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18.9.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Bochum: Ausweichlager für Schauspielhaus Bochum eröffnet +++ Berlin: Literaturfestival Berlin beendet +++ Dresden: Sächsische Literaturtage fördern Lesekultur im ländlichen Raum +++ Frankfurt: Deutscher Literaturfonds e.V. - Paul-Celan-Preis 2006


Bochum: Ausweichlager für Schauspielhaus Bochum eröffnet
Bochum (ddp-nrw). Nach dem verheerenden Brand in dem Requisitenlager des Schauspielhauses Bochum rollen die Hilfsaktionen für das renommierte Theater an. So wurde am Montag eine 750 Quadratmeter große Halle der städtischen Verkehrsbetrieb als Ausweichlager für Fundus, Material und Bühnenbilder eröffnet, wie das Theater mitteilte. Hier können ab sofort Sachspenden abgegeben werden. Insbesondere Möbel und Einrichtungsgegenstände werden benötigt.
Den Angaben zufolge hätten zudem über die am Wochenende frei geschaltete Spenden-Hotline (0234-3333-5522) zahlreiche Bürger Möbel, Kleidung oder auch ihre Arbeitskraft angeboten. Zudem hätten Unternehmen ihre Unterstützung angekündigt. Neben den Theatern in NRW haben auch Schauspielhäuser unter anderem in München, Hamburg und Gera Hilfe zugesagt.
Die Lagerhalle sowie mehrere Werkstätten des Schauspielhauses waren am Dienstag vergangener Woche bei einem Brand zerstört worden. Das Feuer vernichtete Möbel und Kostüme sowie Bühnenbilder für bevorstehende Produktionen und Repertoire-Aufführungen.
Laut einer Sprecherin des Schauspielhauses ist der Sachschaden noch unklar, dürfte sich aber im sechsstelligen Euro-Bereich bewegen. Zudem ist die Brandursache immer noch nicht geklärt. Inwieweit die Versicherung den Schaden übernimmt, muss deshalb noch geklärt werden.
Trotz der Zerstörungen soll die neue Spielzeit den Angaben zufolge am 23. September mit Henrik Ibsens «Rosmersholm» eröffnet werden. Die Mitarbeiter des Schauspielhauses fieberten der neuen Saison entgegen, sagte Intendant Elmar Goerden: «Wir spielen für unser Publikum - und sei es in abgebrannten Bühnenbildern!»

Berlin: Literaturfestival Berlin beendet
Berlin (ddp-bln). Mit einer Lesung des spanischen Autors Jorge Semprun («Straßen nach Süden», «Rückkehr eines Toten») ist am Sonntag das 6. Internationale Literaturfestival Berlin zu Ende gegangen. Rund 30 500 Gäste besuchten die 200 Veranstaltungen des Festivals im Haus der Berliner Festspiele, dem Institut Francais, dem Instituto Cervantes und dem Literaturhaus, wie die Festspiele mitteilten. Lesungen, Diskussionen, Filme und Theaterinszenierungen zogen in den zwölf Tagen des Festivals gleichermaßen die Besucher an.
120 Autoren aus 46 Ländern waren zu Gast bei der sechsten Auflage des Festivals, darunter Autoren wie Doris Lessing, Isabel Allende, Gao Xingjian, Vikram Seth und Frank McCourt. Die Programmsparte Internationale Kinder- und Jugendliteratur sorgte mit bedeutenden Autoren und Illustratoren wie Jostein Gaarder, Aidan Chambers, Lauren Child und E.R. Frank für volle Säle. Insgesamt freute sich das Programm über 11 000 junge Besucher. Das 7. internationale Literaturfestival Berlin findet vom 4. bis 15. September 2007 statt.
http://www.literaturfestival.com

Dresden: Sächsische Literaturtage fördern Lesekultur im ländlichen Raum
Dresden (ddp-lsc). Bei den 4. Sächsischen Literaturtagen sind die Besucher ab Samstag zu insgesamt 99 Veranstaltungen im Leipziger Raum eingeladen. Insgesamt waren sogar 203 Anträge beim Literaturrat für Veranstaltungen in den Landkreisen Delitzsch, Leipziger Land, Muldentalkreis und Torgau-Oschatz eingegangen, wie der Veranstalter am Montag mitteilte. Mit dem Lesefestival soll seit 1999 die Lesekultur im ländlichen Raum unterstützt werden. Zum Programm gehören Lesungen, Autorengespräche, Vorträge und Theatervorstellungen sowie Ausstellungen und Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Das Festival findet bis 29. September statt.
Im Rahmen der Veranstaltung wird zum ersten Mal der Literaturförderpreis an einen sächsischen Autor vergeben. Damit wird den Angaben zufolge ein Schriftsteller für seine Verbundenheit zu seiner Heimat ausgezeichnet. Zudem soll sich der Autor mit seinem Werk in Lyrik, Prosa, Drama, Hörspiel oder Filmmanuskript bereits einen Namen gemacht haben. Der Preis ist mit 5500 Euro dotiert. Eine Jury aus Schriftstellern, Literaturkritikern und Journalisten wird den Preisträger bestimmen.
Frankfurt: Deutscher Literaturfonds e.V. - Paul-Celan-Preis 2006
Der vom Deutschen Literaturfonds alljährlich vergebene Paul-Celan-Preis für eine herausragende Übersetzung ins Deutsche geht in diesem Jahr an Elke Wehr für ihr Gesamtwerk, insbesondere für ihre Übertragung des im Jahr 2000 bei Suhrkamp erschienenen Titels "Ich der Allmächtige" von Augusto Roa Bastos aus dem Spanischen.
Der Jury gehören Thomas Brovot, Olaf Irlenkäuser, Maja Pflug, Rainer G. Schmidt und Gunther Nickel für den Deutschen Literaturfonds an.
Elke Wehr wurde 1946 in Bautzen geboren, studierte Französisch und Italienisch in Paris und Heidelberg und arbeitet seit 1982 als freie literarische Übersetzerin aus dem Spanischen.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird am Freitag, dem 6. Oktober 2006, im Rahmen der Frankfurter Buchmesse um 18 Uhr im Senckenberg-Museum in Frankfurt, Senckenberganlage 25, vergeben. Die Laudatio hält der frühere Literaturredakteur der Frankfurter Rundschau Wolfram Schütte.
http://www.deutscher-literaturfonds.de