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Frankfurt/M. : Picassos «Dora Maar au chat» kommt unter den Hammer +++ Bonn: Meisterwerke französischer Malerei in Bundeskunsthalle +++ Berlin: Große Melancholie-Schau öffnet am Freitag in Berlin +++ Weimar: Feinigers Gemälde «Gelmeroda XI» in Weimarer Schau +++ Brühl: Max Ernst Museum erhält weitere Leihgaben
Frankfurt/M.: Picassos «Dora Maar au chat» kommt unter den Hammer
Frankfurt/Main (ddp). Das Auktionshaus Sotheby\'s versteigert am 3. Mai in New York Pablo Picassos «Dora Maar au chat». Dieses Ölgemälde zähle zu den größten und bedeutendsten Porträts dieser einzigartigen Frau, die Picassos Geliebte und wichtigste Inspirationsquelle war, teilte Sotheby\'s am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. Das Werk, das 1941 auf der Höhe ihrer stürmischen Beziehung entstand, sei seit mehr als 40 Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt worden. Der Schätzpreis liegt bei umgerechnet 42 Millionen Euro.
Bonn: Meisterwerke französischer Malerei in Bundeskunsthalle
Bonn (ddp). Bedeutende französische Gemälde aus deutschen Museen sind ab Freitag in der Bonner Bundeskunsthalle zu sehen. Die Ausstellung «Poussin, Lorrain, Watteau, Fragonard... Französische Meisterwerke des 17. und 18. Jahrhunderts aus deutschen Sammlungen» stellt bis einschließlich 14. Mai 150 Arbeiten vor. Damit sei die Schau die umfangreichste Zusammenstellung, die es bisher zu diesem Thema gegeben habe, sagte der Intendant der Bundeskunsthalle, Wenzel Jacob, am Donnerstag.
Die Ausstellung umfasst thematisch Hauptwerke aller Gattungen und ist untergliedert in Historien- und Landschaftsmalerei sowie Porträts, Stillleben und Ölskizzen.
Die französische Kultur hatte von der zweiten Hälfte des 17. bis Ende des 18. Jahrhunderts eine große Faszination auf die deutschen Fürstenhäuser ausgeübt. Viele französische Maler arbeiteten im Dienste der deutschen Aristokratie oder lieferten Gemälde für deren Sammlungen. Am stärksten von Frankreich geprägt war der sächsische Hof in Dresden unter Kurfürst August II. Herzog Christian Ludwig von Mecklenburg-Schwerin baute eine bedeutende Sammlung mit Werken von Jean-Baptiste Oudry auf, dem «Magier» des französischen Stilllebens. Seine Jagdstücke und Tierdarstellungen faszinieren mit ihrer präzisen Naturnachahmung und sind ein Höhepunkt der Ausstellung.
Die Bundeskunsthalle ist die dritte Station der Ausstellung, die zuvor im Grand Palais in Paris und im Haus der Kunst in München zu sehen war.
http://www.bundeskunsthalle.de
Berlin: Große Melancholie-Schau öffnet am Freitag in Berlin
Berlin (ddp). Berlin hat ab Freitag einen neuen kulturellen Höhepunkt: Die Schau «Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst» zeigt bis 7. Mai in der Neuen Nationalgalerie mehr als 300 Werke aus internationalen Museen und privaten Sammlungen. Dies sei eine «große Ausstellung über ein großes Thema mit großer Kunst», die sich mit dem «nobelsten Gefühl» beschäftige, sagte der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Peter-Klaus Schuster, am Donnerstag.
Der Besucher werde durch mehr als zwei Jahrtausende der Kunstgeschichte geführt. Schuster und Jean Clair, ehemaliger Direktor des Musée Picasso in Paris, kuratierten die Schau.
Die Exponate reichen von attischen Stelen bis zu zeitgenössischer Kunst. Zu sehen sind Werke unter anderem von Albrecht Dürer, Pablo Picasso, Johann Heinrich Füssli, Caspar David Friedrich, Vincent van Gogh, Edvard Munch und Jörg Immendorf.
