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Frankfurter Museum für angewandte Kunst erhält neuen Direktor +++ Regensburger Museum zeigt Skulpturen des Schweizer Josephsohn +++ Malewitsch-Ausstellung würdigt Mitbegründer gegenstandsloser Kunst
Frankfurter Museum für angewandte Kunst erhält neuen Direktor
Frankfurt/Main (ddp). Neuer Direktor des Frankfurter Museums für angewandte Kunst wird Ulrich Schneider. Der 52-jährige promovierte Kunsthistoriker soll die Leitung am 1. Mai übernehmen, da er zurzeit noch als Direktor der Museen der Stadt Aachen fungiert, wie am Freitag in Frankfurt am Main mitgeteilt wurde. Der bisherige Direktor des Museums, James Bradburne, war Ende 2002 nach vierjähriger Tätigkeit zu einer Internationalen Stiftung nach London gewechselt.
Schneider studierte Kunstgeschichte und Archäologie. Schwerpunkt seiner Arbeit und Thema seiner Dissertation war die mittelalterliche Kunst Italiens. Als Kommissar und Referent arbeitete er im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und im National Museum of Western Art in Tokio. Seit 1990 ist der verheiratete Familienvater Direktor der Museen der Stadt Aachen, wo er ab 1991 auch einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule erhielt.
Regensburger Museum zeigt Skulpturen des Schweizer Josephsohn
Regensburg (ddp-bay). Skulpturen des Schweizer Bildhauers Hans Josephsohn zeigt das Regensburger Museum Ostdeutsche Galerie. Von Sonntag bis 30. März ist eine Auswahl von Werken aus der Zeit von 1960 bis 2000 zu sehen. Der 1920 im ehemaligen ostpreußischen Königsberg (Kaliningrad) geborene Jude floh 1937 zunächst nach Florenz, dann in die Schweiz. In Zürich gründete er sein Atelier, in dem er in Abgeschiedenheit seit über einem halben Jahrhundert arbeitet. Mit den Händen modelliert er weiße Gipsmasse zu plastischen Abbildungen des menschlichen, vorwiegend weiblichen Körpers.
Die Hartnäckigkeit, mit der Josephsohn immer wieder dieselben Körpermotive aufgreife und bearbeite, zeige seine Suche nach einem Archetypus des menschlichen Körpers, sagte Museumsdirektor Pavel Liska. Josephsons Halbfiguren, Köpfe und Reliefs hängen oder liegen in seinem Museum La Congiunta südlich des St. Gotthard-Tunnels.
Malewitsch-Ausstellung würdigt Mitbegründer gegenstandsloser Kunst
Berlin (ddp). Mit einer großen Ausstellung in Berlin wird Kasimir Malewitsch als einer der Mitbegründer abstrakter Kunst gefeiert. 85 Gemälde, Zeichnungen und Objekte hat das Deutsche Guggenheim für die Schau in seinen Räumen Unter den Linden versammelt. Nach Angaben der Veranstalter vom Freitag kommen die Kunstwerke aus privaten und öffentlichen Sammlungen des In- und Auslands. Gezeigt werden auch Arbeiten, die noch nie im Westen zu sehen waren.
Die Ausstellung «Kasimir Malewitsch: Suprematismus» ist zugleich die erste Präsentation, die sich ausschließlich der Hinwendung des Künstlers zur gegenstandslosen Kunst widmet. Sie bleibt bis 27. April geöffnet.
Der Russe Malewitsch (1878-1935) entwickelte zwischen 1915 und 1932 seine Form der ungegenständlichen Malerei, die er als Suprematismus bezeichnete. Er strebte nach Kunst der «reinen Form», die - unabhängig von kultureller oder ethnischer Zugehörigkeit des Betrachters - allgemein verständlich sein sollte. 1915 manifestierte sein «Schwarzes Quadrat» den Bruch mit dem Kubismus. Das Bild wurde für die russische Avantgarde zum zentralen Werk. 1932 gab der Künstler den Suprematismus zugunsten einer von der Renaissance geprägten Porträtkunst ganz auf.
Die Berliner Ausstellung wird von einem Katalog (35 Euro) und einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet.
(www.deutsche-guggenheim-berlin.de)