Hauptrubrik
Banner Full-Size

16.9.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

Publikationsdatum
Body

Kunststiftung NRW fördert 32 Kunstprojekte mit 3,2 Millionen Euro +++ Kontroverse Meinungen zu Flick-Ausstellung auch in Künstlerkreisen +++ Fotoausstellung von Helga Paris in Hannover +++ Kölner Museum lehrt «Graphiksehen» +++ Perspektiven zeitgenössischer Malerei im Kunstmuseum Bonn +++ Ausstellung mit Werken Hermann Glöckners in Dessauer Meisterhäusern +++ IV. Internationales Kunstfestival in Magdeburg wird verlängert


Kunststiftung NRW fördert 32 Kunstprojekte mit 3,2 Millionen Euro
Düsseldorf (ddp-nrw). Die Kunststiftung NRW stellt im kommenden Jahr 3,2 Millionen Euro an Fördermitteln für 32 Projekte im Bereich der Bildenden Kunst zur Verfügung. Unterstützt wird unter anderem der Ankauf von rund 900 Videos aus dem Medienkunstarchiv «von 235 Media» Köln für die Stiftung museum kunstpalast in Düsseldorf, wie die Stiftung am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. In die Nachwuchsförderung fließen insgesamt 200 000 Euro.
Finanziell unterstützt werden ferner mehrere Ausstellungen. Dazu gehört «Krone und Schleier», eine Doppelausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle des Bundes in Bonn und im Essener Ruhrlandmuseum, die erstmals die politischen Verflechtungen und die künstlerischen Leistungen mittelalterlicher Frauenklöster in NRW aufarbeitet.

Kontroverse Meinungen zu Flick-Ausstellung auch in Künstlerkreisen
Berlin (ddp). Die Debatte über die Ausstellung der «Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof» in Berlin spaltet auch die Künstlerszene. Der Maler Gerhard Richter sagte bei einer Umfrage der Wochenzeitung «Die Zeit», «da werden Werte und Qualitäten behauptet, und eigentlich wird nur gezeigt, wie leicht und wie schnell es heute geht, eine so genannte hochkarätige Sammlung hinzuklotzen».
Der Fotograf Wolfgang Tillmans betonte hingegen, er finde die Art wie Friedrich Christian Flick angegriffen werde «übertrieben und scheinheilig». Flick werde zum Sündenbock gemacht, weil es leichter sei, «alle Schuld auf seine Person zu projizieren, als sich mit dem Elend und Unrecht von heute zu beschäftigen.»
Aktionskünstler Hans Haacke kritisierte Flicks Umgang mit seiner Familiengeschichte. «Es ist Sklavenarbeit, die seine Sammlung mitfinanziert hat», sagt er im Hinblick auf Flicks Großvater, der in der Nazi-Zeit Zwangsarbeiter ausbeutete. Und er fügte hinzu, «die mit Steuergeldern unterhaltenen Institutionen in Berlin bieten sich nun - anscheinend ohne Hemmungen - als Geldwaschanlage an».
Moralische Bedenken äußerte auch Videokünstler Marcel Odenbach: «Mich stört an dieser Sammlung vor allem, dass sie ein Steuerflüchtling aufgebaut hat, der nun in Berlin groß gefeiert wird, sagte er. Der belgische Künstler Luc Tuymans sieht das »viel größere Problem« jedoch beim deutsche Staat. Der wolle sich mit der Kunst schmücken und vergesse dabei völlig, »nach der Vergangenheit zu fragen".

Fotoausstellung von Helga Paris in Hannover
Hannover (ddp-nrd). Das Sprengel Museum in Hannover zeigt ab heute eine Ausstellung der Berliner Fotografin Helga Paris. Ihre Werke durften zu DDR-Zeiten nicht gezeigt werden, da der Blickwinkel der Künstlerin den SED-Parteifunktionären suspekt war. Dabei zeigte die 1938 geborene Fotografin nur das, was jeder sah: Nachdenkliche und auch traurige Menschen zwischen bröckelnden Hausfassaden. Die Ausstellung läuft bis 13. Februar 2005.

