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18.9.: film und medien aktuell +++ film und medien

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Potsdam: Medienboard vergibt rund 2,6 Millionen Euro Fördermittel +++ Berlin: FDP-Politiker verlangen Abschaffung der GEZ +++ Köln: Eine-Welt-Filmpreis NRW verliehen +++ Frankfurt/M. : Kinderfilmfestival Lucas feiert Jubiläum +++ Neubrandenburg: Filmfest dokART beginnt am Samstag


Potsdam: Medienboard vergibt rund 2,6 Millionen Euro Fördermittel
Potsdam (ddp-bln). Das Medienboard Berlin-Brandenburg hat in seiner vierten Fördersitzung in diesem Jahr finanzielle Unterstützung in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro zugesagt. Entscheidendes Kriterium für eine erfolgreiche Auswahl sei neben Aspekten wie Drehbuchinhalt, Besetzung und wirtschaftliches Potenzial der regionale Bezug, sagte Sprecherin Kathrin Steinbrenner am Montag in Berlin. «Der Antragsteller muss unbedingt aus Berlin oder Brandenburg kommen", außerdem müsse das Geld zu 100 Prozent in der Region ausgegeben werden, ergänzte Steinbrenner.
Das bedeute für die geförderten Projekte zwar akribische Abrechnungen, dafür stärke das Board mit dieser Bedingung den Film- und Medienstandort Berlin-Brandenburg. «Jeder Fördereuro generiert im Durchschnitt drei Euro Umsatz», sagte Steinbrenner. Ob und inwieweit die Fördermittel zurückgezahlt werden, richte sich nach dem Erfolg des Projekts.
Den Angaben zufolge wurden insgesamt 25 Projekte ausgewählt, 16 erhalten Produktionsförderung, 9 Verleih- und Vertriebsförderung. Unter den geförderten Projekten fänden sich Filme wie «Der Vorleser» mit Nicole Kidman, der im Bereich Produktion mit 400 000 Euro unterstützt werden soll, oder der Animationsfilm «Die Drei Fragezeichen - Das Geheimnis der Geisterinsel», der für Verleih und Vertrieb mit 50 000 Euro gefördert wird.
Das Medienboard fördert Filme und filmbezogene Projekte in unterschiedlichen Kategorien. Fünfmal jährlich tagen die Fördergremien, um die verschiedenen Projekte zu diskutieren.


Berlin: FDP-Politiker verlangen Abschaffung der GEZ
Berlin (ddp). Die FDP-Medienexperten Hans-Joachim Otto und Christoph Waitz treten für die Abschaffung der über die GEZ eingezogenen Rundfunkgebühr ein. «Die GEZ muss abgeschafft werden. Die Methoden der GEZ-Gebührenbeauftragten sind niemandem zumutbar», erklärten beide am Montag in Berlin. Die Mitarbeiter der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) maßten sich Befugnisse an, «die völlig unverhältnismäßig sind».
Die FDP-Politiker reagierten damit unter anderem auf einen Bericht der «Bild»-Zeitung, wonach dem in GEZ-Fragen der ARD federführende SWR detaillierte Kenntnisse über Gebiete und Straßen mit der präzisen Anzahl von «Schwarzsehern» vorlägen. Dem Chef der Abteilung Rundfunkgebühren beim SWR, Jürgen Gruhler, zufolge, erhält seine Abteilung von den Einwohnermeldeämtern Kenntnis, wenn jemand sich an- oder abmeldet. Der Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix hält diese Methode «verfassungs- und datenschutzrechtlich nicht für akzeptabel», auch wenn sie nicht gegen geltendes Gesetz verstoße.
Der SWR selbst wehrte sich gegen die Vorwürfe, die Mitarbeiter der GEZ seien «Datenschnüffler». Vielmehr handele es sich um ein offenes und transparentes Verfahren. «Selbstverständlich werden dabei die datenschutzrechtlichen Bestimmungen eingehalten», versicherte der Sender.
Zugleich verwies der Sender auf die in Deutschland bestehende gesetzliche Anmeldepflicht für Rundfunkgeräte. Ziel der Rundfunkanstalten und der GEZ sei es deshalb, aus Gründen der Gebührengerechtigkeit alle gebührenpflichtigen Geräte zur Anmeldung zu bringen. SWR-Intendant Peter Boudgoust sagte, Deutschland benötige hervorragenden Journalismus. Dieser sei aber «nicht zum Nulltarif» zu haben.
Otto und Waitz verlangen nun, die bislang pro Gerät und Monat eingezogene GEZ-Gebühr künftig als personenbezogene Medienabgabe zu erheben. Diese könnte ihren Vorstellungen nach von den Finanzämtern eingezogen werden.
Der Chef der für Rundfunkfragen zuständigen Mainzer Staatskanzlei, Martin Stadelmeier, hatte jedoch bereits klargestellt, dass eine Neuordnung der Rundfunkgebühr nicht vor 2013 in Kraft treten könne. Über eine neue Gebührenstruktur wollen ihm zufolge die Ministerpräsidenten der Länder erstmals auf ihrem nächsten Treffen im Oktober in Wiesbaden sprechen.


