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Köln: Deutsches Tanzarchiv erinnert an 100. Geburtstag von Joséphine Baker +++ Dresden: Filmwettbewerb ermutigt zu Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus +++ Düsseldorf: X Filme werden museumsreif
Köln: Deutsches Tanzarchiv erinnert an 100. Geburtstag von Joséphine Baker
Köln (ddp-nrw). Mit einem Filmfest erinnert das Deutsche Tanzarchiv Köln/SK Stiftung Kultur am 27. Mai an den 100. Geburtstag der Entertainerin Joséphine Baker. Auf dem Programm steht unter anderem die Preview der Dokumentarfilms «Joséphine Baker. Schwarze Diva in einer weißen Welt» von Annette von Wangenheim, wie ein Sprecher des Deutschen Tanzarchivs am Dienstag mitteilte. Die Erstausstrahlung des Films auf 3sat ist für den 2. Juni geplant.
Joséphine Baker zählt zu den berühmtesten und populärsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihr Bananen-Kostüm schrieb Tanzgeschichte, ihr Chanson «J\'ai deux amours» wurde zum Evergreen und zur Baker-Hymne. Die am 3. Juni 1906 geborene Afro-Amerikanerin kam 1925 mit der «Revue Nègre» nach Paris und eroberte die Herzen der Europäer im Sturm.
Der Dokumentarfilm von Annette von Wangenheim konzentriert sich auf ihr Leben und Werk aus schwarzer Perspektive. Dieser Ansatz ist in der Reihe bisheriger Dokumentationen über Joséphine Baker neu und porträtiert die Künstlerin erstmals im Spiegel europäischer Kolonial-Klischees und als Aktivistin der weltweiten «Black Consciousness-Bewegung» .
Neben dem Dokumentarfilm stehen auch Ausschnitte schwarzer Tanzgeschichte auf dem Programm, darunter ein Lumiere-Film aus dem Jahr 1902, die einzige Filmaufnahme der legendären Blues-Sängerin Bessie Smith sowie Szenen aus «Harlem is Heaven» aus dem Jahr 1932, der erste Spielfilm mit einer ausschließlich schwarzen Besetzung.
Im Tanzmuseum wird zudem die Ausstellung «62-95834 – Operation Joséphine - das FBI und Joséphine Baker» gezeigt. In den 1950er Jahren geriet Joséphine Baker ins Visier des FBI, das sie wegen ihres Engagements für die schwarze Bürgerrechtsbewegung «kommunistischer Umtriebe» verdächtigte. Ihre FBI-Akte trug die Nummer 62-95834 und umfasste 359 Seiten.
Die Ausstellung wird vom 27. Mai bis 27. August gezeigt, sie ist täglich außer mittwochs von 14.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.
Dresden: Filmwettbewerb ermutigt zu Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus
Dresden (ddp-lsc). Ein Filmwettbewerb will Schüler ermutigen, sich aktiv mit Rechtsextremismus auseinander zu setzen. «Um zu verhindern, dass Jugendliche über Musik, das Internet oder Freizeitaktivitäten in die Falle der braunen Rattenfänger tappen, müssen wir zunächst auf Informationsvermittlung und Aufklärung setzen», sagte der Projektleiter Polizeiliche Kriminalprävention, Erwin Hetger, am Dienstag in Dresden. Dabei sei nicht der passive Konsum von Informationen gefragt, sondern die aktive Mitgestaltung von Botschaften gegen Rechtsextremismus.
Im Rahmen der bundesweitern Kampagne «Wölfe im Schafspelz» sind Jugendliche nun aufgerufen, sich in kurzen Filmbeiträgen gegen Rechtsextremismus und damit gegen Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz zu positionieren. Der Wettbewerb richtet sich an Mädchen und Jungen zwischen 13 und 17 Jahren. Als Team, Klasse, Verein, Schule oder sonstige Gemeinschaft sollen sie in einem TV-Spot das Thema «Gegen Rechtsextremismus und seine neuen Erscheinungsformen» prägnant umsetzen.
Die Beiträge müssen bis zum 15. Oktober eingehen. Zu gewinnen gibt es einen Drehtag mit Till Demtroder bei der Fernsehserie «Großstadtrevier» sowie weitere wertvolle Preise. Informationen über den Wettbewerb und Tipps zum Filmemachen gibt es unter http://www.polizei-beratung.de
Düsseldorf: X Filme werden museumsreif
Düsseldorf (ddp-nrw). Die Berliner Produktionsfirma X Filme bekommt ihre erste Ausstellung. Unter dem Titel «Lola, Lenin und die Cineasten - Das Phänomen X Filme» zeigt das Filmmuseum Düsseldorf ab 27. Mai eine Ausstellung über das bisherige Filmschaffen des 1994 gegründeten Unternehmens, das Filmhits wie «Lola rennt», «Good Bye, Lenin!» und «Alles auf Zucker!» auf die Kinoleinwände gebracht hat. Bis zum 27. August werden zahlreiche Fotos, Plakate, Dokumente und Exponate aus dem Besitz der Firma gezeigt, wie die Veranstalter am Dienstag in Düsseldorf mitteilten.
In der Schau sollen Filmkostüme Studio-Flair erzeugen, während die Besucher an Videostationen die wichtigsten Filme der Berliner Ideenschmiede sehen. Produktionsunterlagen geben darüber hinaus Einblicke in den schwierigen Prozess der Filmfinanzierung und das Marketing des heutigen deutschen Films.
Begleitend dazu zeigt die «Black Box», das Kino im Filmmuseum, 24 Filme von X Filme und des X Verleihs. Die Reihe startet am 26. Mai mit Wolfgang Beckers «Good Bye, Lenin!» und endet am 23. August mit «Heaven» von Tom Tykwer.
Die Produktionsfirma X Filme Creative Pool wurde im August 1994 von den Regisseuren Tom Tykwer, Wolfgang Becker, Dani Levy und dem Filmkaufmann Stefan Arndt in Berlin gegründet. Das Quartett verknüpfte den Angaben zufolge das Konzept des Autorenfilms mit Vermarktungsstrategien von US-Filmstudios. Innerhalb weniger Jahre sei X Filme dank seiner erfolgreichen Produktionen «zu einer der profiliertesten und innovativsten Filmfirmen aufgestiegen». Ein reatives Netz ermögliche Autoren und Regisseuren, innerhalb einer kompakten Struktur inhaltlich und wirtschaftlich zusammenzuarbeiten. Im Jahr 2000 wurde der Vertrieb X Verleih gegründet, der die Vermarktung der hauseigenen Filme übernahm.