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17. Bundestreffen von Jugendclubs an Theatern

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Weimar (ddp-lth). Mit den Wörtern «hin» und «weg» lassen sich einige Verben verbinden. Aber man kann einfach auch nur «hin und weg» sein. Genau das will das 17. Bundestreffen von Jugendclubs an Theatern erreichen, das vom 12. bis 18. Juni 2006 unter eben diesem Motto am Theaterhaus Jena und dem Deutschen Nationaltheater (DNT) Weimar stattfindet.


Damit kooperieren erstmals in der Geschichte des 1990 vom Bundesverband Theaterpädagogik ins Leben gerufenen Festivals neben diesem Verein gleich zwei Bühnen als Veranstalter.
Es sei das erste konkrete Projekt der in diesem Frühjahr vereinbarten engeren Zusammenarbeit zwischen beiden Städten und deren Kultureinrichtungen, sagt Margret Franz am Montag. Die Werkleiterin des kommunalen Eigenbetriebes JenaKultur betont zudem die erhöhte überregionale Wahrnehmung durch ein solches Festival, von der letztlich auch kleinere Projekte profitieren würden. Weimars Stadtkulturdirektor Felix Leibrock nennt das Treffen einen «Glücksfall» für seine Stadt und hofft, dass die Kommune damit - wie im laufenden Schillerjahr - auch touristisch wieder punkten kann.

Die rund 200 jungen Leute, die zu dem Festival in Thüringen erwartet werden, haben sicher andere Intentionen. Sie wollen die sieben Tage nutzen, um sich über ihre Arbeit auszutauschen, handwerklich Neues zu lernen, sich mit Gleichgesinnten und Profis mit dem Theater als künstlerischem Medium generell auseinander zu setzen. Das wird am Beispiel jener sechs Inszenierungen geschehen, die eine Jury im Frühjahr unter den Bewerbern aus ganz Deutschland - in den vergangenen Jahren waren es durchschnittlich 50 - auswählt. Hinzu kommt je eine Produktion der gastgebenden Truppen, die den Beginn des Treffens in Jena und seinen Abschluss in Weimar markieren. Aber auch acht Workshops stehen auf dem Programm, deren Ergebnisse öffentlich präsentiert werden, sowie Gespräche zu den Aufführungen und viele Diskussionen.

Der wesentliche Faktor sei die Motivation der Jugendlichen, macht Theaterhaus-Geschäftsführer Roman Rösener deutlich. Sie würden das ganze Jahr mit Hingabe und Energie an ihren Projekten arbeiten. Das Festival sei der Höhepunkt in diesem Prozess und Ansporn für weitere Vorhaben. Jena war 2002 schon einmal Station dieses Bundestreffens. Damals hätten die jungen Leute auch andere Sichtweisen auf den alltäglichen Theaterbetrieb mitgebracht. Ein solches Festival sei eine Herausforderung für beide Seiten. Das mache seinen Reiz aus.

Das 17. Bundestreffen von Jugendclubs an Theatern wird etwa zur Hälfte vom Bund gefördert. Zum Gesamtetat von 66 000 Euro tragen auch das Land Thüringen und die beiden Kommunen bei. Das Theaterhaus Jena und das Deutsche Nationaltheater Weimar steuern geldwerte Leistungen wie Technik, Personal und Logistik bei.