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Dresden: Semperoper erwirtschaftet 3,7 Millionen Euro Überschuss +++ Leipzig: Gewandhausorchester engagiert sich für Begegnungszentrum der Israelitischen Religionsgemeinde
Dresden: Semperoper erwirtschaftet 3,7 Millionen Euro Überschuss
Dresden (ddp-lsc). Die Dresdner Semperoper hat im vergangenen Jahr einen Überschuss von 3,7 Millionen Euro erwirtschaftet. Es seien knapp 29,93 Millionen Euro Einnahmen verzeichnet worden, teilte der Kaufmännische Geschäftsführer, Wolfgang Rothe, in Dresden mit. Im laufenden Jahr betrugen die Zuschüsse des Freistaats 37,1 Millionen Euro. Die Semperoper erreichte den Angaben zufolge einen Kostendeckungsgrad von 47 Prozent. Im vergangenen Jahr seien 369 Vorstellungen vor insgesamt 440 000 Besuchern gezeigt worden. Der Auslastungsgrad mit rund 97 Prozent ist aus Rothes Sicht damit eigentlich «nicht mehr steigerbar».
Das Kunstministerium kündigte an, dass es am Konsolidierungskurs für die Semperoper festhalten will. Laut Kabinettsbschluss sind im Entwurf für den neuen Doppelhaushalt 37,3 Millionen Euro im Jahr 2009 und 41,6 Millionen Euro für 2010 vorgesehen. Im laufenden Jahr betrugen die Zuschüsse des Freistaats 37,1 Millionen Euro und im vergangenen Jahr 38,4 Millionen Euro.
2004 hatte die Sächsische Staatsoper noch ein negatives Wirtschaftsergebnis von 5,4 Millionen Euro erzielt. Dieses war nach Rothes Angaben aufgrund gleichbleibender Zuschüsse bei gleichzeitig steigenden Personal- und Sachkosten entstanden. Die Beschäftigtenzahl wurde den Angaben zufolge in den letzten zehn Jahren von 891 auf 816 reduziert.
Leipzig: Gewandhausorchester engagiert sich für Begegnungszentrum der Israelitischen Religionsgemeinde
Leipzig, (newsropa.de) - Das Gewandhausorchester öffnet am 4. September zum ersten Mal noch vor dem eigentlichen Saisonstart 08/09 (5. September 2008) seine Türen für die öffentliche Generalprobe des Saison-Eröffnungskonzertes. Der Ticketverkauf für diese öffentliche Probe soll der Fertigstellung des Begegnungszentrums zugute kommen, das die Israelitische Religionsgemeinde in der Hinrichsenstraße (Waldstraßenviertel) baut.
Dem Gewandhausorchester haben im Laufe der Jahrhunderte etliche Musiker jüdischer Herkunft angehört, beispielsweise der herausragende Konzertmeister Ferdinand David, und an seiner Spitze standen solche bedeutenden Gewandhauskapellmeister wie Felix Mendelssohn Bartholdy oder Ferdinand Hiller, die ebenfalls jüdischer Herkunft waren.
Ein bis heute beschämendes Kapitel Leipziger Musikgeschichte ist die Vertreibung des jüdischen Gewandhauskapellmeisters Bruno Walter und die Schikanen, denen sich der ebenfalls jüdische Konzertmeister des Gewandhausorchesters, Leo Schwarz, ausgesetzt sah. Beide wurden schließlich ins Exil getrieben.
Aufgrund dieser Historie liegt es nahe, dass das Gewandhausorchester sich für das Begegnungszentrum der Israelitischen Religionsgemeinde Leipzigs engagiert. Der Erlös des Ticketverkaufs kommt der Fertigstellung des Begegnungszentrums zugute.
Riccardo Chailly dirigiert das Gewandhausorchester und den Chor der Oper Leipzig, die Werke von Mendelssohn Bartholdy und Ravel interpretieren.