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Heinrich-Mann-Preis für Autor Schivelbusch +++ Klassiker Antigone feiert Premiere in Oldenburg +++ Lessings Geburtsstadt Kamenz ehrt ihren aufklärerischen Dichter-Sohn +++ «Sein oder Nichtsein» - Theater im Arbeitsamt
Heinrich-Mann-Preis für Autor Schivelbusch
Berlin (ddp). Der Schriftsteller und Kulturexperte Wolfgang Schivelbusch bekommt den mit 8000 Euro dotierten Heinrich-Mann-Preis 2003. Die Jury begründet ihre Entscheidung mit «der ungewöhnlichen Fähigkeit Schivelbuschs, die Blickrichtung auf seine Untersuchungsgegenstände immer wieder zu wechseln, verschiedene, miteinander konkurrierende Perspektiven und immer neue Fragen gelten zu lassen». Dabei verbinde er empirische Prägnanz mit hoher Darstellungskraft, erklärte die Akademie der Künste (AdK), die den Preis vergibt, am Freitag in Berlin.
Schivelbuschs bislang letztes Werk «Die Kultur der Niederlage» (2001) zwinge zu historisch fundierter Auseinandersetzung mit Chancen der Unterlegenenen und Selbstverblendung der Überlegenen. Der Schriftsteller, 1941 in Berlin geboren, lebt seit 1973 als freier Autor in New York und Berlin. Bekannt wurden unter anderem seine Bücher «Geschichte der Eisenbahnreise» (1977), «Das Paradies, der Geschmack und die Vernunft» (1980) und «Vor dem Vorhang. Das geistige Berlin 1945-1948» (1995). Der Preis wird am 15. Juni in der AdK in Berlin verliehen. Vorjahrespreisträger war der Publizist Götz Aly.
Klassiker Antigone feiert Premiere in Oldenburg
Oldenburg (ddp-nrd). Eine Neuinszenierung der Sophokles-Tragödie «Antigone» feiert am Samstag im Großen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters ihre Premiere. Regie führt Laurent Chétouane, der für seine Inszenierung von «Kabale und Liebe» in der letzten Spielzeit viel Kritikerlob einheimste. Die Grundlage von Chétouanes Interpretation der Antigone bildet Friedrich Hölderlins eigenwillige Übersetzung aus dem Jahr 1804, teilte das Theater am Freitag mit.
Antigone wurde nach Theaterangaben vermutlich 442 vor Christus in Athen uraufgeführt. Es handelt von den beiden verfeindeten Brüdern Eteokles und Polynikes, die sich beim Kampf um Theben gegenseitig getötet haben. Die Macht im Staat hat Kreon übernommen. Eteokles soll als Verteidiger der Stadt ein Ehrenbegräbnis erhalten und Polynikes als Staatsfeind vor den Toren Thebens verwesen. Dagegen wehrt sich Antigone aus dem alter Herrschergeschlecht der Labkaiden. Sie wiedersetzt sich den Anordnungen Kreons und vollzieht die Bestattungsriten. Dieser Konflikt kennt letztendlich keinen Gewinner.
(Internet: www.staatstheater-ol.niedersachsen.de)
Lessings Geburtsstadt Kamenz ehrt ihren aufklärerischen Dichter-Sohn
Kamenz (ddp). Mit den 42. Lessing-Tagen ehrt die Stadt Kamenz bis zum 28. Februar ihren aufklärerischen Dichter-Sohn. Insgesamt 15 Veranstaltungen, darunter Bühnenaufführungen, Lesungen, Vorträge und Workshops, illustrieren das Schaffen von Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), der in der ostsächsischen Stadt geboren wurde.
Den Auftakt der sechswöchigen Veranstaltungsreihe bildet am Samstag die Verleihung des mit 13 000 Euro dotierten Lessing-Preises des Freistaates Sachsen an den in Berlin lebenden Schriftsteller Hans Joachim Schädlich. Mit der Auszeichnung würdigt das Land nach eigenen Angaben «herausragende Leistungen im Geiste Lessings» in Literatur, Literaturkritik und Theater. Förderpreise erhalten der im sächsischen Burkhardswalde lebende Lyriker Christian Lehnert und das Autorenduo Anke Stelling und Robby Dannenberg.
Weitere Veranstaltungen sind Gastspiele der Landesbühne Sachsen-Anhalt aus Eisleben, des Hamburger Bühnenensembles «Die Theatermacher» und des Wiener «dian & film theaters». Daneben bieten Solisten aus Stuttgart und Nürnberg im so genannten Theater-Café Lessings «Kleinigkeiten» musikalisch dar.
Lessing gilt als einer der wichtigsten Vertreter der deutschen Aufklärung, der sich vor allem um eine Reform des deutschsprachigen Theaters bemühte. Dies äußerte sich unter anderem in seiner Abkehr vom künstlerischen Vorbild der französischen Klassik zugunsten des Werkes des englischen Dramatikers William Shakespeare (1564-1616). Lessing studierte in Meißen und Leipzig, später lebte er unter anderem in Berlin und Hamburg.
(www.lessingmuseum.de)
«Sein oder Nichtsein» - Theater im Arbeitsamt
Halberstadt (ddp-lsa). Das Halberstädter Arbeitsamt wird am Sonntag zur Bühne. Das Nordharzer Städtebundtheater gastiert dort mit dem neuen Schauspiel «Sein oder Nichtsein» von Jan Mendell. Die Matinee ab 11 Uhr ist kostenlos, wie das Theater mitteilte. Die Anti-Nazi-Satire nach dem Film von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1942 habe die Bühnen der Welt erobert. In dem Stück über ein kleines Stadttheater während des deutschen Einmarsches in Polen 1939 vereint Dialogwitz und Situationskomik in einer spannenden Handlung.
(www.nordharzer-staedtebundtheater.de)