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19.2.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Quedlinburg: Egging neuer Leiter der Lyonel-Feininger-Galerie +++ Wiesbaden: Faszinierende Raumerlebnisse nach Sanierung / Sonderausstellung mit Werken von Rebecca Horn +++ Frankfurt/Main: Schirn-Ausstellung «Op Art» spielt mit Licht und Optik +++ Berlin: Spektakuläre Riemenschneider-Neuerwerbung im Bode-Museum

Quedlinburg: Egging neuer Leiter der Lyonel-Feininger-Galerie
Quedlinburg (ddp-lsa). Die Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg bekommt einen neuen Leiter. Zum 15. März tritt Björn Egging sein Amt an. Er löst Norbert Eisold ab, der nach dem Ausscheiden der langjährigen Galerieleiterin Ingrid Wernicke die Ausstellungen der Galerie kommissarisch betreut hatte, wie die Stiftung Moritzburg - Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt - am Freitag mitteilte.
Die Lyonel-Feininger-Galerie ist seit 2006 organisatorisch der Stiftung Moritzburg zugeordnet und präsentiert ständig eine Auswahl von Werken Lyonel Feiningers aus der Quedlinburger Sammlung Dr. Hermann Klumpp. Beide Museen wollen Leben und Schaffen des deutsch-amerikanischen Malers und die Bedeutung Feiningers für Mitteldeutschland verstärkt in den Blick holen.
Der heute 36-jährige Egging studierte Kunstgeschichte, Mittlere und Neuere Geschichte und italienische Literatur in Hamburg, Berlin und Venedig. Der Schwerpunkt seiner bisherigen Tätigkeiten lag auf der Moderne des 20. Jahrhunderts einschließlich der Kunst nach 1960.

Wiesbaden: Faszinierende Raumerlebnisse nach Sanierung / Sonderausstellung mit Werken von Rebecca Horn
Wiesbaden (pts) - Seit kurzem bietet das Museum Wiesbaden ein völlig neues Erscheinungsbild. Foyer und Vortragssaal, Cafeteria und Museumspädagogik wurden saniert, Geschichte und Gegenwart des zwischen 1913 und 1915 entstandenen Museumsbaus in reizvolle Beziehung zueinander gebracht. Weiträumige Durchblicke und großzügige neue Ausstellungsräume ermöglichen ungewohnte Begegnungen mit der Kunst - und mit anderen Menschen.
Goldglanz und helles Licht empfangen den Besucher schon im sanierten Eingangsoktogon, einer der Epoche des Historismus entstammenden Nachbildung der Aachener Pfalzkapelle. Anschließend geht es von der strahlend weißen Wandelhalle aus zunächst in den Kernbereich der Kunstsammlung. Mit ihren gläsernen Lichtdecken bietet sie den repräsentativen Rahmen für den bedeutendsten Sammlungsschwerpunkt des Hauses - die Werke des Malers Alexej von Jawlensky. Mit 59 Gemälden und 35 Papierarbeiten besitzt das Museum Wiesbaden die bedeutendste Jawlensky-Sammlung Europas. Ebenso sehenswert sind die expressionistischen Werke aus dem Nachlass der Frankfurter Sammlerin Hanna Bekker vom Rath, der Tatlin-Raum und weitere konstruktive Positionen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Internationale Kunst seit den sechziger Jahren bildet einen weiteren künstlerischen Schwerpunkt des Museums. In der Kunstsammlung, aber auch in den neu geschaffenen Räumen des ersten und zweiten Obergeschosses erhält sie einen starken Auftritt. Beispiele dafür bieten der "Rote Waggon", ein Hauptwerk des berühmten Moskauer Konzeptualisten Ilya Kabakov, amerikanische Kunst des Minimalismus und Künstlerräume mit Werken von Christian Boltanski, Jochen Gerz, Eva Hesse, Rebecca Horn und Gerhard Richter.
Eine große Sonderausstellung zeigt vom 17. März bis 29. Juli 2007 Arbeiten von Rebecca Horn, der in diesem Jahr der Alexej von Jawlensky-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden verliehen wird. Mit Installationen, Filmen und Zeichnungen gibt diese Ausstellung einen exemplarischen Überblick über verschiedene Stationen ihres Werkes, das mit poetischen Apparaturen, geheimnisvollen räumlichen Spiegelungen und eindrucksvollen körpergroßen Zeichnungen unsere Phantasien beflügelt. Für das Eingangsoktogon des Wiesbadener Museums realisiert Rebecca Horn anlässlich dieser Ausstellung die Dauerinstallation "Jupiter im Oktogon".
Weitere Informationen unter http://www.museum-wiesbaden.de

