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17.4.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berlin: Mortier sieht geringe Gestaltungschancen für Schindhelm +++ Weimar: Kunstfest weiterhin mit Schwerpunkt Musik und Intendantin Nike Wagner +++ Weimar: Musikhochschule übernimmt wertvolle Notenhandschriften


Berlin: Mortier sieht geringe Gestaltungschancen für Schindhelm
Berlin (ddp-bln). Der Intendant der Pariser Oper, Gérard Mortier, sieht wenig Gestaltungsmöglichkeiten für den jetzigen Vorsitzenden der Berliner Opernstiftung. «Ich mag Michael Schindhelm. Aber ich glaube nicht, dass er viel bewegen kann», sagte der 61-jährige Mortier der in Berlin erscheinenden «Welt am Sonntag» nach einem Vorabbericht. Der Rahmen sei «zu eng gesteckt».
Der Flame gab erstmals zu, dass er selbst lange damit geliebäugelt hat, die Leitung der Opernstiftung zu übernehmen. Er habe sogar ein Konzept dafür entworfen gehabt, sagte Mortier dem Blatt. So wollte er die Deutsche Oper zur «Neuen Oper» machen und dort Gegenwartsmusik aufführen lassen. Außerdem habe er die Zusammenlegung von Komischer Oper und Staatsoper Unter den Linden verlangt. «Letztlich sind diese Pläne an den politischen Machtverhältnissen gescheitert», betonte Mortier.

Weimar: Kunstfest weiterhin mit Schwerpunkt Musik und Intendantin Nike Wagner
Weimar (ddp). Nike Wagner will dem Kunstfest Weimar länger als zunächst geplant als Intendantin treu bleiben. Sie könne sich vorstellen, ihren auf drei Jahre geschlossenen Vertrag über 2006 hinaus zu verlängern, sagte sie am Freitag bei der Präsentation des Kunstfestprogramms 2005 in Weimar.
Kontinuität zeigt sich auch im Programm des diesjährigen Festivals vom 19. August bis 11. September. Als «pelerinages» (Wanderschaft) konzipiert, bleibt das Kunstfest den Schwerpunkten in Gestalt von Franz Liszt (1811-1886) als geistigem Übervater, Andras Schiff als Artist in residence und zeitgenössischer Musik treu. Darüber hinaus avisierte Nike Wagner erneut Theater und Tanz, Literatur und Ausstellungen, Lesungen und Filme unter dem Motto «Liebesträume» in Anlehnung an die populärsten Klavierstücke von Liszt.
Das Kunstfest Weimar kann in diesem Jahr über ein Gesamtbudget von 1,9 Millionen Euro verfügen, da der Bund seine Mittel um 300 000 Euro auf 850 000 Euro aufgestockt hat. Das Land Thüringen steuert 665 000 Euro, die Stadt Weimar 250 000 Euro bei. Der Rest kommt von Förderern und Sponsoren.
http://www.kunstfest.de

Weimar: Musikhochschule übernimmt wertvolle Notenhandschriften
Weimar (ddp-lth). Wertvolle Notenhandschriften aus kleinen Thüringer Kirchgemeinden werden künftig im Archiv der Weimarer Hochschule für Musik/Thüringisches Landesmusikarchiv bewahrt. Seit dem Abschluss eines entsprechenden Vertrages mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen vor drei Jahren sei es gelungen, zahlreiche vom Verfall bedrohte historische Thüringer Notenhandschriften aus so genannten Adjuvantenarchiven zu bergen und für die Nachwelt zu bewahren, sagte der Leiter des Instituts für Musikwissenschaft der Hochschule, Detlef Altenburg, am Freitag in Weimar.
In einem Spezialarchiv für Musik wie dem der Hochschule könnten die Handschriften von Kantaten, Motetten und Messen unter besten Bedingungen aufbewahrt werden, ergänzte Archivleiterin Irina Lucke-Kaminiarz. Dort könne man die wertvollen Zeugnisse Thüringer Musikkultur, die von Tintenfraß, Schimmelpilzen und Feuchtigkeit bedroht sind, nach und nach restaurieren, digitalisieren, katalogisieren und so der Forschung und der Aufführungspraxis zugänglich machen.
Selbst wenn nur einzelne Stimmen einer Kantate erhalten seien, ermögliche das Rückschlüsse auf die Zusammensetzung des Gesangsrepertoires der damaligen Zeit, betonte Altenburg. Daraus lasse sich ein Bild des Thüringer Musiklebens des 17. und 18. Jahrhunderts rekonstruieren, das ungewöhnlich reichhaltig gewesen sein müsse. In den Adjuvantenchören sangen musikalisch versierte Bauern und Handwerker unter Leitung eines Kantors. Notenlesen sowie Singen und Spielen vom Blatt waren für sie selbstverständlich.
http://www.hfm-weimar.de

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