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19.3.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Stendal: Rund 4600 Besucher bei Landesbühnentagen in der Altmark +++ Berlin: Friedrich-Luft-Preis für «Maria Stuart» +++ Köln: Deutsche Hörbuchpreise wurden in Köln vergeben +++ Berlin: Experten beklagen Mangel an zweisprachigen Kinder- und Jugendbüchern +++ Berlin: Buchveröffentlichungen zum 175. Todestag Goethes


Stendal: Rund 4600 Besucher bei Landesbühnentagen in der Altmark
Stendal (ddp-lsa). Rund 4600 Besucher haben die 12. Landesbühnentage am Theater der Altmark in Stendal erlebt. Intendant Markus Dietze sprach am Montag von einem «sehr erfolgreichen Festival». Von 17 Vorstellungen zwischen dem 12. und 17. März in Stendal seien zehn ausverkauft gewesen. Das Theater der Altmark habe mit 79 Prozent eine sehr gute Platzauslastung verzeichnet.
21 Landesbühnen mit mehr als 600 Mitwirkenden sowie die Gastgeber gestalteten die insgesamt 27 Vorstellungen. Neben dem Hauptort Stendal gab es Aufführungen in Salzwedel, Osterburg und Rathenow. Die zahlenmäßig größte Aufmerksamkeit des Publikums galt den Beiträgen aus dem Musiktheater. Die meisten Zuschauer in einer Einzelveranstaltung gab es bei der Abschlussvorstellung am Samstag, gezeigt wurde Moliéres «Der Geizige». Auf den Plätzen folgten die beiden Mozart-Opern «Cosí fan tutte» und «Don Giovanni».

Berlin: Friedrich-Luft-Preis für «Maria Stuart»
Berlin (ddp-bln). Die Inszenierung von Friedrich Schillers Drama «Maria Stuart» des Regisseurs Luk Perceval wird als «beste Berliner Aufführung des Jahres 2006» mit dem Friedrich-Luft-Preis der «Berliner Morgenpost» ausgezeichnet. Das an der Schaubühne am Lehniner Platz aufgeführte Stück erhält den mit 7500 Euro dotierten Preis im Frühjahr im Journalistenclub des Berliner Axel-Springer-Hauses, wie das Blatt am Montag mitteilte.
In der Begründung der Jury heißt es: «Die Inszenierung ist ein kongeniales Zusammenwirken zwischen dem Regisseur Luk Perceval, der Bühnenbildnerin Annette Kurz und dem Ensemble der Schaubühne«. Perceval problematisiere das Verhältnis von Frauen zur Macht und zeige eindringlich, wie sich Privates und Politisches durchdringen. Er entdecke erstaunlich humoreske Seiten in Schillers Tragödie. Seine Bearbeitung sei zeitgemäß, gehe aber mit dem Text respektvoll um.
Zur Jury des Friedrich-Luft-Preises gehören die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, Schauspieler Boris Aljinovic, ZDF-Aspekte-Moderatorin Luzia Braun, Schauspielerin Martina Gedeck, der Kulturredakteur der «Berliner Morgenpost», Stefan Kirschner, und Theaterkritiker Martin Linzer.
Die «Berliner Morgenpost» verleiht den Preis seit 1992 im Andenken an den 1990 gestorbenen Theaterkritiker Friedrich Luft.

Köln: Deutsche Hörbuchpreise wurden in Köln vergeben
Köln (ddp). Sieben Hörbücher sind am Sonntag in Köln mit dem diesjährigen Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet worden. Die Ehrung für die beste Interpretin ging nach Angaben der Veranstalter an die Schauspielerin Monica Bleibtreu für ihre Lesung des Kriminalromans «Tannöd» von Andrea Maria Schenkel. Der Preis für den besten Interpreten erhielt Volker Lechtenbrink, der den Roman «Die Brücke» von Manfred Gregor liest.
In der Kategorie «beste Information» kürte die Jury Volker Kühns Hörbuch «Hitler und die Künstler - Mit den Wölfen geheult». Der Preis für die beste Fiktion ging an den Schweizer Schauspieler Ueli Jäggi für «Lissabonner Requiem. Eine Halluzination». Als bestes Kinder- und Jugendhörbuch wurde Burkhard Spinnens «Belgische Riesen» gewählt. Für die beste Hörbuchmusik wurde der Komponist Henrik Albrecht geehrt, der Oscar Wildes Erzählung «Das Gespenst von Canterville» vertonte.
Erstmals verliehen wurde der Deutsche Hörbuchpreis für die beste verlegerische Leistung, den die Schweizer Martina und Wolfgang Koch für ihre Edition «Hörkultur» bekamen.
Für die Preise waren rund 400 Bewerbungen eingegangen. Das Preisgeld beträgt je ausgezeichnetem Hörbuch 3333 Euro, zusammen mehr als 23 300 Euro. Die Auszeichnungen werden verliehen vom Verein Deutscher Hörbuchpreis, dem unter anderem der WDR, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und das Magazin «Focus» angehören. Die Preisverleihung fand während des internationalen Literaturfestes lit.Cologne statt.

