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Berlin: Über 10 000 Besucher in Berliner Chagall-Ausstellung +++ Köln: Rheinisches Bildarchiv arbeitet Chargesheimer-Nachlass auf +++ Kamenz: Baselitz-Plakate für zwei Tage ausgestellt
Berlin: Über 10 000 Besucher in Berliner Chagall-Ausstellung
Berlin (ddp-bln). Nur zwei Wochen nach der Eröffnung ist am Montagnachmittag bereits der 10 000. Besucher in der Berliner Chagall-Ausstellung begrüßt worden. Seit der Eröffnung der Schau am 1. Mai im Liebermann-Haus am Brandenburger Tor unter dem Motto «Verehrt und verfemt. Chagall in Deutschland» sei der Besucherstrom ungebrochen, sagte eine Sprecherin am Dienstag.
Als Jubiläumsbesucher wurden Lorenz Wiest und Andrea Herschel aus Walldorf bei Heidenberg begrüßt. Ihr Lieblingsbild ist «Die Braut auf dem Pferd» - kein Wunder, die beiden sind auf Hochzeitsreise in der Hauptstadt. Zur Erinnerung erhielten sie einen Ausstellungskatalog und zwei Poster.
Touristen aus aller Welt haben sich bereits in das Besucherbuch eingetragen. «Berührt und nachdenklich», «Chagall wiederentdeckt», «traumhaft und wundervoll», ist dort zu lesen.
Die Chagall-Ausstellung ist noch bis 1. August geöffnet. Sie präsentiert rund 140 Arbeiten des Künstlers, darunter auch weniger bekannte Werke, die durch ihre Stilvielfalt überraschen. Einige Gemälde sind seit der Weimarer Zeit erstmals wieder öffentlich ausgestellt.
Köln: Rheinisches Bildarchiv arbeitet Chargesheimer-Nachlass auf
Köln (ddp-nrw). Das Rheinische Bildarchiv arbeitet mit Hochdruck an der Erfassung des Nachlasses des bekannten Kölner Fotografen Chargesheimer. Sobald das Werk des Künstlers komplett gesichtet ist, soll es digital erfasst und in einer Datenbank gesammelt werden, wie die Stadt Köln am Dienstag mitteilte.
Der Fotograf, der mit bürgerlichem Namen Karl Heinz Hargesheimer hieß, wäre am 19. Mai 2004 80 Jahre alt geworden. Chargesheimer starb in der Silvesternacht 1971. Ihm setzte unlängst BAP-Sänger Wolfgang Niedecken mit einem Stück auf dem aktuellen BAP-Album «Sonx» ein musikalisches Denkmal.
Der Bildgestalter war in den fünfziger und sechziger Jahren mit zahlreichen Aufsehen erregenden Fotobüchern bekannt geworden. Kölner erinnern sich vor allem an den Fotoband «Unter Krahnenbäumen» über das Eigelstein-Viertel. Chargesheimers Buch über das Ruhrgebiet, zu dem Heinrich Böll das Vorwort verfasste, stieß wegen seines Blicks auf die Wirklichkeit der Industrie-Region nicht überall auf Gegenliebe. Neben seinen Städte-, Landschafts- und Kunstaufnahmen entwickelte Chargesheimer auch einen individuellen Porträtstil, der in Büchern wie «Zwischenbilanz» und «Theater - Theater» Niederschlag fand.
Ende der sechziger Jahre begann sich seine Bildsprache markant zu verändern: Kritisch bis bitter ist das Köln-Porträt, das er 1970 in seinem Buch «Köln 5 Uhr 30» zeichnete.
Die Stadt Köln hat für das Museum Ludwig 1982 den umfangreichen Nachlass des Fotografen erworben. Das Museum übergab den rund 3000 Schwarzweiß- und etliche Farbfilme umfassenden Negativ-Bestand im Sommer 2003 an das Rheinische Bildarchiv der Stadt Köln, um ihn systematisch erfassen und erschließen zu lassen. Dabei dürften auch zahlreiche Neuentdeckungen zum Vorschein kommen. Das Rheinische Bildarchiv, das zum Verbund der Kölner Museen gehört, ist eines der wenigen deutschen Bildarchive, das eine eigene, auf Negative spezialisierte Restaurierungswerkstatt besitzt.
Kamenz: Baselitz-Plakate für zwei Tage ausgestellt
Kamenz (ddp-lsc). Über die weltweite Ausstellungspräsenz von Georg Baselitz können sich Kunstinteressierte am Wochenende in Kamenz ein Bild machen. Im Barmherzigkeitsstift der Lessingstadt sind am Samstag und Sonntag Baselitz-Plakate zu sehen, die aus der Sammlung der Ostsächsischen Sparkasse Dresden stammen, teilte die Stadtverwaltung mit. Die zweitägige Schau soll zugleich das Projekt stärker ins Gespräch bringen, in dem historischen Gebäude ein Georg-Baselitz-Haus einzurichten. Der international bekannte Künstler kam 1938 als Hans-Georg Kern im ostsächsischen Deutschbaselitz zur Welt. Das fünf Kilometer von Kamenz entfernte Dorf wurde inzwischen in die Stadt eingemeindet.
Die geplante Stiftung soll sich dem Werden, Schaffen und Wirken des Malers widmen. Baselitz selbst stehe dem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber, heißt es aus dem Kamenzer Kulturbetrieb. Das Barmherzigkeitsstift nahe der Kamenzer Altstadt war bis 2001 als Krankenhaus in Betrieb.
Im November 2000 hatte die damalige Sparkasse Westlausitz etwa 100 Plakate von Baselitz-Ausstellungen erworben, die aus der Zeit zwischen 1966 und 2000 stammen. Die Sonderschau in Kamenz wird durch Dokumentationen zum Stift, zum Maler und zum geplanten «Georg-Baselitz-Haus» begleitet.
http://www.baselitzhaus-kamenz.de