Nachdem die Schau in Paris mit 300 000 Besuchern im Grand Palais Triumphe feierte, wird sie in Berlin vom Verein der Freunde der Nationalgalerie finanziert. Es habe sich kein Sponsor gefunden, sagte Vize-Vereins-Chef Claus Bacher. Das Thema Melancholie passe wohl nicht «zur Aufbruchstimmung» in Berlin.
http://www.melancholieinberlin.org
Weimar: Feinigers Gemälde «Gelmeroda XI» in Weimarer Schau
Weimar (ddp). Das Gemälde «Gelmeroda XI» ist der Mittelpunkt einer Ausstellung mit Werken Lyonel Feiningers (1871-1956) ab Samstag im Bauhaus-Museum Weimar. Noch sei es nur eine Leihgabe, aber die Klassik Stiftung bemühe sich derzeit um den Erwerb dieses Bildes, sagte Stiftungspräsident Hellmut Seemann am Donnerstag in Weimar. Der Kaufpreis von 1,4 Millionen Euro sei noch nicht vollständig gesichert, doch beteiligten sich das Land Thüringen, der Bund und verschiedene Stiftungen daran. Das 1928 entstandene Gemälde ist das letzte Bild aus der Gelmeroda-Serie Feiningers, das noch auf dem Kunstmarkt erhältlich ist.
Die Ausstellung präsentiert ferner bislang unveröffentlichte «Natur-Notizen» des deutsch-amerikanischen Künstlers und erinnert damit an seinen ersten Weimarer Aufenthalt vor 100 Jahren. Sie stammen aus der Zeit von 1911 bis 1926. In der Ausstellung werden sie durch 25 Radierungen und Holzschnitte aus der eigenen Sammlung sowie durch die Gemälde «Dröbsdorf» und «Schlossgasse» ergänzt. Auch zwei Grafiken zur Dorfkirche Gelmeroda als jüngste Neuerwerbungen des Fördervereins der Kunstsammlungen sind zu sehen.
Lyonel Feininger, dessen Todestag sich 2006 zum 50. Mal jährt, war von 1906 an mehrmals in Weimar. Er hatte ein Atelier in der Stadt, durchstreifte die Dörfer der Umgebung und hielt sie in zahlreichen Skizzen fest. Der von den Nationalsozialisten verfemte Künstler kehrte 1937 in die USA zurück.
http://www.klassik-stiftung.de
Brühl: Max Ernst Museum erhält weitere Leihgaben
Brühl (ddp-nrw). Ab 6. März wird die Eröffnungsausstellung des Max Ernst Museums in Brühl um weitere Leihgaben ergänzt. Die neuen Werke sowie die Verlängerung der Eröffnungsausstellung bis September 2006 belegten den Erfolg des neuen Museums, erklärte der Vorstandsvorsitzender der Stiftung Max Ernst, Jürgen Wilhelm, am Donnerstag in Brühl.
Nach seinen Angaben werden neben bisher unbekannten Landschaftsbildern aus der Zeit des Surrealismus weitere spannende Arbeiten aus der amerikanischen Zeit von Max Ernst einziehen. Diese sollen die richtungweisende Oszillation vorführen. Max Ernst beeinflusste mit dieser auf dem Zufallsprinzip basierenden Technik eine ganze Generation amerikanischer Künstler, so auch Jackson Pollock, der daraus das «Dripping und »Action Painting" entwickelte.
Die internationale Schau ergänzt den Bestand des Max Ernst Museums mit seinen über 60 Skulpturen, die 36 D-Paintings aus dem Privatbesitz des Künstlers sowie rund 90 Prozent seines grafischen Werkes.
Max Ernst wurde am 2. April 1891 in Brühl geboren und starb am 1. April 1976 in Paris. Er gilt als Pionier des Dadaismus und des Surrealismus. Das Brühler Museum ist das weltweit einzige Haus, das sich ausschließlich Ernst widmet. Getragen wird das Haus von einer Stiftung, an der die Stadt Brühl, der Landschaftsverband Rheinland und die Kreissparkasse Köln beteiligt sind. Es wurde im September 2005 von Bundespräsident Horst Köhler eröffnet.
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, am ersten Donnerstag im Monat bis 21.00 Uhr. Der Eintritt kostet für einen Erwachsenen fünf Euro.