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Strassburg: Arte braucht Geld für Modernisierung +++ Genf: Fritz Pleitgen ab heute EBU-Präsident +++ Düsseldorf: Neuer Streit über Satelliten-Gebühr für private Fernsehprogramme


Strassburg: Arte braucht Geld für Modernisierung
Strassburg (pte/31.08.2006/06:20) - Der deutsch-französische Kultursender Arte http://www.arte.tv definiert sich von nun an als "globales Medium", wie Jerome Clement, Sender-Chef von Arte, mitgeteilt hat. Um dieser Definition gerecht zu werden, wolle der Sender seine Präsenz auf allen neuen Medien ausbauen, berichtet die Le Monde. "Arte bleibt nicht mehr nur ein Fernsehsender, sondern wird mehr und mehr zu einem Angebot mit Inhalten, die über ein Ensemble von Netzwerken verfügbar sind", so Clement weiter.
"Wir planen IP-TV, Podcasts und eine Übertragung des Arte-Programms auf Handys des Providers Orange", erläutert Claude-Anne Savin, Sprecherin von Arte, pressetext gegenüber die Pläne. Das Ziel der Strategie "Arte global" habe das Ziel die Öffentlichkeit auf allen Medienträgern zu erreichen und somit die Kultur zu demokratisieren, um sie in die Reichweite aller zu bringen, betont Clement die Ziele. Mit dieser Strategie sehe der Sender auch die Chance sein Publikum zu verjüngen. Der typische Arte-Zuschauer ist mindestens 50 Jahre alt.
Um die Strategie "Arte global" umzusetzen und auf neue Technologien umzusatteln braucht der Sender mehr Geld. Clement fordert von der französischen Regierung eine Erhöhung der Fördermittel, die sich derzeit auf 200 Mio. Euro jährlich für Arte France belaufen.


Genf: Fritz Pleitgen ab heute EBU-Präsident
WDR-Chef Fritz Pleitgen tritt heuzte seim Amt als Präsident der European Broadcasting Union (EBU)an und ist damit höchster Repräsentant des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Europa.
Die EBU wurde 1950 zum Zweck der internationalen Zusammenarbeit und des Programmaustauschs gegründete Vereinigung europäischer Rundfunkveranstalter. Von deutscher Seite aus sind die öffentlich-rechtlichen Sender der ARD und das ZDF beteiligt. Seit 1983 ist der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Albert Scharf, Präsident der EBU.
Die in Genf angesiedelte Organisation unterhält Eurovisions- und Euroradio-Netzwerke und organisiert den Austausch von Nachrichten, Reportagen und Sportprogrammen. Sie koordiniert Koproduktionen wie den Grand Prix Eurovision und unterstützt die Entwicklung gemeinsamer technischer Standards bei den Mitgliedern. Die in der EBU zusammengeschlossenen Rundfunkanstalten bieten im Eurovisions-Netzwerk einander mehrmals täglich Fernsehaufnahmen mit freiem Copyright an. Das Netzwerk der EBU unterhält darüber hinaus ständige Verbindungen nach Nordamerika und Asien. Die Europäische Rundfunkunion zählt - Stand: Februar 2000 - 117 Mitglieder in 80 Ländern.
Zu den nächstliegenden Aktivitäten Pleitgens gehören Besuche in Ungarn, Albanien und im Kosovo, wie er im Gespäch mit MDR Figaro sagte.

Düsseldorf: Neuer Streit über Satelliten-Gebühr für private Fernsehprogramme
Düsseldorf (ddp). Die Kontroverse um die geplante Einführung einer monatlichen Satellitengebühr für Programme privater Fernsehsender nimmt an Schärfe zu. Der Luxemburger Satellitenkonzern SES Astra will auf die Zusatzgebühr von monatlich 3,50 Euro nicht verzichten. «Wir können uns angesichts der neuen Konkurrenz wie dem Internetfernsehen nicht auf den Verkauf von Übertragungskapazitäten beschränken», sagte SES-Astra-Chef Ferdinand Kayser dem Düsseldorfer «Handelsblatt» (Freitagausgabe) laut Vorabbericht.
Das Bonner Kartellamt kritisiert die Pläne einer Satellitengebühr. «Der Knackpunkt ist, ob eine Kartellabsprache zwischen dem Satellitenbetreiber und den Fernsehsendern vorliegt. Wir können die Historie nicht ausblenden: Bereits in der Vergangenheit wollte der Satellitenkonzern mit Sendergruppen ein Gemeinschaftsunternehmen gründen», sagte Ulf Böge, Präsident des Kartellamtes, dem Blatt. Das geplante Vorhaben sei wegen der kartellrechtlichen Bedenken damals aufgegeben worden.
Das Misstrauen der Wettbewerbshüter ist groß. «Wir untersuchen, ob nicht ein gewisser Automatismus entsteht, so dass jedes Fernsehunternehmen bei der Verschlüsselung mitmachen muss», sagteBöge.
Nach den Plänen von SES Astra sollen verschlüsselte Fernsehprogramme über Satellit Ende des nächsten Jahres nur mit einer Zugangsgebühr von monatlich 3,50 Euro zu empfangen sein. Entsprechende Empfangsgeräte kommen laut Kayser bereits ab Herbst auf den Markt. Die ersten Verträge mit Bertelsmann (RTL) und Viacom (MTV) waren bereits Anfang August unterzeichnet worden.