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Intendantentagung - Deutscher Bühnenverein will Theaterpreis vergeben +++ Neuer Hamburger Literaturpreis geht an Siegfried Lenz +++ «Der Golem» am Bremer Schauspielhaus uraufgeführt +++ Brandenburgisches Literaturbüro feiert zehnten Geburtstag +++ Berlin-Brandenburgische Buchwochen mit viel Autoren-Prominenz
Intendantentagung - Deutscher Bühnenverein will Theaterpreis vergeben
Potsdam (ddp-lbg). Der Deutsche Bühnenverein will einen Deutschen Theaterpreis ausloben. Details dazu seien am Samstag auf der Herbsttagung der Intendantengruppe des Bühnenvereins in Potsdam erörtert worden, sagte der Vorsitzende der Gruppe, Holk Freytag, Intendant des Staatsschauspiels Dresden. Das Konzept solle im November dem Verwaltungsrat vorgelegt werden. Erst danach sollen Einzelheiten bekannt gegeben werden. Einen Termin für die erste Preisvergabe gebe es noch nicht. Er hoffe aber, dass dies zügig geschehen könne.
Rund 60 Intendanten aus ganz Deutschland hatten sich auf der Tagung vor allem damit befasst, die Bühnen «Fit für den Wettbewerb» zu machen. Das Theater habe in den vergangenen zehn Jahren «unglaubliche Veränderungen» durchgemacht und werde das auch weiter tun, sagte Freytag. Wichtig sei in Zukunft insbesondere, die Etats zu konsolidieren. Sonst werde es für viele Bühnen schwierig werden. Das deutsche Theater sei «bunt, schrill und von unendlicher Vielfalt». Diese Vielfalt müsse erhalten, das Theater stärker auch zum Ausland hin geöffnet werden.
Neuer Hamburger Literaturpreis geht an Siegfried Lenz
Hamburg (ddp). Der zum ersten Mal verliehene Hannelore-Greve-Literaturpreis der Hamburger Autorenvereinigung geht an den Schriftsteller Siegfried Lenz. Der nach seiner Stifterin benannte Preis wurde im Frühjahr ins Leben gerufen und soll alle zwei Jahre verliehen werden. Mit 25 000 Euro ist er einer der höchst dotierten Literaturpreise und soll helfen, in der Hansestadt einen «Leuchtturm für Literatur» zu errichten, wie die Autorenvereinigung am Sonntag in Hamburg mitteilte.
Der Literaturpreis soll Lenz am 26. Oktober im Rahmen eines Senatsempfanges vom Ersten Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und von der Stifterin überreicht werden. Die Laudatio hält der ehemalige Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD).
«Der Golem» am Bremer Schauspielhaus uraufgeführt
Bremen (ddp-nrd). Mit dem Drama «Der Golem» stand am Sonntagabend die erste Uraufführung der laufenden Spielzeit am Bremer Theater auf dem Spielplan. Das Premierenpublikum im Schauspielhaus reagierte verhalten auf den surrealen Stoff eines der erfolgreichsten jungen Dramatiker, Kristo Sagor, und dessen Umsetzung durch Regisseur Andrej Woron.
Erzählt wird die Geschichte des Golem, einer aus einem Klumpen Lehm erschaffenen und zu einer eigenen Persönlichkeit erwachsenen Figur. Alle 33 Jahre taucht er auf und entscheidet über Unterstützung oder Zerstörung seiner Mitmenschen. Die unerlöste Seele des Golem vergeht, ergreift jedoch in einem nie endenden Kreislauf von nachfolgenden Generationen Besitz.
Grundlage zu dem Stück bildet der Roman «Der Golem» von Gustav Meyrink, dessen surreale Welt Theaterautor Sagor für die Bühnenfassung weiterentwickelt hat. Mit Regisseur Andrej Woron wurde ein Spezialist für die Umsetzung von skurrilen Geschichten gefunden.
Brandenburgisches Literaturbüro feiert zehnten Geburtstag
Potsdam (ddp-lbg). Das Brandenburgische Literaturbüro hat am Samstagabend in Potsdam seinen zehnten Geburtstag gefeiert. In einem Grußwort betonte Kulturministerin Johanna Wanka (CDU), das Literaturbüro habe es in den zehn Jahren seines Bestehens geschafft, sich durch Engagement und Ideenreichtum einen guten Ruf unter Literaturinteressierten und innerhalb der Literaturszene zu erarbeiten.
Sie verwies darauf, dass das Literaturbüro Brandenburger Schriftstellern und Lyrikern ein Podium gebe, den Nachwuchs unterstütze, berühmte Autoren aus aller Welt in der Mark vorstelle und sich aktiv an der Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen beteilige.
Das Brandenburgische Literaturbüro initiiert und organisiert in Zusammenarbeit mit Bibliotheken, Theatern, Buchhandlungen, Galerien und Medien in der Mark jährlich rund 60 Lesungen und Lesereihen, Buchpremieren, Foren zu Literatur und Gesellschaft, Literaturausstellungen und Publikationen. Träger ist der im Februar 1994 gegründete Brandenburgische Literaturverein. Das Literaturbüro wird vom Brandenburger Kulturministerium jährlich mit 150 000 Euro gefördert.
Berlin-Brandenburgische Buchwochen mit viel Autoren-Prominenz
Berlin (ddp-bln). Mit dem umfangreichsten Programm ihres 13-jährigen Bestehens warten ab heute die Berlin-Brandenburgischen Buchwochen auf. Interessierte erwarten bis 7. November 120 Lesungen in Berlin und 25 Städten Brandenburgs. Das größte gemeinsame Literaturprojekt beider Bundesländer steht in diesem Jahr unter dem Motto «Wilder Garten Erinnerung».
Unter den Gästen sind wieder viele hochkarätige Autoren. So geben sich unter anderen der diesjährige Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, Péter Esterházy sowie Wladimir Kaminer, Peter Ensikat, Walter Kempowski, Manfred Bofinger und Martin Walser die Ehre.
Nähere Informationen zum Programm der 13. Berlin-Brandenburgischen Buchwochen gibt es telefonisch unter 030/26391811 sowie im Internet unter http://www.berlinerbuchhandel.de