Köln: Eine-Welt-Filmpreis NRW verliehen
Köln (ddp-nrw). Die Regisseurin Shaheen Dill-Riaz hat für ihren Film «Eisenfresser» den Eine-Welt-Filmpreis NRW erhalten. Integrationsminister Armin Laschet übergab am Montag in Köln die Auszeichnung. Der Film thematisiere die Arbeitsbedingungen von Saisonarbeitern auf Schiffsabwrackwerften in Bangladesch, hieß es.
Der mit 2000 Euro dotierte zweite Preis ging an den Beitrag «Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez» von Heidi Specong. Dabei handelt es sich um das Porträt eines ehemaligen Straßenkindes aus Guatemala, das später als «Green-Card-Soldier» auf Seiten der US-Armee in den Irak-Krieg zieht.
Den dritten Preis teilen sich zwei Filme: «Roaming Around» von Brigitte Bertele, die mit einer Dokumentation über Straßenkinder in Ghana als Regisseurin debütierte, und «Nima» von Annelies Kruk, die die Lebensgeschichte eines 13-jährigen Mädchens erzählt, das aus Somalia in die Niederlande flüchtete.
Der bundesweit einmalige Eine-Welt Filmpreis wird alle zwei Jahre vergeben. Mit der Auszeichnung würdigt die nordrhein-westfälische Landesregierung inzwischen zum vierten Mal die Arbeit von Regisseuren und Filmschaffenden, die sich besonders den Themen Globalisierung, Entwicklungszusammenarbeit und Eine-Welt-Politik widmen.


Frankfurt/M.: Kinderfilmfestival Lucas feiert Jubiläum
Frankfurt/Main (ddp). Mit einem neuen Rekord an Wettbewerbsfilmen feiert das Internationale Kinderfilmfestival «Lucas» in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Vom 23. bis 30. September konkurrieren in Frankfurt am Main 25 Filme aus 18 Ländern um die Preise, teilte das Deutsche Filminstitut am Montag mit. Neben den Wettbewerbsbeiträgen laufen im Jubiläumsprogramm 53 Vorstellungen mit Klassikern des Kinderfilms. Insgesamt werden bei dem seit 1975 veranstalteten Festival fünf mit jeweils 2500 Euro dotierte Preise vergeben.


Neubrandenburg: Filmfest dokART beginnt am Samstag
Neubrandenburg (ddp-nrd). Für das Neubrandenburger Filmfestival dokART laufen die letzten Vorbereitungen. Insgesamt 42 Dokumentarfilme aus 14 Ländern werden ab Samstag in Neubrandenburg und Szczecin (Stettin) gezeigt. Eingereicht wurden 371 Filme aus ganz Europa, wie die Veranstalter mitteilten. Erstmals findet das seit 16 Jahren veranstaltete Filmfest zeitgleich in zwei Ländern statt.
Vergeben werden dabei der «Latücht»-Preis als Hauptpreis sowie weitere Anerkennungen für die Filmemacher mit einem Gesamtwert von rund 10 000 Euro. Es werden zudem zwei Publikumspreise verliehen, jeweils einer von den Zuschauern in Deutschland und in Polen, sowie zwei von Studenten beider Länder.
Unter dem Motto «East meets West meets East» werden nach Veranstalterangaben zusätzlich sieben Filme aus Russland, Polen und den USA gezeigt. Eröffnet wird das bis zum 27. September dauernde Festival in Szczecin mit dem Stummfilm «Nosferatu - eine Symphonie des Grauens» von Friedrich Wilhelm Murnau und in Neubrandenburg mit «Der Rote Elvis», einem Film über Dean Reed von Leopold Grün.