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17.2.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Berlin: Senat beschließt Fortführung der Atelierförderung +++ Borkum: Niederländer verschiebt Monumental-Projekt +++ Köln: Wallraf-Richartz-Museum verschärft Diebstahlsicherung +++ Güstrow: Barlachs Bilder zu Schillers Texten zu sehen

Berlin: Senat beschließt Fortführung der Atelierförderung
Berlin (ddp-bln). Der Berliner Senat hat am Dienstag die Fortsetzung der umstrittenen Atelierförderung in Berlin beschlossen. Für das Programm stünden im laufenden Jahr unverändert 1,27 Millionen Euro bereit, teilte ein Sprecher des Kultursenats mit. Über die Förderung mietet das Land seit 1993 Ateliers an und gibt sie zu vergünstigtem Mietpreis an professionelle Künstler weiter.
Zur Kosteneinsparung werden nach den Plänen von Kultursenator Thomas Flierl (PDS) aber künftig verstärkt leerstehende Landesliegenschaften zu Künstlerwerkstätten umgebaut. Dafür sollen mittelfristig bis zu 50 Prozent der jährlich zur Verfügung stehenden Mittel verwendet werden.
Die Dauer der Förderung von bildenden Künstlern im Atelieranmietprogramm wird den Angaben zufolge zukünftig auf maximal acht Jahre begrenzt. Flierl hatte ursprünglich die Streichung der Atelierförderung geplant. Dies stieß auf heftige Kritik im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses sowie beim Berufsverband Bildender Künstler (BBK).

Borkum: Niederländer verschiebt Monumental-Projekt
Borkum (ddp). Der niederländische Künstler Dirk Hakze verschiebt sein ursprünglich für das nächste Jahr geplante Monumental-Projekt auf Borkum auf 2008. «Wir brauchen eine längere Zeit für die Vorbereitung», sagte Hakze der Nachrichtenagentur ddp am Mittwoch. Bislang hätten sich erst knapp 340 Künstler zur Performance angemeldet.
Hakze wollte ursprünglich im Sommer 2006 innerhalb von vier Monaten gemeinsam mit 1900 Kollegen am Strand einer ostfriesischen Insel insgesamt 2006 Bilder malen. Unter dem Titel «The Colorfield Performance 2006» sollten pro Tag 20 Künstler jeweils ein Bild erschaffen, er selbst wollte gut 100 Bilder malen.
Die Kosten für das Land-Art-Projekt wollte Hakze zu zwei Dritteln aus den Teilnahmegebühren der mitwirkenden Künstler in Höhe von je 350 Euro decken. Da vielen Künstlern die Summe offenbar zu hoch ist, erwägt Hakze, das Konzept zu ändern und mehr Sponsoren als geplant ins Boot zu holen. Wird das Projekt 2008 realisiert, sollen entsprechend der Jahreszahl 2008 Bilder erschaffen werden.
Als Austragungsort für die Kunst-Performance kamen zunächst Borkum und Norderney in Frage. Hakze entschied sich nach eigenen Angaben jetzt für Borkum, da die Insel die besten Voraussetzungen dafür biete.
http://www.thecolorfieldperformance.com

Köln: Wallraf-Richartz-Museum verschärft Diebstahlsicherung
Köln (ddp-nrw). Das Kölner Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud verbessert seine Sicherheitstechnik. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich am Montag und werden sich über mehrere Monate erstrecken, wie ein Sprecher der Stadt Köln am Mittwoch mitteilte. Der Zugang zu den Ausstellungen ist in der Zeit nur eingeschränkt möglich, der Eintrittspreis wird entsprechend reduziert.
Im vergangenen Sommer war aus dem Museum das Gemälde «Winterlandschaft» des Malers Esaias van de Velde gestohlen worden. Der Dieb gab das 150 000 Euro teure Werk später wieder zurück. Die Tat geschah während der Öffnungszeiten. Bei dem Neubau des Museums hat die Stadt Köln aus Kostengründen zunächst auf ein aufwändiges, computergestütztes Sicherheitssystem verzichtet.

Güstrow: Barlachs Bilder zu Schillers Texten zu sehen
Güstrow (ddp). Das Zusammenwirken verschiedener Künste zeigt die Ernst Barlach Stiftung mit ihrer Ausstellung «An die Freude» zum 200. Todestag von Friedrich Schiller (1759-1805). Im Mittelpunkt der Präsentation im Grafikkabinett in Güstrow steht das 1927 im Berliner Paul Cassirer Verlag erschienene Buch «Schiller. An die Freude. Mit neun Holzschnitten von Ernst Barlach». Gezeigt werden daraus rund 30 Blätter, wie die Stiftung am Dienstag mitteilte. Die Arbeiten stammen aus eigenen Beständen, aus der Hamburger Stiftung Hermann F. Reemtsma und aus Ratzeburger Privatbesitz.
Ernst Barlach (1870-1938) schuf die Illustrationen zu Schillers Gedicht 1924 und 1925. Jeder der acht Strophen des Liedes «An die Freude» ist ein Holzschnitt zugeordnet. Der Grafikfolge «Freude, schöner Götterfunken» ist ein weiteres Blatt vorangestellt. Die Illustrationen Barlachs beziehen sich nicht nur auf Schillers Hymne, sondern auch auf die Vertonung durch Ludwig van Beethoven (1770-1827). Vorzeichnungen, Druckstöcke und Probedrucke geben Einblick in den Entstehungsprozess der Holzschnitt-Folge.
Die Güstrower Stiftung ist die größte Sammlung zu dem Künstler überhaupt. In der mecklenburgischen Kleinstadt werden unter anderem 320 Skulpturen, 300 Grafiken und 110 literarische Handschriften aufbewahrt.
http://www.ernst-barlach-stiftung.de