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Fotoausstellung «Schwarze Götter im Exil» eröffnet in Berlin +++ Versicherungskammer zeigt im Münchner Kunstfoyer Plakate von Joseph Beuys


Fotoausstellung «Schwarze Götter im Exil» eröffnet in Berlin
Berlin (ddp-bln). Mit der Ausstellung «Schwarze Götter im Exil» werden erstmalig in Deutschland mehr als 300 Bilder des französischen Fotografen Pierre Fatumbi Verger (1902-96) sowie die multimediale Fotoinstallation «Trance Territorries» des brasilianischen Künstlers Mario Cravo Neto präsentiert. Die Schau wird am Mittwoch im Ethnologischen Museum in Berlin durch Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) und den brasilianischen Kulturminister und Musiker Gilberto Gil eröffnet und ist bis 7. November zu sehen.
Beide Fotografen drangen nach den Worten des mitveranstaltenden Goethe-Instituts tief in die Glaubenswelt der Afrobrasilianer ein und dokumentierten die kulturellen Praktiken und religiösen Rituale der «Schwarzen Amerikas».
Vor 200 Jahren wurde die Sklaverei auf Haiti abgeschafft und die erste «Republik schwarzer Bürger» in der Neuen Welt errichtet. Aus diesem Anlass thematisiere «Schwarze Götter im Exil» den kulturellen Austausch zwischen Europa, Afrika und den Amerikas von der Sklavenzeit bis in die Gegenwart. Der haitianische Voodoo, die kubanische Santería und der brasilianische Candomblé erschienen hier als «kulturelles Bindeglied» zwischen beiden Seiten des Atlantiks. Für die mehr als zwölf Millionen verschleppten Sklaven und ihre Nachfahren hätten die afrikanischen Religionen in ihrer neuen Heimat Strategien der Identitätsfindung und Konfliktbewältigung geboten. Verger habe die Bedeutung dieser alltäglichen Rituale festgehalten.
Die Ausstellung wird bis 2006 noch im Museum der Weltkulturen in Frankfurt am Main, im Lindenmuseum Stuttgart, Museum für Völkerkunde München, im Grassi-Museum Leipzig, im Überseemuseum Bremen und in Teilen im Jeu de Paume Paris gezeigt.
http://www.schwarze-goetter-im-exil.de

Versicherungskammer zeigt im Münchner Kunstfoyer Plakate von Joseph Beuys
München (ddp-bay). Viel Filz und Fett, Kreuzzeichen und ein toter Hase - die Plakate von Joseph Beuys strotzen nur so vor provokanter Symbolik. Meist in gedämpften Braun- und Grüntönen gehalten, zeigen sie Fotos, Zeichnungen und Objekte des Künstlers und werben für Ausstellungen, Aktionen und sein gesellschaftspolitisches Engagement. Ab Mittwoch präsentiert die Versicherungskammer Bayern in ihrem Kunstfoyer in München 100 der rund 290 seit dem Ende der 60er Jahre bis zu Beuys\' Tod im Jahr 1986 entstandene Plakate.
Die großformatigen Grafiken des Künstlers sind weder bunt noch grell und fallen dem Vorübergehenden nicht sofort ins Auge. «Die Plakate zwingen den Betrachter zur Nahsicht», erläutert Ausstellungskuratorin Isabel Siben. Oft ist der Künstler auf den Plakaten selbst zu sehen, auch seine Objekte und Aktionen werden gezeigt. Dazwischen sind immer wieder Schriftzüge und Unterschriften des Künstlers, kleine Zeichnungen oder Stempelabdrücke versteckt.
Nach Angaben von Kuratorin Siben bilden die gezeigten Plakate einen hervorragenden Überblick über Beuys\' Werk. Sie dokumentieren einzelne Arbeiten, Aktionen, Ausstellungen sowie sein Engagement unter anderem für die Grünen. So zeigt ein Grünen-Plakat für die Europwahl 1979 einen Spielzeugsoldaten, der auf einen Hasen schießt. Die schlichte Botschaft in großen Lettern: «Europawahl - die Grünen».
«Beuys war stets an einer großen Öffentlichkeit interessiert», betont Siben. Somit sei es selbstverständlich, dass er von dem Medium Plakat ausgiebig Gebrauch machte. Kein anderes Segment seines Schaffens trage seine Ziele so pointiert vor wie seine Plakate.
Beuys\' Werke sind im Kunstfoyer der Versicherungskammer nicht chronologisch gehängt, sondern nach verschiedenen Themenfeldern und ästhetischen Gesichtspunkten geordnet. An einer Wand sind so die Wahlplakate für die Grünen zu sehen, an einer anderen alle Grafiken mit roten Schriftzügen und daneben Plakate, die Beuys zusammen mit anderen Künstlern wie Andy Warhol zeigen.
Neben den Plakaten präsentiert die Ausstellung außerdem Beuys-Porträts der Fotografin Ute Klophaus. Diese Bilder dokumentieren die Entstehung verschiedener Objekte sowie Aktionen des Künstlers. Durch die Kombination von Plakaten und Fotografie entsteht nach Angaben von Siben ein interessanter Dialog der verschiedenen Medien, da die Fotografien häufig auch als Basis für die Plakatgestaltung dienten.
Die Ausstellung - nach der Plakatschau von Pablo Picasso, Robert Rauschenberg, Keith Haring und HAP Grieshaber die fünfte der Versicherungskammer zur Plakatkunst - ist ab Mittwoch bis 7. November im Kunstfoyer in der Maximilianstraße 53 zu sehen. Die Schau ist ein gemeinsames Projekt der Versicherungskammer, des Kunstmuseums Heidenheim und des Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Der Eintritt ist frei. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 9.00 bis 19.00 Uhr, Samstag und Sonntag von 10.00 bis 15.00 Uhr.
http://www.vkb.de