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18.1.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Recklinghausen: Ruhrfestspiele 2007 - Goethe im Mittelpunkt +++ Kamenz: Lessing-Tage beginnen am Samstag +++ Hamburg: Friedrich Christian Delius erhält Schubart-Literaturpreis

Recklinghausen: Ruhrfestspiele 2007 - Goethe im Mittelpunkt
Recklinghausen (ddp-nrw). Werke des Dichters Johann Wolfgang von Goethe stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Ruhrfestspiele. In der Zeit vom 1. Mai bis 17. Juni werden neben Werken wie «Die Leiden des jungen Werthers», «Faust» sowie «Torquato Tasso» aber auch zehn Ur- und Erstaufführungen unterschiedlicher Theaterproduktionen gezeigt, wie Festspielintendant Frank Hoffmann am Mittwoch sagte.
«Ein Highlight der Ruhrfestspiele 2007 wird \'Torquato Tasso\' sein», kündigte Hoffmann an. Für die Hauptrolle habe man Wolfram Koch gewinnen können. «Die Leiden des jungen Werthers» werden vom Maxim Gorki Theater Berlin auf die Bühne in Recklinghausen gebracht. Das Hamburger Schauspielhaus zeigt «Faust. Der Tragödie erster Teil.»
Ein weiterer Höhepunkt in Recklinghausen wird «A disappearing number», ein Stück über den indischen Mathematiker Srinivasa Ramanujan, unter der Regie von Simon McBurney sein. «McBurney ist der wichtigste Theatermann Englands», sagte Hoffmann. Und fügte hinzu: «Im vergangenen Jahr hatten wir einen bekannten Schauspieler hier, in diesem Jahr wird es ein bekannter Regisseur sein.»
Auch im Kleinen Haus der Festspiele gibt es außergewöhnliche Inszenierungen. Mit «Lampedusa» wird etwa unter der Regie von Dominique Schnizer ein Schauspiel von Henning Mankell uraufgeführt. Zudem dürfte die deutschsprachige Erstaufführung «Rock\'n\'Roll» von Tom Stoppard auf großes Interesse beim Publikum stoßen. Das Stück will den Angaben zufolge eine Brücke zwischen populärer Unterhaltungskultur und dem Zusammenbruch des Kommunismus schlagen.
Ein weiterer großer Programmpunkt ist in diesem Jahr bereits zum dritten Mal das «Fringe Festival». Vom 28. Mai bis 16. Juni gibt es 15 Inszenierungen aus acht Ländern an fünf Spielorten. Mit den «mobilen Produktionen» der freien Theaterszene wolle man «zu den Leuten gehen und nicht darauf warten, dass die Leute ins Theater kommen». Beispielsweise wird im Bürgerhaus die Hip-Hop-Show «Mixcite» der französischen MCR Dance Compagnie gezeigt. Im Theaterzelt gibt es unter anderem «Cabaret Decadanse», ein kanadisches Figurentheater, und die finnische Tanz-Aufführung «Human Imitations» zu sehen.
Als Schauspieler beim diesjährigen Theaterfestival werden unter vielen anderen Uwe Bohm in dem Schauspiel «Siegertypen», Hannelore Elsner in «Konntest mich mit einem Blicke lesen» und Ben Becker in «Endstation Sehnsucht» zu sehen sein. Zudem gibt es Lesungen mit Otto Sander, Herbert Knaup, Joachim Krol und Dominique Horwitz.
Das Abschlusskonzert am 16. Juni gibt die italienische Sängerin Gianna Nannini. Insgesamt zeigen die Ruhrfestspiele dieses Jahr 248 Vorstellungen. Der Kartenvorverkauf für die Ruhrfestspiele beginnt am Donnerstag. Karten für Erwachsene kosten zwischen 10 und 31 Euro.

Kamenz: Lessing-Tage beginnen am Samstag
Kamenz (ddp-lsc). Ab Samstag steht Kamenz ganz im Zeichen der Aufklärung. «Bei den 46. Lessing-Tagen zum Thema \'Lessing und die Juden\' sind wieder neben Theatergastspielen auch Vorträge, Lesungen und Gesprächsrunden zu erleben», sagte Matthias Herrmann, der Leiter des Lessing-Museums. Höhepunkte seien bis 15. Februar die Verleihung des Lessing-Preises des Freistaates Sachsen 2007 am Samstag an die jüdische Germanistin Ruth Klüger sowie zwei Tage später die Feier zum 278. Geburtstag Lessings.
Neu für die Lessing-Tage in den kommenden Jahren ist, dass die Veranstaltungsreihe nur noch im zweijährigen Turnus stattfindet. «Es fehlt einfach an Geld. Die Ausgaben für die Lessing-Tage liegen zwischen 20 000 und 25 000 Euro», sagte der Museumsleiter. Die Stadt und das Land Sachsen teilen sich die Kosten.
Kamenz\' Bürgermeister Roland Dantz sieht die Auszeit auch als Chance. «Wir wollen die Pause nutzen, um auch konzeptionell Luft zu holen, Themen zu finden, die Lessing interessant zeigen», sagte er. Herrmann möchte außerdem die Kamenzer Lessing-Tage in den kommenden Jahren für ein breiteres Verständnis in der Öffentlichkeit aufbereiten. Rund 1000 Besucher werden erwartet. Zum ersten Mal fand die Veranstaltungsreihe 1962 auf Initiative des Kulturbundes statt.
http://www.lessingmuseum.de

Hamburg: Friedrich Christian Delius erhält Schubart-Literaturpreis
Hamburg (ddp). Der Autor Friedrich Christian Delius erhält für seine Erzählung «Bildnis der Mutter als junge Frau» sowie für sein literarisches Gesamtwerk den Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen. Der mit 12 000 Euro dotierte Preis werde dem 63-Jährigen am 25. März im Rathaus der Stadt überreicht, teilte der Rowohlt-Verlag in Hamburg am Mittwoch mit. Mit dem Preis erinnert die Stadt in Baden-Württemberg an den Dichter, Komponisten und ersten deutschen Journalisten Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791), der dort seine Kindheit und Jugend verbrachte. Bisherige Preisträger sind unter anderem Uwe Timm, Robert Gernhardt und Alice Schwarzer.
Delius wurde 1943 in Rom geboren und lebt heute in Berlin und der italienischen Hauptstadt. Seine Erzählungen und Romane, unter anderem «Die Birnen von Ribbeck», «Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde», und «Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus» machten ihn zu einem der bedeutendsten Autoren der Gegenwart.