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Kagel erhält Rheinischen Kulturpreis +++ Startpreis für hoch begabte Studenten der Eisler-Hochschule +++ «Kulturgroschen» an von Loeffelholz


Kagel erhält Rheinischen Kulturpreis
Köln (ddp-nrw). Der Komponist Mauricio Kagel hat am Donnerstag in Köln den Großen Kulturpreis 2002 erhalten. Die Auszeichnung gehe an eine «herausragende Künstlerpersönlichkeit», die mit ihrem Schaffen hohe Anerkennung erlangt und das Rheinland bereichert habe, sagte ein Sprecher der veranstaltenden Sparkassen Stiftung Rheinland bei der Übergabe. Der Preis ist mit 30 000 Euro dotiert. Die Förderauszeichnung des Rheinischen Kulturpreises in Höhe von 5000 Euro ging in diesem Jahr an den 35-jährigen Komponisten und Kagel-Schüler Bernhard König.
Der 71-jährige Kagel zählt zu den vielseitigsten und originellsten Komponisten Deutschlands: Durch ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes war der gebürtige Argentinier und Wahl-Kölner 1957 in die Bundesrepublik gekommen. Besonders reich sind seine kammermusikalischen Arbeiten und sein Orchesterschaffen. Es reicht von einer «Turmmusik für Instrumente und Musique concrète» von 1954 bis zum viel gespielten Konzertstück für Pauken und Orchester (1992).
Der weitgehend autodidaktisch zum Komponieren gekommene Kagel, der auch Klavier, Violoncello und Orgel spielt, schrieb auch 18 Filmmusiken, darunter «Hallelujah» (1968). Er dirigiert auch heute gelegentlich, vor allem eigene Werke, so bei der Dresdner Philharmonie, dem Frankfurter Ensemble Modern und dem Kammermusikensemble «Musikfabrik NRW».

Startpreis für hoch begabte Studenten der Eisler-Hochschule
Berlin (ddp-bln). Mit dem programmatischen Namen «startup! music» ist ein neuer Förderpreis für hoch begabte Studenten der Berliner Hochschule für Musik «Hanns Eisler» versehen. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert und soll künftig im Zwei-Jahres-Abstand durch den Förderverein der Hochschule verliehen werden, sagte Vereinsvorsitzende Andrea Gräfin von Bernstorff am Donnerstag in Berlin.
Sie selbst benennt jeweils den Gewinner im Einvernehmen mit Rektor Christhard Gössling und einer dritten Persönlichkeit. In diesem Jahr übernimmt dies Gideon Rosengarten, Hauptabteilungsleiter für Musik bei DeutschlandRadio Berlin. Dieser Sender stellt den ersten Preisträger Nikolai Bortschew auch in seiner Konzertreihe «Einstieg» vor.
Bortschew hat bereits in Hochschulaufführungen sowie beim jüngsten Festivalsommer in Aix-en-Provence mitgewirkt. Er ist Weißrusse, studiert bei Heinz Reeh (ehemals Staatsoper Berlin) und erhält den Preis am Sonntag in Berlin während eines Benefizkonzertes mit Thomas Quasthoff, der Schuberts «Winterreise» singt. Aus den Einnahmen wird das Preisgeld finanziert.

«Kulturgroschen» an von Loeffelholz
Berlin (ddp). Für seine Verdienste um die Förderung der zeitgenössischen Künste wird Bernhard Freiherr Loeffelholz von Colberg mit dem «Kulturgroschen» des Deutschen Kulturrates 2002 geehrt. Damit werde zugleich sein jahrzehntelanges Bemühen gewürdigt, Kunst und Wirtschaft miteinander zu verbinden, teilte der Kulturrat am Donnerstag mit. Der Preis sollte am Donnerstagabend in Berlin verliehen werden.
Freiherr von Loeffelholz ist Vorstandsmitglied im Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI. Es komme ihm darauf an, «nicht marktgängige, unbequeme, zeitgenössische Kunst zu fördern, die noch keinen Zugang zu einem größeren Publikum gefunden hat», betonte der Kulturrat. Damit schwimme er gegen den Mainstream. Von Loeffelholz war früher Leiter des Bereiches Kunst und Wissenschaft der Dresdner Bank und Vorstandsmitglied der Jürgen-Ponto-Stiftung.
Der Deutsche Kulturrat ist ein Dachverband, ihm gehören rund 200 Bundeskulturverbände an. Frühere Preisträger des Kulturgroschens waren unter anderen der Grafiker Klaus Staeck und die CDU-Politikerin Rita Süßmuth.