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Kabinett billigt Entwurf zur Änderung des Rundfunkstaatsvertrages +++ Filmpreis Baden-Württemberg geht an «Me Without You» +++ Dritte Filmmesse findet im September in Leipzig statt
Kabinett billigt Entwurf zur Änderung des Rundfunkstaatsvertrages
Mainz (ddp-swe). Die rheinland-pfälzische Regierung hat am Dienstag den Entwurf des Siebten Rundfunkänderungsstaatsvertrages gebilligt. Zentrale Regelung sei die Konkretisierung des Funktionsauftrags des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, teilte Ministerpräsident und Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder, Kurt Beck (SPD), nach einer Kabinettssitzung in Mainz mit. Dies geschehe einerseits durch Rahmenvorgaben für Programme und Angebote, andererseits über Selbstverpflichtungserklärungen, mit denen die Rundfunkanstalten stärker in die Verantwortung genommen werden sollen.
So dürften Online-Angebote dieser Sender nur programmbegleitend und mit programmbezogenem Inhalt unterbreitet werden. Mit dieser Bestimmung werde ein wesentlicher Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des dualen Rundfunksystems geleistet, betonte Beck. Der neue Entwurf stärke darüber hinaus die Bedeutung der regionalen Fenster in den Programmen privater Fernsehsender, denn ihre Ausstrahlung sei nach den neuen Regelungen für die reichweitenstärksten bundesweiten TV-Programme verpflichtend.
Beck wies weiter darauf hin, dass im Änderungsvertrag auch die Verlängerung des Moratoriums für Internet-Computer hinsichtlich der Zahlung von Rundfunkgebühren vorgesehen sei. Bis 2006 müssten für solche Geräte demnach weiterhin keine Gebühren entrichtet werden. Der Staatsvertrag soll nach der Ratifizierung durch die Länderparlamente im April 2004 in Kraft treten.
Filmpreis Baden-Württemberg geht an «Me Without You»
Stuttgart (ddp-bwb). Der Kinofilm «Me Without You» hat beim 3. Europäischen Filmfest in Stuttgart das Rennen gemacht. Der mit 40 000 Euro dotierte Filmpreis Baden-Württemberg ging am Dienstagabend an die britisch-irische Produktion der Regisseurin Sandra Goldbacher über eine Hassliebe. Mit dem Verleihpreis der MFG Filmförderung in Höhe von 25 000 Euro wurde der französische Spielfilm «Fureur» von Karim Dridi ausgezeichnet.
Mit dem Verlauf des Festivals zeigten sich die Veranstalter zufrieden. «Das Filmfest hat einen großen Schritt nach vorne getan», sagte die künstlerische Leiterin Gabriele Röthemeyer. Insgesamt wurden rund 10 000 Zuschauer gezählt. Dies sei angesichts der tropischen Temperaturen eine «hervorragende Bilanz», betonte Geschäftsführer Bernd Radtke.
Der Nachwuchsschauspieler-Preis (2500 Euro) ging an Oksana Akinshina, die in dem schwedischen Beitrag «Lilja 4-ever» von Lukas Moodysson die Hauptrolle spielt. Den Drehbuchpreis der Heinrich Böll Stiftung (4000 Euro) in der Sektion «junges deutschsprachiges Kino» erhielt der deutsche Film «Das Brot der frühen Jahre» von Marc Ottiker. Mit dem Kinderfilm-Preis (5000 Euro) wurde «Kleine Helden» des schwedischen Regisseurs Ulf Malmros ausgezeichnet.
Als Stargast war diesmal die italienische Schauspielerin Claudia Cardinale zu Besuch. Die 65-Jährige wurde am Sonntag für ihren Beitrag zur europäischen Kinokultur ausgezeichnet. Das Filmfestival geht bislang alle zwei Jahre über die Bühne und besteht aus jeweils zwei Teilen. Der Kurzfilm-Part findet in diesem Jahr vom 10. bis 15. September in Ludwigsburg statt.
Dritte Filmmesse findet im September in Leipzig statt
Leipzig (ddp-lsc). Kinobetreiber und Verleiher aus ganz Deutschland treffen sich vom 8. bis 12. September zur 3. Filmmesse in Leipzig. «Mit Filmvorführungen, Diskussionen und Seminaren bietet die Messe erneut ein Forum für den partnerschaftlichen Austausch zwischen Kinobetreibern und Verleihern», sagte Pressesprecher Michael Eckhardt am Mittwoch der Nachrichtenagentur ddp. Nahezu 40 Filme können Fachbesucher weit vor dem Bundesstart ansehen.
Das Seminarprogramm konzentriere sich diesmal auf zwei Schwerpunkte, sagte Eckhardt. Mit der Veranstaltung «Digitales Kino» werde an das Seminar des Vorjahres angeknüpft. Außerdem solle diskutiert werden, wie die Kommunikation in der Branche und mit dem Publikum zeitgemäßer gestaltet werden kann. In öffentlichen Filmvorführungen werden dem Publikum zudem Schauspieler, Regisseure und Verleiher vorgestellt.
Während der Filmmesse wird erstmals der Kinoprogrammpreis Mitteldeutschland an Kinos aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vergeben. Dieser Preis soll Kinobetreiber dazu anspornen, mehr anspruchsvolle Filmkultur zu bieten. Auf einer gemeinsamen Mitgliederversammlung solle des Weiteren über die Fusion der beiden Interessenverbände, der AG Kino und der Gilde Deutscher Filmkunsttheater, entschieden werden.
Um die Programmkinobewegung in den neuen Bundesländern zu unterstützen, müsse die Infrastruktur im Bereich Filmkunst gestärkt werden, sagte Eckhardt weiter. Im Vorjahr hatten sich weit mehr als 500 Kinobetreiber und Verleiher an dem Branchentreffen Filmmesse beteiligt.
http://www.filmmesse-leipzig.de