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18. 8.: +++ Theater und Literatur - aktuell +++ Theater und Literatur...

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+++ Rekordergebnis - Über 208 000 Gäste im Oldenburgischen Staatstheater +++ Mankell unterstützt mit neuem Buch Kinderhilfswerk +++ Schriftsteller Carlo Ross 76-jährig gestorben +++ Sommertheater auf dem Pfingstberg - Premiere am Donnerstag +++ Verleger: Buchmesse bringt Bewegung in die arabische Welt +++ Nachwuchsschriftstellerin erhält Litaraturstipendium +++ «Freie Bahn mit Marzipan» - Brösel stellt 12. «Werner»-Band vor +++

Rekordergebnis - Über 208 000 Gäste im Oldenburgischen Staatstheater
Oldenburg (ddp-nrd). Das Oldenburgische Staatstheater hat in der Spielzeit 2003/04 das beste Ergebnis seit 13 Jahren erzielt. Für die insgesamt 677 Vorstellungen wurden fast 208 500 Eintrittskarten verkauft, rund 26 700 mehr als im Vorjahr, wie das Theater am Mittwoch mitteilte. Die Einnahmen erhöhten sich um 10,5 Prozent und deckten bezogen auf das Rechnungsjahr 2003 rund 12 Prozent des Gesamtbudgets.
Highlights der dritten Spielzeit unter Leitung von Generalintendant Rainer Mennicken waren den Angaben zufolge eine fünftägige Open-Air-Serie der «West Side Story», die Hollandwoche «Cultuur!» sowie Freilichtgastspiele vor den Toren der Stadt.
Mennicken warnte mit Blick auf die Sparauflagen des Landes davor, die Rekordbilanz als «normative Zielvorgabe» zu interpretieren. «Wenn wir so weitermachen sollen, kommt in Kürze der Kollaps», sagte er. Alle Beteiligten hätten «bis zum Umfallen gearbeitet». Ein solcher Kurs lasse sich mit der jetzigen Personal- und Finanzausstattung «nicht beliebig fortsetzen».
Wie das Theater weiter mitteilte, nahmen Mennicken und Generalmusikdirektor Alexander Rumpf während der Sommerpause ein Angebot zur Vertragsverlängerung bis zum Ende der Spielzeit 2008/09 an. Damit sei die Fortsetzung des seit drei Jahren erfolgreichen Kurses am kleinsten Staatstheater der Republik gesichert, hieß es.

Mankell unterstützt mit neuem Buch Kinderhilfswerk
Hamburg (ddp). Schriftsteller Henning Mankell unterstützt mit seinem neuen Buch «Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt» das Kinderhilfswerk Plan International. Ein Teil des Verkaufserlöses des Buches, das ab 28. August im Handel ist, fließt in ein Plan-Projekt für Aids-Waisen in Uganda, wie die Hilfsorganisation am Mittwoch in Hamburg miteilte.
Mit dem Buch setzt Mankell Plan zufolge «den Menschen in Afrika ein Denkmal, die Opfer der Krankheit Aids wurden». Im vergangenen Jahr war der Bestsellerautor nach Uganda gereist, um mit Aids-Kranken und ihren Familien zu sprechen, die vom Plan betreut werden. So lernte er auch das Plan-Projekt «Memory Books» kennen. Dabei schreiben erkrankte Eltern in Erinnerungsbüchern als Vermächtnis für ihre Kinder Wünsche, Sehnsüchte und Gedanken auf.
Angeregt durch dieses Erlebnis stellte Mankell das Mädchen Aida, das auch ein Erinnerungsbuch besitzt, in den Mittelpunkt seines neuen Buches. Die Mutter der 13-Jährigen hat Aids.
(Henning Mankell, «Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt», Paul Zsolnay Verlag, 14,90 Euro. Erstverkaufstag: 28. August 2004)