Frankfurt/Main: Schirn-Ausstellung «Op Art» spielt mit Licht und Optik
Frankfurt/Main (ddp). Die Frankfurter Schirn Kunsthalle zeigt ab Samstag in der Ausstellung «Op Art» die wichtigsten Positionen der Optical Art der 60er Jahre. Für die Schau wurden Werke von 54 Künstlern aus aller Welt zusammengetragen, wie das Haus am Freitag mitteilte. Dazu zählen Victor Vasarely, Bridget Riley oder Gianni Colombo. Viele der gezeigten Arbeiten sind seit Jahrzehnten nicht mehr öffentlich zu sehen gewesen, andere wurden eigens für die bis 20. Mai laufende Schau restauriert.
Die ausgestellten großformatigen Bilder und Rauminstallationen sollen nach Angaben der Veranstalter das Auge des Betrachters in Bewegung bringen und hypnotische Effekte erzeugen. So entstehen unerwartete Nachbilder, Farbvibrationen und das Flimmern von Licht.
Die Op Art sei eine Kunst, die alle Sinne anspreche, die ohne Vorkenntnisse auskomme und so spontan erlebbar sei, sagte die Kuratorin der Ausstellung, Martina Weinhart. Ein Beispiel ist der 1968 für die «documenta 4» realisierte «Spiegelraum» von Christian Megert: Spiegel an Decke und Boden erwecken beim Betrachter den Eindruck, er stürze beim Betreten des Raums ins Bodenlose.
http://www.schirn.de

Berlin: Spektakuläre Riemenschneider-Neuerwerbung im Bode-Museum
Berlin (ddp-bln). Das Bode-Museum ist um eine Kostbarkeit der abendländischen Kultur reicher. Dabei handelt es sich um das um 1510 entstandene Bildnis der heiligen Anna mit ihren drei Ehemännern des Würzburger Bildhauers Tilman Riemenschneider (um 1460/65-1531), wie die Staatlichen Museen zu Berlin am Freitag mitteilten. Mit der Arbeit aus Privatbesitz sei der hochrangige Bestand an Riemenschneider-Werken nach Jahrzehnten erneut ergänzt worden. Ermöglicht wurde dies den Angaben zufolge mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bank AG, der Ernst von Siemens Kunststiftung München und der Kulturstiftung der Länder.
Das in seiner künstlerischen Qualität herausragende Schnitzwerk aus Lindenholz war eines der letzten Zeugnisse Riemenschneiders in Privatbesitz. Gegenstand der Darstellung ist die Mutter Mariens mit ihren legendären Ehemännern Joachim, Kleophas und Salomas. Die über einen Meter hohe Figurengruppe gehörte ursprünglich zu einem Rothenburger Flügelaltaraufsatz, das die Verwandtschaft Jesu zeigte, die so genannte Heilige Sippe.
Das Bode-Museum auf der Berliner Museumsinsel war im Oktober vergangenen Jahres nach achtjähriger Bauzeit wieder eröffnet worden. Rund 150 000 Gäste flanierten seitdem durch das 1904 von Eberhard von Ihne erbaute Museum, das damals als Kaiser Friedrich Museum eingeweiht wurde. Das neu erworbene Riemenschneider-Kunstwerk ist ab Mittwoch für die Öffentlichkeit zu sehen.