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19.6.: film und medien aktuell +++ film und medien

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Zehn Konzerte und zwei Premieren bei Dresdner Filmnächten +++ Film- und Videofestivals in der Großregion SaarLorLux +++ Regisseur Färberböck kritisiert Konventionen im deutschen Kino +++ Flüchtiges konservieren - Kongress widmet sich der Medienkunst


Zehn Konzerte und zwei Premieren bei Dresdner Filmnächten
Dresden (ddp-lsc). Für die 13. Filmnächte am Elbufer in Dresden sind in diesem Jahr zehn Konzerte und zwei Premieren geplant. Als musikalische Höhepunkte der 60 Veranstaltungsabende umfassenden Filmnächte vom 27. Juni bis 24. August gelten Auftritte der kanadischen Sängerin Alanis Morissette, der US-amerikanischen Rockband ZZ-Top sowie von Nena, Schlagerstar Roland Kaiser und Helge Schneider, wie die Veranstalter am Dienstag in Dresden mitteilten. Daneben haben sich die «17 Hippies», die die Filmmusik zu «Halbe Treppe» geschrieben haben, sowie die Independent-Gruppen Calexico aus den USA angekündigt.
Ferner erwartet die Besucher die Deutschlandpremiere des Episodenfilms «Europe» (16. August), der von neun internationalen Regisseuren in neun europäischen Großstädten gedreht wurde. Zu der Erstaufführung hat sich unter anderem Hauptdarstellerin Heike Makatsch angemeldet. Ostdeutschland-Premiere feiert der Streifen «Verschwende Deine Jugend» von Benjamin Quabeck (1. Juli), zu der auch Hauptdarsteller Robert Stadlober sein Kommen zugesagt hat.
Als weiterer Höhepunkt neben dem regulären Kinoprogramm, das überwiegend Leinwanderfolge der vergangenen Jahre, aber auch Klassiker und einige selten gezeigte Streifen präsentiert, gilt ein Kurzfilmabend am 3. Juli, der unter dem Titel «Grüezi! - Made in Switzerland» die besten Kurzfilme des Alpenstaates aus den vergangenen Jahren vorstellt.
Die Veranstalter erwarten für dieses Jahr nach eigenen Angaben rund 120 000 Besucher bei den Filmnächten. Im vergangenen Jahr verzeichneten die Organisatoren bis zum frühzeitigen Abbruch des Kino-Ereignisses nach der Überschwemmung des Veranstaltungsortes durch das Elbehochwasser rund 97 000 Besucher.
http://www.filmnaechte-am-elbufer.de

Film- und Videofestivals in der Großregion SaarLorLux
Saarbrücken (ddp-swe). In den Ländern und Regionen Saarland, Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Wallonie und Elsass gibt es derzeit etwa 35 Film- und Videofestivals. Die genaue Zahl lässt sich schwer bestimmen, weil in der Großregion SaarLorLux fast jedes Jahr neue Festivals entstehen, während andere ihren Betrieb einstellen. Bereits seit drei Jahren besteht ein Netzwerk dieser Filmschauen, die wechselseitig Programme austauschen und Mitglieder der Juries für die ausgelobten Preise stellen. Inzwischen ist auch ein Festivalkalender erschienen, der Kontaktadressen und Termine enthält.
Bemerkenswert ist die Vielfalt der Ansätze und Initiativen, die oft mit geringen Budgets interessante Festivalprogramme auf die Beine stellen. Für den grenzüberschreitenden Filmaustausch setzt sich seit 14 Jahren vor allem das vom Saarländischen Filmbüro organisierte SaarLorLux Film- und Videofestival ein, das unter anderem einen Wettbewerb für den besten Dokumentarfilm der Region Saar/Maas/Mosel plus Elsass veranstaltet. Zu den größten und ältesten Festivals der Großregion zählt das Festival zur Verleihung des Max-Ophüls-Preises in Saarbrücken, das im nächsten Jahr 25 Jahre alt wird und als wichtigstes Forum des deutschsprachigen Nachwuchses gilt.
Auf den italienischen Spielfilm spezialisiert hat sich das «Festival du Film italien de Villerupt». Die französische Stadt im Grenzdreieck Lothringen, Luxemburg und Belgien ist eine Immigrantenstadt, in der sich vor allem Einwanderer aus Italien niedergelassen haben. Bereits 30 Jahre alt ist das Kurzfilmfestival «Namur - Média 10-10» im belgischen Namur, das vor allem im französischsprachigen Raum besonders bekannt ist. Von der Kulturinitiative «Aye Aye Vo» im französischen Nancy wird das gleichnamige Filmfestival getragen, das sich als «Gauner des Bildes und Fährmann der Töne» versteht und auf seltene und verkannte Filme aus aller Welt spezialisiert hat.
http://www.filmbuero-saar.de

Regisseur Färberböck kritisiert Konventionen im deutschen Kino
Hamburg (ddp). Filmregisseur Max Färberböck («Aimée & Jaguar») stört sich an den Konventionen des deutschen Kinos. «Hier gibt es diese Manie, dass alle Figuren, mit denen man sich identifizieren soll, das Herz am richtigen Fleck tragen müssen. Das ist doch zum Kotzen», sagte Färberböck der Filmzeitschrift «Cinema». Man müsse auch einmal das Risiko eingehen, Figuren zu zeigen, die sich dieser Schablone entziehen.
In seinem zweiten Kinofilm «September» (Kinostart 26. Juni) zeigt der Regisseur die Auswirkungen der Terroranschläge von New York und Washington auf das deutsche Alltagsleben. So fragt sich etwa eine schwangere Frau, ob ihr islamischer Partner, der mit den Attentätern sympathisiert, der geeignete Vater für ihr Kind ist. Auch wenn der pakistanische Muslim die unsympathischste Figur des Films bleibe, weil ihn das Leid der Opfer in den USA nicht zu berühren scheine, mache es ihn ehrlich, sagte Färberböck. «Dieser Hass existiert, dieser Zorn existiert, warum soll man den nicht zeigen dürfen? Es ist meine Verantwortung den Figuren gegenüber, sie so zu lassen, wie sie sind, und nichts zu schönen», betonte er. Das Kino müsse so etwas vertragen.

Flüchtiges konservieren - Kongress widmet sich der Medienkunst
Dortmund (ddp-nrw). Mit der Archivierung und Konservierung von Medienkunst befasst sich ein internationaler Kongress, der am Donnerstag im Westfälischen Industriemuseum Zeche Zollern II/IV in
Dortmund startet. Bei dem in dieser Form erstmals in Europa veranstalteten Treffen wollen rund 120 Kulturschaffende vor allem die Frage diskutieren, wie multimediale Installationen oder Internetkunst für die Nachwelt erhalten werden können. Nach Angaben der Veranstalter vom Mittwoch werden unter anderem Vertreter renommierter Museen und Stiftungen sowie Wissenschaftler aus London, New York und Paris erwartet.
Der viertägige Kongress bildet den Abschluss eines Forschungsprojekts des «medien_kunst_netz dortmund», das sich in verschiedenen Fallstudien mit der Produktion und Konservierung von Medienkunst beschäftigt hat. Begleitet wird das internationale Treffen durch eine Ausstellung des spanischen Künstlers Antoni Muntadas, die gegenwärtig im Dortmunder Museum am Ostwall präsentiert wird.
http://www.404project.net