Schriftsteller Carlo Ross 76-jährig gestorben
Hagen/München (ddp-nrw). Der Schriftsteller Carlo Ross ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Wie der Deutsche Taschenbuch Verlag am Mittwoch in München mitteilte, erlag Ross bereits am 12. August in Hagen einer langen Krankheit. Ross Jugendromane «Aber Steine reden nicht» (1987) und «Im Vorhof der Hölle. Ein Buch gegen das Vergessen» (1991) gelten als seine Hauptwerke. In ihnen schilderte der Autor aus der Sicht des jüdischen Jungen David Rosen die Jahre 1938 bis 1945, die er bis 1942 in Hagen und danach im Konzentrationslager Theresienstadt erlebt.
Der gebürtige Hagener Ross wuchs als Sohn einer jüdischen Mutter in ärmlichen Verhältnissen ohne Vater auf. Dank glücklicher Zufälle überlebte er die NS-Diktatur und die Haft im KZ Theresienstadt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Journalist, in der Sozialarbeit und als Verleger. Neben Jugendbüchern schrieb er auch mehrere historische Romane. Für sein Werk wurde er unter anderem 1994 mit dem Alfred-Müller-Felsenburg-Preis für aufrechte Literatur ausgezeichnet.

Sommertheater auf dem Pfingstberg - Premiere am Donnerstag
Potsdam (ddp-lbg). Das Belvedere auf dem Potsdamer Pfingstberg verwandelt sich ab Donnerstag in eine große Bühne. Bis Ende August zeigt dort das Hans Otto Theater (HOT) die Satire «Der Diener zweier Herren» von Carlo Goldoni, wie der Förderverein Pfingstberg mitteilte. Neben Günter Junghans als Diener Truffaldino agieren Puppen, und «Musicando e via» runden mit italienischer Live-Musik die Vorstellungen ab.
«Der Diener zweier Herren» spielt in einem Hotel in Venedig vor 250 Jahren. Die als Mann getarnte Beatrice ist auf der Suche nach ihrem geliebten Florindo, der sich ebenfalls in dem Hotel einquartiert hat. Der von Hunger geplagte Diener Truffaldino heuert bei beiden Herren an. Damit sein Schwindel nicht auffliegt, muss er genau das verhindern, wonach sich seine Arbeitgeber sehnen: ihr Wiedersehen.
Premiere ist am Donnerstag um 21.00 Uhr. Das Stück steht bis 29. August noch weitere sechs Mal auf dem Spielplan. Darunter ist eine Nachtvorstellung am 27. August, die um 23.00 Uhr beginnt. Der Eintritt zur Premiere kostet 25 Euro und zu den anderen Vorstellungen 20 Euro, ermäßigt 14 Euro.
http://www.hot.potsdam.de

Verleger: Buchmesse bringt Bewegung in die arabische Welt
München (ddp). Die Vorbereitungen für die Frankfurter Buchmesse (6. - 10.10.) haben nach Ansicht des Präsidenten des arabischen Verlegerverbandes, Ibrahim al-Moallem, «schon viel politische Bewegung in die arabische Welt gebracht». Al-Moallem sagte der «Süddeutschen Zeitung» (Mittwochausgabe), es seien Kompromisse geschlossen und Einigungen erzielt worden. Das sei aber nur der Anfang. «Wir wollen mehr Dialog, mehr Übersetzungen, mehr Diskussionen über die arabische Gegenwartskultur», forderte der Verleger.
Bei der Buchmesse werden mehr als 200 arabische Autoren zu Gast sein. Al-Moallem betonte, «wir stehen vor einer großen Herausforderung». Ziel sei, die gemeinsame Kultur zu zeigen, die allen arabischen Ländern zugrunde liege. «Wir wollen klarmachen, dass die arabische Kultur etwas ganz anderes ist als das, was al-Qaida vermittelt.»
Der Verbandspräsident kündigte an, bei der Buchmesse würden auch viele oppositionelle Autoren vorgestellt. Der Verlegerverband habe «lange und hart» mit der Arabischen Liga gerungen, sich schließlich aber durchgesetzt und die Autoren für die Buchmesse ausgesucht.

