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Düsseldorf: NRW vergibt Stipendium an Medienkünstlerinnen +++ Berlin: Großinstallation von Nam June Paik bei Guggenheim +++ Bonn: Stalin-Statue zieht ins «Haus der Geschichte» ein +++ Berlin: Umsonst ins MoMA - Polizei drängt ungebetene Besucher zurück
Düsseldorf: NRW vergibt Stipendium an MedienkünstlerinnenDüsseldorf (ddp-nrw). Das nordrhein-westfälische Kulturministerium vergibt in diesem Jahr zum fünften Mal ein Stipendium speziell für Medienkünstlerinnen. Das erste Stipendium beginnt am 1. Juli 2004. Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2004. Das zweite Stipendium soll am 1. Februar 2005 beginnen, wie das Ministerium am Freitag in Düsseldorf mitteilte.
Der hartware medien kunst verein in Dortmund organisiert und betreut das Stipendium. Es richtet sich an Medienkünstlerinnen, die in NRW geboren sind oder hier ihren Wohnsitz haben. Voraussetzung ist, dass sie ein neues Projekt realisieren möchten und sich mit einem entsprechenden Konzept bewerben. Im Anschluss an das Stipendium, das an keine Residenzpflicht gebunden ist, ist eine Präsentation geplant. Es gibt keine Altersbegrenzung, Studentinnen und Künstlerinnengruppen sind jedoch ausgeschlossen. Die Stipendiatinnen erhalten jeweils sechs Monate lang eine Unterstützung von monatlich 1000 Euro und eine einmalige Materialpauschale in Höhe von 1660 Euro, also insgesamt jeweils 7660 Euro.
Anders als in den Jahren zuvor, wird das Stipendium ab 2004 nur noch alle zwei Jahre ausgeschrieben, um die Kosten für das Verfahren zu reduzieren; sofern es der Landeshaushalt zulässt, wird dennoch jedes Jahr ein Stipendium vergeben.
Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen gibt es bei: hartware medien kunst verein Güntherstraße 65, 44143 Dortmund; Telefon 0231 - 88 20 240
Berlin: Großinstallation von Nam June Paik bei Guggenheim
Berlin (ddp-bln). Das Deutsche Guggenheim in Berlin präsentiert ab Samstag «Global Groove 2004» von Nam June Paik. Mit der ersten großen Installation des Multimediakünstlers seit der Retrospektive «The Worlds of Nam June Paik» im New Yorker Guggenheim Museum im Jahr 2000 feiert Berlin nach Museumsangaben auch Paiks künstlerische Rückkehr nach Deutschland. Hier hatte der 1932 in Korea geborene «Vater der Videokunst» in den 1950er Jahren wesentliche Impulse erfahren.
Paik, der von Alter und Krankheit sichtlich gekennzeichnet ist und im Rollstuhl sitzt, wiederholte bei der Vorbesichtigung der Ausstellung mehrfach den Satz, «ich bin ein Berliner».
Die neue Installation, die bis 9. Juli zu sehen ist, geht auf das Videoband «Global Groove» von 1973 zurück, das die Vision eines weltweiten Künstlerfernsehens propagierte. Sie besteht unter anderem aus den für Paik typischen «Video Walls», in denen mehrere Monitore zusammengefasst sind. Auf den Monitoren sind Ausschnitte aus Paiks Video- und Fernseharbeiten der vergangenen Jahrzehnte zu sehen. Die Ausstellung ist täglich von 11.00 bis 20.00 Uhr, donnerstags bis 22.00 Uhr zu sehen.
http://www.deutsche-guggenheim.de
Bonn: Stalin-Statue zieht ins «Haus der Geschichte» ein
Bonn (ddp). Im Bonner «Haus der Geschichte» wird am Montag ein 3,42 Meter großes und 3,2 Tonnen schweres Stalin-Denkmal aufgestellt. Die Sandstein-Statue gehört zur Wechselausstellung «Bilder und Macht. Politiker im 20. Jahrhundert», die derzeit in Bonn vorbereitet wird, wie das «Haus der Geschichte» am Freitag mitteilte.
1956, drei Jahre nach Stalins Tod, wurde das Denkmal im tschechoslowakischen Rymarov errichtet. 1992 erwarb der deutsche Steinfabrikant Josef Kurz das Denkmal. Nach dem Motto «humanitäre Hilfe gegen sozialistische Kunst» stiftete er dem Rymarover Krankenhaus Geld für medizinischen Geräte. Die Josef Kurz Naturstein GmbH überließ dem «Haus der Geschichte» die monumentale Skulptur als Leihgabe.
Um diesen Blickfang soll in den kommenden Wochen eine Ausstellung mit etwa 500 Exponaten aufgebaut werden, die einen Einblick in die öffentliche Inszenierung von Politikern gibt. Die Schau «Bilder und Macht. Politiker im 20 Jahrhundert» wird am 27. Mai eröffnet.
Berlin: Umsonst ins MoMA - Polizei drängt ungebetene Besucher zurück
Berlin (ddp-bln). Die Polizei hat am Samstag mit einem starken Sicherheitsaufgebot eine Aktion «MoMA für alle und zwar umsonst» unterbunden. Etwa 100 junge Leute versuchten mit gefälschten Tickets in die Schau des New Yorker Museum of Modern Art in der Neuen Nationalgalerie in Mitte zu gelangen. Beamte haben nach Angaben eines Sprechers alle derartigen Versuche unterbunden. Zeitweise wurde der Platz vor der Neuen Nationalgalerie geräumt, wie der Sprecher hinzufügte. Davon seien auch die Besucher in der Warteschlange betroffen gewesen. Außerdem wurde der Eintrittskartenverkauf am Kassenhäuschen unterbrochen. Der Polizeisprecher verwies darauf, dass der Versuch, mit einem gefälschten Ticket ein Museum zu betreten, eine Straftat sei. Der Eintritt ins MoMA kostet für Erwachsene am Wochenende 12 Euro.
MoMA-Schatzmeister Jan Oehlmann sagte der Nachrichtenagentur ddp, er habe Verständnis für das Einfordern demokratischer Rechte. Dennoch könne es nicht so sein, dass einige umsonst in eine solche Schau gelassen werden. Das wäre eine «ungleiche Behandlung». Zudem verwies er darauf, dass die MoMA-Ausstellung eine privat organisierte Veranstaltung ohne Verwendung öffentlicher Mittel sei. Nach Oehlmanns Worten war die reguläre Warteschlange am Samstag kürzer als sonst, da viele potentielle Besucher wohl von der Protest-Aktion gehört hätten, und deshalb nicht gekommen seien.
Aufgerufen zu dem «kostenlosen Museumsbesuch» hatten mehrere linksgerichtete Gruppen, die zum Netzwerk ACT gehören. Unter dem Motto «Mai-Steine-Kampagne», für die im Internet mehrere Gruppen werben, hatte es seit dem 14. April in Berlin verschiedene Aktionen, darunter mehrere versuchte Hausbesetzungen in Friedrichshain, gegeben.