Leipzig (ddp). Mit der Verleihung des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung wird am Mittwoch (20.00 Uhr) die diesjährige Leipziger Buchmesse eröffnet. Die Auszeichnung wird während eines Festaktes im Gewandhaus an die gebürtige Kroatin Slavenka Drakulic verliehen.
Die Laudatio hält der ehemalige Bremer Bürgermeister und EU-Administrator für die bosnische Stadt Mostar, Hans Koschnick. Mit ihrem Buch «Keiner war dabei - Kriegsverbrechen auf dem Balkan vor Gericht» sei es Drakulic gelungen, das Banale und das Böse als das große europäische Motiv des 20. Jahrhunderts in den Mittelpunkt zu rücken, teilte die Stadt Leipzig als Mitinitiator des Preises mit. Für die Lesefreunde beginnt die Messe, zu der wieder mehr als 100 000 Gäste erwartet werden, am Donnerstag (9.00 Uhr).
Auf der bis Sonntag dauernden Literaturschau zeigen mehr als 2000 Verlage aus 30 Ländern ihre aktuellen Neuerscheinungen. Von den rund 44 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind nach Angaben der Messe rund 10 000 für Kinder- und Jugendbücher reserviert. Auf dem Literaturfestival «Leipzig liest» werden mehr als 1000 Autoren und Prominente erwartet.
Neben dem Verständigungspreis werden in Leipzig noch zahlreiche weitere Auszeichnungen vergeben. Erstmals steht in diesem Jahr der Preis der Leipziger Buchmesse auf dem Programm. Eine hochkarätige Jury aus renommierten Feuilleton-Redakteuren und Literaturkritikern hat die Kandidaten für die drei Kategorien bereits ausgesucht, die Preisträger werden erst am Donnerstagabend bekannt gegeben. Daneben werden der Kurt-Wolff-Preis zur Förderung der Verlagsszene und der Gutenberg-Preis verliehen.
http://www.leipziger-buchmesse.de

München: Goethe-Institut ersetzt Zeitschrift «Kafka» durch Online-Angebote
München (ddp). Das Goethe-Institut erweitert sein Online-Angebot für die Länder Mittel- und Osteuropas. Damit reagiere man auf die hohen Wachstumsraten der Internetnutzung in diesen Staaten, teilte das Institut am Dienstag in München mit. In Länder wie Tschechien und Rumänien habe sich der Gebrauch dieses Mediums 2004 mehr als verdoppelt. Der interkulturelle Austausch solle künftig noch stärker mit gezielten, länderspezifischen Online-Angeboten gefördert werden und dadurch auch gerade junge Osteuropäer stärker ansprechen.
Um die verstärkte Internet-Präsenz zu finanzieren, wird die Literaturzeitschrift «Kafka» zum Herbst 2005 eingestellt. Das Blatt wurde 2001 speziell für den osteuropäischen Markt als Forum des kulturellen Dialogs gegründet. In den vergangenen Jahren erreichte es jedoch nur noch Auflagen von rund 24 000 Exemplaren. Das neue Online-Angebot des Goethe-Instituts solle die Arbeit der Zeitschrift nun auf effektivere Weise fortführen, sagte Vize-Geeralsekretär Wolfgang Bader.

Berlin/Dresden: Berliner Ensemble lädt «Dresdner Weber» ein
Berlin/Dresden (ddp-bln). Das Berliner Ensemble hat das Staatsschauspiel Dresden mit der viel diskutierten Aufführung «Die Dresdner Weber» zum Gastspiel in die Hauptstadt eingeladen. Die Inszenierung von Volker Lösch solle im Mai in Berlin gezeigt werden, teilte das Haus am Dienstag mit.
Nach dem gerichtlichen Verbot der umstrittenen Inszenierung des Gerhart-Hauptmann-Werks «Die Weber» hat sich das Staatsschauspiel des Stoffes neu angenommen und «Die Dresdner Weber» auf die Bühne gebracht.
Beide Fassungen thematisieren die Massenarbeitslosigkeit und die gesellschaftliche Ausgrenzung von «Hartz IV»-Empfängern.