Nachwuchsschriftstellerin erhält Litaraturstipendium
Leipzig (ddp-lsc). Das mit 6000 Euro dotierte Leipziger Literaturstipendium geht an die Jungschriftstellerin Nora Bossong. Die Studentin des Deutschen Literaturinstituts in Leipzig habe mit ihrem Romanprojekt «Gegend» die Jury überzeugt, gab das Leipziger Kulturamt am Dienstag bekannt. Sie habe sich gegen 23 andere Bewerber durchgesetzt.
Nora Bossong wurde den Angaben zufolge 1982 in Bremen geboren und studiert seit 2001 in Leipzig. Im Vorjahr habe sie sich am Klagenfurter Literaturkurs beteiligt und war 2004 für die Endrunde des Dresdner Lyrikpreises nominiert. Die Preisverleihung soll am 30. August im Haus des Buches in Leipzig stattfinden.

«Freie Bahn mit Marzipan» - Brösel stellt 12. «Werner»-Band vor
Hamburg (ddp-nrd). Zeichner Rötger Feldmann lässt seine Motorrad liebende Comic-Figur «Werner» wieder Vollgas geben. Feldmann, besser bekannt unter dem Künstlernamen «Brösel», stellte am Dienstag in Hamburg den neuen «Werner»-Band «Freie Bahn mit Marzipan» vor. «Zum ersten Mal hat ein \'Werner\'-Buch eine komplett durchgängige Geschichte statt einzelner Abenteuer», sagte Feldmann. Das Buch ist ab Mittwoch im Handel erhältlich.
«Es geht diesmal hauptsächlich um Benzin und Rennen», sagte der Comic-Zeichner. So dreht sich im Leben des norddeutschen Anti-Helden «Werner» mal wieder alles um PS, Bier und flotte Sprüche. Das Dorf Knöllerup ist in heller Aufregung, weil Unternehmer Günzelsen seinen getunten Sportwagen demjenigen verspricht, der es schafft, ihn bei einem illegalen Straßenrennen zu überholen. Klar, dass Werner und seine Rocker-Kollegen gleich zum Schraubenschlüssel greifen. Aber auch der schusselige Klempner-Meister Röhrich ist unfreiwillig ins Kräftemessen auf der Dorfstraße involviert. Traditionell hat «Werner»-Schöpfer Feldmann auch diesmal wieder ein Produkt seines Comics zum Leben erweckt. Die mit 24 Kettensägenmotoren betriebene «Dolmette» wurde beim Motorsägen-Hersteller Dolmar in Hamburg entwickelt. Auch wenn noch ein prominenter Gegner fehlt, soll ein Rennen mit der weit mehr als 200 Stundenkilometer schnellen Maschine der Höhepunkt des dreitägigen Festivals «Werner - Das Rennen 2004» sein. 20 Bands und ein Showprogramm rund ums Motorrad sollen vom 3. bis 5. September bis zu 90 000 «Werner»-Fans auf die Rennstrecke Eurospeedway Lausitz locken. Zu einem ähnlichen Event strömten 1988 etwa 250 000 Menschen ins schleswig-holsteinische Hartenholm.
«Freie Bahn mit Marzipan» ist das 12. «Werner»-Buch. Das erste Band erschien 1981. Neun Jahre später hauchte Feldmann seiner Schöpfung zum ersten Mal in einem Trickfilm Leben ein. Mittlerweile flimmerten vier «Werner»-Abenteuer über die Kino-Leinwände. Auch der neue Band böte sich für eine Zeichentrick-Version an, sagte Feldmann. «Das Drehbuch ist schon abgegeben. Aber Priorität hat für mich eindeutig die Vorbereitung auf das große Rennen.»
http://www.werner-das-rennen.de
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