Body
Berlin: Bund wird Bayreuther Festspiele weiterhin fördern +++ Berlin: Barenboim verweigert «Don Giovanni»-Dirigat +++ München: 11. Münchener Biennale beginnt Ende April +++ Osnabrück: 22.Niedersächsischen Musiktage im Spätsommer
Berlin: Bund wird Bayreuther Festspiele weiterhin fördernBerlin (ddp). Der Bund wird die Bayreuther Festspiele weiterhin fördern. Das Engagement des Bundes könne jedoch nur fortgesetzt werden, wenn sich etwas verändere, sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) am Dienstag im Deutschlandfunk.
Es müssten die Weichen für die Zukunft gestellt werden, damit wieder an die Qualität der Festspiele in früheren Zeiten angeknüpft werden könne. Nach Ansicht des Kulturstaatsministers geschieht das nun. Daher gebe es «keinen Grund für den Bund, sich aus seiner finanziellen Mitverantwortung zurückzuziehen».
Nach der Ankündigung von Festspielchef Wolfgang Wagner, sich unter bestimmten Bedingungen zurückzuziehen, sei man auf einem guten Weg, betonte Neumann. Wagner hatte zugestimmt, dass seine Töchter Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner die Festspielleitung übernehmen sollen. «Das sind zwei qualifizierte Frauen, Eva mit großer Erfahrung im Bereich von Festspielleitung und Katharina, eine junge dynamische Frau, mit Erfahrungen bei Inszenierungen. Und beides zusammen könnte aus unserer Sicht, wenn die Konzeption stimmt, ein gutes Team werden», betonte Neumann.
(nmz) – Unterdessen fordert der Deutsche Kulturrat ein "transparentes Auswahlverfahren" bei der Entscheidung über die künftige Leitung der Bayreuther Festspiele. Es müssten dieselben Spielregeln gelten wie in jeder anderen Kultureinrichtung, die durch öffentliche Mittel mitfinanziert werde, erklärte der Geschäftsführer Olaf Zimmermann in einer Mitteilung.
s. auch KIZ-Meldung: Nachfolgeregelung Festspiele Bayreuth: Imageschaden in Grenzen halten!
Berlin: Barenboim verweigert «Don Giovanni»-Dirigat
Daniel Barenboim, Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper, weigert sich, eine «Don Giovanni»-Inszenierung des Intendanten Peter Mussbach zu dirigieren. Hinter dem Streik steckt ein handfester politischer Streit.
Offiziell gibt Barenboim für seine Absage «persönliche Gründe» an. Dahinter steckt laut Berliner Pressemeldungen aber der Unwille über Äusserungen Mussbachs vor dem Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses.
Mussbach, dessen Vetrag gegen seinen eigenen Willen nicht über 2010 hinaus verlängert worden ist, hat Barenboim und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit «Mafia»-Methoden vorgeworfen.
Für Barenboim, der seinen Entscheid gestern bekannt gegeben hat, springt der israelische Dirigent Asher Fisch ein. Er wird laut einer Mitteilung der Staatsoper die fünf in diesem Monat angesetzten Vorstellungen leiten.
Quelle: codexflores.ch
München: 11. Münchener Biennale beginnt Ende April
Fremde Nähe – das Motto der 11. Münchener Biennale verweist vom 25. bis 28. April 2008 auf ein Paradoxon modernen Lebens. Was ist in der Ära der Globalisierung, der unbegrenzten virtuellen und realen Mobilität nahe, was fern, was fremd, was vertraut?
Robinson wird in der Deutung durch Enno Poppe und Marcel Beyer zum Inbegriff moderner Irritation: Der Gesellschaft entrissen, aus der er stammt, will er nicht mehr zurück. Die bestandene Fremde gibt zuverlässigere Nähe als der unhinterfragte Konsens. Carola Bauckholt leuchtet in unsere nächste Nähe, in die Welt der Geräusche und verwandelt sie in eine Fremde, die neue Orientierung verlangt. Fremde Nähe bedeutet im Umkehrschluss, dass uns die Beschäftigung mit dem Fernen näher an uns selbst bringen kann als das, was uns seit eh und je, teils selbstverständlich, teils aggressiv umgibt. Klaus Langs Projekt architektur des regens deutet darauf hin, auch die Individualisierung durch Nähe, die im musikalischen-szenischen Konzept von Jens Joneleits Oper Piero – Ende der Nacht angelegt ist.
Neu in der 11. Münchener Biennale ist eine von der Ernst von Siemens Musikstiftung unterstützte Konzertreihe, mit der die bewährte Zusammenarbeit mit den Münchner Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ergänzt und erweitert wird. Führende internationale Ensembles der Neuen Musik schaffen Gelegenheit, neue Formen und Inhalte von Musik und Musiktheater in diskursiver Nähe zu erleben. Uraufführungen neuer Auftragswerke von Helmut Lachenmann, Brian Ferneyhough, Claus-Steffen Mahnkopf, Sebastian Claren, Márton Illés und Marco Stroppa tragen zur Erweiterung des programmlichen Spektrums bei.
11. Münchener Biennale - Internationlaes Festival für neues Musiktheater - 25. bis 28. April 2008, München
Quelle: http://www.muenchenerbiennale.de
Osnabrück: 22.Niedersächsischen Musiktage im Spätsommer
Osnabrück (ddp-nrd). In Osnabrück soll bei den 22. Niedersächsischen Musiktage ein besonderes musikalisches Ereignis geboten werden. Unter dem Motto «Living Voice - Osnabrück singt» sollen Laiensänger, Chöre und Vokalensembles die Stadt am 27. September einen ganzen Tag lang zum Singen bringen, wie die Niedersächsische Sparkassenstiftung als Partner der Musiktage am Dienstag in Hannover mitteilte. Durch ihre aktive Mitwirkung könnten die Bürger dem Vorhaben zum Erfolg verhelfen.
Die diesjährigen Musiktage zum Thema «Aufbruch» beginnen am 6. September in Wolfsburg und enden am 5. Oktober in Hannover. Insgesamt gibt es in der Zeit rund 70 Konzerte an verschiedenen Orten des Landes.