Berlin: Experten beklagen Mangel an zweisprachigen Kinder- und Jugendbüchern
Berlin/Kiel (ddp). Im Zeitalter der Globalisierung kommt nach Ansicht von Experten einer frühen mehrsprachigen Erziehung von Kindern eine wachsende Bedeutung zu. Bereits ab dem Alter von drei Jahren könnten Kinder spielend und aus dem Gefühl heraus schnell eine Fremdsprache erlernen, sagte die Vorsitzende des Arbeitskreises für Jugendliteratur (AKJ), Regina Pantos, in einem ddp-Interview in Berlin. Erst ab sechs Jahren laufe das über den Verstand. Eine große Hilfe beim frühen Erlernen einer Fremdsprache seien mehrsprachige Kinder- und Jugendbücher, von denen es aber noch viel zu wenig gebe. Aus diesem Grund lädt der Arbeitskreis am 24. März zum Symposium «Kinder brauchen mehrsprachige Bücher» auf der Leipziger Buchmesse ein.
«Einsprachigkeit ist in der Welt eher die Ausnahme als die Regel», sagte Pantos. Etwa ein Drittel aller in Deutschland geborenen Kinder wachse heute bereits mehrsprachig auf. Da der Anteil ausländischer Familien in Deutschland zunehme, müssten sich auch die Verlage auf diese Situation einstellen und verstärkt mehrsprachige Kinder- und Jugendliteratur in ihr Programm aufnehmen. «Das ist aber noch kein Geschäft für sie», sagte die AKJ-Vorsitzende. Mittlerweile seien aber immer mehr Mütter und Väter bereit, ihrem Kind beispielsweise deutsch-englische Bücher zu kaufen, weil sie damit in deren Bildung investierten.
Auch in den Kindertagesstätten müsse mehr zu Fremdsprachen-Vermittlung getan werden. Von den 50 000 Kindergärten in Deutschland seien nur rund 400 zweisprachig, sagte Annette Lommel vom Verein für frühe Mehrsprachigkeit an Kindertageseinrichtungen und Schulen in Kiel. «Da werden große Chancen verschenkt, weil gerade kleine Kinder mühelos eine Fremdsprache erlernen», sagte sie im ddp-Gespräch. Auch Lommel beklagte, dass weniger als ein Prozent der bundesweit erscheinenden Bücher mehrsprachig sind. Besonders für Jugendliche, die mit einem Buch eine Fremdsprache erlernen oder festigen wollen, gebe es wenig Angebote.

Berlin: Buchveröffentlichungen zum 175. Todestag Goethes
Berlin (ddp). Zum 175. Todestag Johann Wolfgang von Goethes am 22. März bringt der Insel Verlag mehrere Sonderveröffentlichungen heraus. Dazu gehört den Angaben zufolge der «Insel-Goethe», der in sechs Bänden die wichtigsten Werke des Dichters beinhaltet: Gedichte, Dramen, Romane, Erzählungen, autobiografische Schriften und Reflexionen. Die Sammlung umfasst insgesamt etwa 5000 Seiten und kostet 68 Euro.
Zudem veröffentlicht der Verlag Goethes gesamtes lyrisches Werk in einem Band. Das etwa 1000 Seiten starke Buch enthält zum Beispiel die Sammlungen von 1815 und 1827, die Dornburger Gedichte von 1828, die «Römischen Elegien» und die «Venezianischen Epigramme». Der Band kostet 15 Euro.
Als gebundene Geschenkausgaben für rund acht Euro erscheinen die Goethe-Novelle «Der Mann von fünfzig Jahren» und die Anthologie «Über die Liebe» mit Goethes schönsten Liebes-Texten.