Kölner Museum lehrt «Graphiksehen»
Köln (ddp-nrw). Mit der Ausstellung «Graphiksehen» will das Kölner Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud in die Feinheiten der «Kunst auf Papier» einführen. Die Räume der Ausstellung widmen sich zunächst den klassischen druckgraphischen Techniken Holzstich, Kupferstich, Radierung oder Lithographie, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Es folgen besondere Aspekte der Herstellung, Verbreitung oder Wirkungsabsicht, wie sie beispielsweise in der Gegenüberstellung von «Farbdruck» und «Plakat, Karikatur und Illustration» nachzuvollziehen sind.
Die Abteilung «Spezialitäten» versteht sich eher als «Augenschule», die den Blick schärfen soll für die Unterscheidung von «Vorzeichnung und graphischem Produkt», «Original und Kopie» und «frühem Zustand oder spätem Zustand».
Gleichzeitig zeigt das Museum mit rund 200 Exponaten Spitzenstücke, die überwiegend aus dem eigenen Bestand stammen. Dabei sind auch Werke von Dürer, Rembrandt, Goya, und Toulouse-Lautrec vertreten. Zu sehen ist die Ausstellung vom 2. Oktober bis 2. Januar.

Perspektiven zeitgenössischer Malerei im Kunstmuseum Bonn
Bonn (ddp-nrw). Mit der Ausstellung «Still mapping the moon» will das Kunstmuseum Bonn dem wieder gewachsenen Interesse an der Malerei Rechnung tragen. Im Mittelpunkt der Schau stehen die Arbeiten der sogenannten mittleren Malergeneration, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. «Still mapping the moon» ist ab Donnerstag bis zum 14. November zu sehen.
Gezeigt werden rund 50 teilweise großformatige Gemälde, die in den letzten 25 Jahren entstanden sind und eine große Spannbreite von Ausdrucksmöglichkeiten dokumentieren. Statt auf eine stilistische Engführung zu zielen, beschreibt die Ausstellung «das weite Feld malerischer Recherchen».
Die Ausstellung schöpft aus dem Bestand einer der bedeutendsten deutschen Sammlungen zur Malerei, aus dem Besitz eines Sammlers, der ungenannt bleiben möchte und damit eine volle Konzentration der Aufmerksamkeit auf die Werke ermöglichen will, wie das Museum weiter mitteilte. Zu den Künstlern, die in der Ausstellung vertreten sind, gehören unter anderem Katharina Grosse, Alex Katz, Gerhard Richter und Andy Warhol.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, mittwochs bis 21.00 Uhr.

Ausstellung mit Werken Glöckners in Dessauer Meisterhäusern
Dessau (ddp-lsa). Eine Ausstellung mit Werken Hermann Glöckners (1889-1987) wird am Freitag im Dessauer Meisterhaus Kadinsky/Klee eröffnet. Die 40 ausgewählten Arbeiten des Ausnahmekünstlers der DDR würden die Nähe zu Paul Klee, Wassily Kandinsky und dem Bauhaus-Stil zeigen, teilten die Veranstalter am Mittwoch in Dessau mit. Kurator der bis Ende Oktober geöffneten Ausstellung sei Werner Schmidt, ein langjähriger Begleiter und Freund Glöckners.
Glöckner gehörte neben Altenbourg und Claus zu den bedeutendsten Künstlern der DDR, die sich dem «sozialistischen Realismus» entgegen setzten. Der Dresdner wurde in den 70er und 80er Jahren in Ost und West als einer der wichtigsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts gefeiert.
In den Meisterhäusern in Dessau lebten und wirkten in den zwanziger Jahren bedeutende Künstler des Bauhaus-Stils, darunter Walter Gropius. Wegen ihrer Geschichte und Architektur wurden die Bauwerke 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
http://www.meisterhaeuser.de

IV. Internationales Kunstfestival in Magdeburg wird verlängert
Magdeburg (ddp-lsa). Das IV. Internationale Kunstfestival in Magdeburg wird verlängert. Auf Grund der guten Resonanz werde die Ausstellung unter dem Motto «Blaues Band - Flüsse verbinden» bis zum 30. Oktober zu sehen sein, sagte die Organisatorin Galina Brieger am Mittwoch. Bei dem Festival präsentieren 64 Künstler aus 16 Ländern verschiedene Kunstwerke, Malereien, Foto- und Videoprojekte sowie Installationen, in denen das Element Wasser in Verbindung mit Leben aufgegriffen wird. Die Festivalverlängerung beginnt den Angaben zufolge am 21. September. Interessierte können die Werke der internationalen Künstler in der Fabrikhalle «Stadtwerk» Magdeburg dienstags bis samstags von 12.00 bis 19.00 Uhr sehen.