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Staatliche Museen geben Gemälde an Erben jüdischer Kunsthändler zurück +++ «Traumfabrik Kommunismus» zur Buchmesse in der Schirn +++ Neuer Katalog - Infos zum «museum kunst palast Düsseldorf»
Staatliche Museen geben Gemälde an Erben jüdischer Kunsthändler zurück
Berlin (ddp). Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat zwei Aposteltafeln des Jüngeren Meisters der Heiligen Sippe an die Erben des Münchener Kunsthauses A.S. Drey übergeben. Die Entscheidung für die Rückgabe sei «moralisch begründet», teilte die Stiftung am Mittwoch in Berlin mit. Die Werke «Heiliger Jacobus und Johannes» sowie «Heiliger Thaddäus und Philippus» waren seit 1984 als Vermächtnis einer Privatperson im Besitz der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin.
Bis 1936 waren die zwei Kunstwerke den Angaben zufolge Eigentum des auf Alte Meister spezialisierten Kunsthauses A.S. Drey. Die Inhaber, die Familien Drey und Stern, waren jüdischer Abstammung und wurden von den Nationalsozialisten verfolgt. Sie wurden 1936 von staatlicher Seite quasi zur Geschäftsauflösung gezwungen. Die Kunsthandlungsbestände wurden versteigert. Über die Erlöse konnten die Familien Drey und Stern nicht verfügen. Die beiden Tafelbilder hatten mehrere Besitzer bevor sie 1984 an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz gingen.
«Traumfabrik Kommunismus» zur Buchmesse in der Schirn
Frankfurt/Main (ddp). Die Frankfurter Kunsthalle Schirn zeigt im Herbst parallel zur Buchmesse mit dem diesjährigen Gastland Russland die Ausstellung «Traumfabrik Kommunismus». Die Schau bietet nach Angaben der Schirn einen Überblick über die sowjetische Kunst der Stalinzeit. Dabei geht es um eine Darstellung der damaligen Massenkultur als zentralistisch organisierte Propaganda für politische Zwecke. Die kommunistische Agitation habe die ganze Menschheit aufgerufen, das «Produkt Kommunismus zu erwerben».
Kuratoren der Ausstellung sind den Angaben zufolge der Karlsruher Professor Boris Groys und die stellvertretende Direktorin der Moskauer Kreml-Museen, Zelfira Tregulova. Zu sehen gibt es Werke unter anderem von Kasimir Malewitsch, Alexander Deineka, Komar & Melamid und Ilya Kabakov. Die Ausstellung dauert von 24. September dieses Jahres bis 4. Januar 2004.
Neuer Katalog - Infos zum «museum kunst palast Düsseldorf»
Düsseldorf (ddp-nrw). Wer Hintergründiges über das «museum kunst palast Düsseldorf» haben möchte, kann solche Infos ab sofort in einem gleichnamigen Katalog bekommen. In der Publikation dokumentieren Illustrationen und Texte die geschichtliche Entwicklung der Sammlung, wie Museumssprecherin Marina Schuster am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte.
Die von den Mitarbeitern des Museums verfassten Beiträge informieren den Angaben zufolge über die wechselvolle 90-jährige Geschichte der Institution. Darüber hinaus werde die Architektur des Ehrenhofes thematisiert sowie der umfangreiche Bestand von Gemälden und Skulpturen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Auch über die diversen Spezialsammlungen und archäologischern Objekten wird in dem 135-seitigen Katalog Auskunft gegeben.
Die 140 Abbildungen beinhaltende Publikation erscheint in einer Auflage vom 7400 Exemplaren und ist in deutsch, englisch und französisch erhältlich.
Das «museum kunst palast Düsseldorf» trat mit seiner Eröffnung im September 2001 die Nachfolge des Kunstmuseums am Ehrenhof an. Zu den besonders bedeutenden Schwerpunkten des Hauses gehören die Graphische Sammlung mit einem hochkarätigen Konvolut an italienischen Barockzeichnungen und die Glassammlung, die nach Angaben des Museums zu den umfassendsten ihrer Art in Europa gehört.