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Potsdam: Platzeck würdigt DEFA als Teil des nationalen Kulturerbes +++ Frankfurt/Main: Studie prognostiziert umfassenden Wandel in der Mediennutzung
Potsdam: Platzeck würdigt DEFA als Teil des nationalen Kulturerbes
Potsdam (ddp-lbg). Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat die DEFA als Teil des nationalen Kulturerbes gewürdigt. Die Streifen des DDR-Filmstudios seien «Dokumente gelebten Lebens, Zeugnisse künstlerischen Schaffens und Belege für eine sehr spezifische Kultur unter den Bedingungen einer politischen Diktatur», sagte er zum 60. Gründungstag der DDR-Filmorganisation am Mittwoch in Potsdam. Nicht wenige der Filme seien bewahrenswerte Kunstwerke. Zugleich zeigte sich Platzeck zuversichtlich, dass der traditionsreiche Standort auch eine große Zukunft habe.
Die DEFA stehe für das «Wechselspiel zwischen Kunst und Macht, das sich in Auftragswerken, Zensur, künstlerischem Anspruch und auch Opportunismus zeigte», sagte Platzeck weiter. Mit der DDR-Filmorganisation verbinde sich aber auch die Anerkennung für exzellentes Handwerk, Einfallsreichtum und Improvisationsvermögen. Die DEFA habe Regisseure von Rang hervorgebracht wie den Namensgeber der Potsdamer Filmhochschule Konrad Wolf.
Heute habe sich Babelsberg als der deutsche Standort für große internationale Filmproduktionen profiliert, sagte Platzeck weiter. Er erinnerte daran, dass die Leistung von Studio Babelsberg mit seinen 200 Beschäftigten bei dem Film «In 80 Tagen um die Welt» im vergangenen Jahr mit dem deutschen Logistikpreis ausgezeichnet wurde. Babelsberg sei darüber hinaus der stärkste Standort für industrielle Fernsehproduktionen. Wichtige Unternehmen am Medienstandort seien der RBB, der Filmpark Babelsberg, Studio Hamburg, VCC, Hermes Synchron und die in diesem Jahr angesiedelte Produktionsgesellschaft producers at work.
Die am 17. Mai 1946 gegründete DEFA (Deutsche Film AG) hatte 44 Jahre lang das Filmschaffen der DDR geprägt. In dieser Zeit entstanden mehr als 900 Spielfilme.
Frankfurt/Main: Studie prognostiziert umfassenden Wandel in der Mediennutzung
Frankfurt/Main (ddp). Die Nutzung der Massenmedien wird sich in den nächsten Jahren grundlegend ändern. Zu diesem Ergebnis kommt eine von ARD und ZDF in Auftrag gegebene Langzeitstudie über Massenkommunikation. «In den kommenden vier Jahren wird sich mehr ändern als in den vergangenen 40 Jahren», sagte der Vorsitzende der öffentlich-rechtlichen Medienkommission, ZDF-Intendant Markus Schächter, am Mittwoch in Frankfurt am Main.
Helmut Reitze, Intendant des Hessischen Rundfunks, prophezeite für die nahe Zukunft einen«digitalen Tsunami». Der Grund dafür sei vor allem das Internet. Dieses biete den Vorteil, Inhalte anderer Medien wie Tageszeitungen oder Fernsehen zusätzlich transportieren zu können. Dies verlange eine neue Ordnung, forderte Reitze.
Grundlage der Aussagen ist die seit 40 Jahren in regelmäßigen Abständen erhobene Langzeitstudie Massenkommunikation. Die nach Angaben von ARD und ZDF weltweit einzigartige Langzeitbeobachtung erforscht den Tagesablauf von Mediennutzern und soll einen Überblick über die Entwicklung der nächsten zehn Jahre geben.