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Sendereihe zur «PISA»-Studie beim Deutschlandfunk +++ Riefenstahl-Film: Uraufführung in Berlin
Sendereihe beim Deutschlandfunk zur «PISA»-Studie
Berlin (ddp). Die «PISA»-Studie bekommt beim Deutschlandfunk eine eigene Sendereihe. Ab 6. September wird es wöchentlich jeden Freitag um 10.10 Uhr die Sendung «Forum PISA» geben, sagte Intendant Ernst Elitz am Donnerstag in Berlin der Nachrichtenagentur ddp. In der anderthalbstündigen Sendung wird es mit Hilfe von Experten um aktuelle Erziehungs- und Bildungsfragen gehen.
Nach Angaben von Elitz wird es Reportagen geben. Außerdem seien Schulpraktiker und Wissenschaftler im Studio, die Hörerfragen beantworten. «Mit fünf in die Schule?» ist der Titel der Startsendung. Es folgen: «Wie viele Ausländer verträgt eine Klasse?», «Börse statt Bio?» und «Wachstumsmarkt Nachhilfe». Im Internet (www.dradio.de) gibt es eine fachkundige Begleitung. «Forum PISA» löst die Sendung «Forum Kultur» ab.
Riefenstahls Unterwasserwelt - Die umstrittene Regisseurin bringt nach 50 Jahren wieder einen Film heraus - Uraufführung in Berlin
Berlin (ddp). Viele Jahre war Leni Riefenstahl abgetaucht: ins Blau der tropischen Meere, zwischen farbenfrohe Fische und Korallen. 2000 Tauchgänge in der Karibik, im Indischen Ozean und in der Südsee absolvierte die mittlerweile fast 100-jährige Regisseurin. Erst mit 72 Jahren machte sie ihren Tauchschein - indem sie sich 20 Jahre jünger ausgab. Eine Dreiviertelstunde der gemeinsam mit ihrem Kameramann und Freund Horst Kettner aufgenommenen Bilder komponierte sie zu ihren «Impressionen unter Wasser». Ein halbes Jahrhundert nach ihrer bisher letzten Filmpremiere taucht die umstrittene Künstlerin damit erstmals wieder mit einem eigenen Werk auf der Leinwand auf. Am Mittwochabend wurde der Dokumentarfilm im Berliner Kino Delphi uraufgeführt.
Kein Pomp, keine Premierenfeier, nur eine öffentliche Kino-Vorführung bietet den Rahmen. Ursprünglich sollte auch Riefenstahl anwesend sein, das habe sich aber «zerschlagen», sagt ein Vertreter des Lichtspielhauses. Erst am Vortag habe das Kino eine Kopie des Films bekommen, deshalb habe man auch die Werbetrommel nicht stark gerührt.
So ist das Kino nicht ganz voll. Die, die gekommen sind, sehen üppige ästhetische Bilder, viel blaues Wasser, Fauna und Flora in unglaublichen Farben, Tiere Fabelwesen gleich - und immer wieder Leni Riefenstahl im Taucheranzug, ganz nahe an den Haien oder Rochen dran. Eine Handlung, eine explizite Aussage gibt es nicht.
Gesprochen wird in der heilen Unterwasser-Welt nicht. Die Bilder sind nur von Musik unterlegt, die der Hollywood-Komponist Giorgio Moroder eigens für sie kreierte. Sie glaube, dass die Aufnahmen «stärker wirken als alle Worte», sagte Riefenstahl, die am 22. August 100 Jahre alt wird, jüngst in einem Interview mit der Frauenzeitschrift «Vogue». «Ich habe nur die positiven Sachen hineingenommen», betont sie. Ihr Film solle «wie ein Gemälde» wirken, «den Zuschauern zeigen, welche Naturschönheiten auf dem Spiel stehen. Deshalb habe ich das Negative nicht aufgenommen.» So hatte sie es stets auch in ihren früheren Werken gemacht.
Jahrzehntelang hatte die Regisseurin, Tänzerin, Schauspielerin und Produzentin, die mit Hitlers Protektion und Förderung zu d e r Filmemacherin des Dritten Reiches avancierte, keinen Film mehr gedreht. Nach ihrem letzten umstrittenen Werk «Tiefland» (1940/1954) hatte Riefenstahl fast ausschließlich als Fotografin gearbeitet. In dem noch während der NS-Diktatur begonnen Streifen soll sie Sinti und Roma aus einem Konzentrationslager benutzt haben.
Nun soll das Leben der Frau, die sich stets falsch verstanden fühlte und von moralischer Schuld nie etwas wissen wollte, von Hollywood verfilmt werden. Wie der Titel lauten würde, wenn sie ihr eigenes Leben mit einem Filmtitel versehen würde? «Geliebt, verfolgt und unvergessen», gab sie zur Antwort.