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18.5.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Duisburg: RuhrTriennale streicht «Was ihr wollt» wegen Zadek-Erkrankung +++ Berlin: Theatermarathon bringt Schillers «Wallenstein» auf die Bühne +++ Düsseldorf: Künstlerinnenpreis NRW geht an zwei Theaterregisseurinnen


Duisburg: RuhrTriennale streicht «Was ihr wollt» wegen Zadek-Erkrankung
Duisburg (ddp). Wegen einer Erkrankung des Regisseurs Peter Zadek wird die für die RuhrTriennale geplante Shakespeare-Inszenierung «Was ihr wollt» nicht gezeigt. Wie die RuhrTriennale am Freitag mitteilte, wird stattdessen das Heinrich-von-Kleist-Schauspiel «Prinz Friedrich von Homburg» in der Inszenierung von Johan Simons aufgeführt.
Die Kleist-Inszenierung ist vom 9. bis 11. Oktober im Theater Duisburg zu sehen. Die für diese Tage gekauften Karten von «Was ihr wollt» behalten ihre Gültigkeit oder können gegebenenfalls zurückgegeben werden. Tickets für die «Was ihr wollt»-Vorstellungen vom 5., 6. und 7. Oktober können entweder zurückgegeben oder je nach Verfügbarkeit gegen Karten für das Kleist-Stück vom 9. bis 11. Oktober umgetauscht werden.

Berlin: Theatermarathon bringt Schillers «Wallenstein» auf die Bühne
Berlin (ddp-bln). Einen Schiller-Marathon von insgesamt zehn Stunden Dauer können Theaterbesucher ab Samstag in Berlin erleben. Die 69-jährige Regie-Legende Peter Stein bringt Friedrich Schillers Drama «Wallenstein» auf die Bühne. Spielort der Produktion des Berliner Ensembles (BE) ist eine aufgelassene Brauerei im Problem-Stadtteil Neukölln. In der Hauptrolle des Wallenstein ist Klaus Maria Brandauer («Jenseits von Afrika», «Mephisto») zu sehen. Die Trilogie aus «Wallensteins Lager», «Die Piccolomini» und «Wallensteins Tod» wird bis 7. Oktober immer an den Wochenenden gespielt.
Regisseur Stein hatte für die EXPO 2000 in Hannover den kompletten «Faust» von Johann Wolfgang von Goethe, ungekürzt mit 12 110 Versen des ersten und zweiten Teils, als 21-Stunden-Marathon auf die Bühne gebracht.
Schiller behandelt in seinem Drama den Niedergang des berühmten Feldherrn Wallenstein (1583-1634), Herzog von Friedland und Mecklenburg, Fürst von Sagan. Er war kaiserlicher Generalissimus zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1848) und kämpfte auf Seiten des Kaisers und der Katholischen Liga gegen die Protestantische Union. Wallenstein war erfolgreicher Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee, als er begann, sich gegen seinen Kaiser Ferdinand II. aufzulehnen. Er wurde von kaisertreuen Offizieren getötet. Schiller hält sich frei an den realen historischen Ereignissen orientiert.
Das Werk spielt im Winter 1634 in der böhmischen Stadt Pilsen, wo sich Wallenstein zu jener Zeit mit seinen Truppen aufhält. Für die letzten beiden Aufzüge wechselt der Schauplatz nach Eger, da Wallenstein dorthin flieht. Schiller vollendete diese Trilogie 1799.
Stein wurde 1970 künstlerischer Leiter der Schaubühne in Berlin und machte das Haus zur ersten Adresse europäischen Theaters. Zum Ende der Spielzeit 1984/85 legte er sein Amt nieder.

Düsseldorf: Künstlerinnenpreis NRW geht an zwei Theaterregisseurinnen
Düsseldorf (ddp-nrw). Der 12. Künstlerinnenpreis des Landes Nordrhein-Westfalen geht an die Theaterregisseurinnen Katja Lauken und Carolin Mader. Wie Kultur-Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff am Freitag in Düsseldorf mitteilte, erhält Lauken den mit 10 000 Euro dotierten Hauptpreis. Die 1970 in Wuppertal geborene, an den Stadttheatern Aachen, Bochum und Oberhausen arbeitende Regisseurin habe die Jury durch ihre «klaren Kompositionen» überzeugt, die einen direkten Zugang zur Handlung ermöglichten, ohne Werte vorzugeben. Ihre konzentrierten Arbeiten führten mit Klarheit und humorvoller Kraft direkt ins Zentrum des jeweiligen Sujets, so die Meinung der Jury.
Der mit 5000 Euro dotierte Förderpreis werde der in Dortmund lebenden Regisseurin Mader zuteil. Vor allem ihre Inszenierungen von Gottfried Benns «Ithaka» und Euripides\' «Medea» in Dortmund hätten den Ausschlag für die Juryentscheidung gegeben. Ihre Leistungen lägen nicht nur in der «begeisternden Genauigkeit bei der Erarbeitung der Figurenkonstellationen, sondern auch in der Berücksichtigung der Eigenheiten des Textes und deren schauspielerischen Ausformung».
Grosse-Brockhoff wird die Auszeichnungen am 10. November im Anschluss an die Premiere des Stückes «Blick zurück im Zorn» von John Osborne in der Inszenierung von Lauken im Stadttheater Oberhausen verleihen.