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Ludwig-Musical bringt 2005 neuen Stoff auf die Bühne +++ Usedomer Musikfestival vom 28. September bis 10. Oktober 2003 +++ LUCERNE FESTIVAL, SOMMER 2003 geht zu Ende
Ludwig-Musical bringt 2005 neuen Stoff auf die Bühne
Füssen (ddp-bay). Das König-Ludwig-Musical in Füssen soll mit zwei weiteren Teilen fortgesetzt werden. Intendant Stephan Barbarino kündigte am Donnerstag an, dass sich das neue Stück, an dem er bereits schreibe, um des Königs Träume und deren Verwirklichung drehen werde. Es soll vermutlich 2005 auf die Bühne kommen. Nachdem sich der erste Teil mit der Biografie beschäftigt hatte, soll als dritter Teil der Trilogie ein Ausblick vom Lebenswerk Ludwig II. ins nächste, also ins 20. Jahrhundert, inszeniert werden, sagte Barbarino der Nachrichtenagentur ddp und betonte: «Ich arbeite weiter am Gesamtkunstwerk Ludwig II. Da ist noch vieles in der Schublade. Es gibt aufregende Überlegungen zu verschiedenen Aspekten im Leben von König Ludwig.»
Zu dem Gesamtkunstwerk gehöre nicht nur die Trilogie auf der Bühne des Theaters, sondern zum Beispiel auch die Schaffung eines Kunstsees, wie ihn der Märchenkönig geplant haben könnte. Dieser See soll in unmittelbarer Nähe des Theaters entstehen, das eigens für das Musical «Ludwig II. - Sehnsucht nach dem Paradies» in Füssen gebaut worden war.
Dieses Musical bezeichnet Barbarino als das erfolgreichste Stück in der Geschichte des deutschen Musiktheaters. Am Donnerstag fand die 1400. Aufführung seit der Premiere am 7. April 2000 statt. Seitdem haben 1,4 Millionen Besucher «Ludwig II. - Sehnsucht nach dem Paradies» gesehen. Nach Angaben des Intendanten verzeichneten lediglich die aus den USA und England importieren Musicals in Deutschland mehr Zuschauer.
Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung des Musical-Vorstands Helmuth Orterer hervorgeht, hat die Fortsetzung des Musicals in einer Trilogie handfeste wirtschaftliche Hintergründe. Den Ergebnissen einer Besucheranalyse zufolge kamen rund 72 Prozent der Besucher aus Bayern und Baden-Württemberg, also aus der näheren Umgebung. Das Potenzial sei damit alsbald weitgehend erschöpft. Nur 28 Prozent kamen aus anderen Bundesländern oder aus dem Ausland. Dies sei zu wenig, um das Musical-Theater auf Dauer auszulasten und wirtschaftlich betreiben zu können, analysierte der Vorstand, der sich für Marketing und Kartenvertrieb bis Frühjahr 2003 mit der regionalen «Allgäuer Zeitung» verbündet und auf bundesweite Werbung weitgehend verzichtet hatte.
Nach einer Finanzkrise, die durch den Tilgungsdruck kurzfristiger Kredite entstanden war, sucht der Musical-Vorstand weiterhin nach Investoren. Verhandlungen mit einem Geldgeber waren nach Angaben von Orterer im Mai gescheitert. Neue Gespräche mit verschiedenen Investoren sollen im Oktober erfolgreich abgeschlossen werden. Inzwischen habe die Gesellschaft Personal abgebaut und Honorare neu verhandelt. Damit befinde sich das Musical nunmehr schon bei einer Auslastung von 50 Prozent der rund 1500 Sitzplätze in der Gewinnzone. Zu Anfang waren 90 Prozent notwendig, um Verluste zu vermeiden. Die Einsparungen sollen auch auf den Spielplan ausgedehnt werden. Von Januar bis Juni nächsten Jahres sind nur noch vier statt bisher acht Vorstellungen pro Woche vorgesehen. Dadurch soll das Ensemble verkleinert und die freie Bühnenkapazität genutzt werden für Konzerte oder Disco-Abende.
Klaus Schlösser
Usedomer Musikfestival vom 28. September bis 10. Oktober 2003
In diesem Jahr findet das Usedomer, Musikfestival zum 10. Mal statt. Inzwischen ist das Festival an der Ostsee zu einem festen Begriff geworden.
Die Musik der Ostseeanrainerstaaten vorzustellen, ist seit Jahren das
Anliegen des Usedomer Musikfestivals. Da Polen nächstes Jahr der
Europäischen Union beitreten wird, widmet sich das Programm des Festival diesem EU-Beitrittsland.
Bedeutende Ensembles wie die Krakauer Philharmonie, das Szymanowski-Quartett oder die "Posener Nachtigallen", einer der besten Knabenchöre Europas, werden in diesem Jahr auf Usedom musizieren. Weitere Gäste wie die Altistin Ewa Podles, die Pianistin Ewa Kupiec oder der Cellist Rafal Kwiatkowski gehören zu renommiertesten Vertretern der jungen Musiker-Generation aus Polen.
Ein weiterer Höhepunkt zum Abschluss der "Musikland Mecklenburg-Vorpommern"-Saison wird ein Konzert mit dem NDR-Sinfonie-Orchester Hamburg, dem NDR-Chor und dem Chor der Philharmonie Krakau unter Leitung von Krzysztof Penderecki sein, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert. Auch neue Werke vom Warschauer Herbst, einem der weltweit wichtigsten Festivals für zeitgenössische Musik, kommen zur Aufführung. Außerdem Jazz-Konzerte, ein Familienkonzert mit Preisträgern des Wettbewerbs "Jugend musiziert", eine Entdeckungsfahrt über die Insel Usedom und die Konzerte mit den herausragenden Preisträgern der "Young Concert Artists"-Wettbewerbe aus Leipzig und New York.
LUCERNE FESTIVAL, SOMMER 2003 geht zu Ende
LUCERNE FESTIVAL, SOMMER 2003 geht am Samstag, 20. September, zu Ende mit der Schweizer Erstaufführung von Heiner Goebbels\' «Surrogate Cities». Es musizieren die Berliner Philharmoniker unter der Leitung ihres neuen Chefdirigenten Sir Simon Rattle.
«Surrogate Cities» für Mezzosopran, Sprechstimme, Sampler und großes Orchester ist der Versuch, sich von verschiedenen Seiten der Stadt zu nähern, von Städten zu erzählen, sich ihnen auszusetzen, sie zu beobachten. Die Stadt wird zur musikalischen Landschaft, geformt als fünf geistreiche und spannende Hommagen an die urbane Welt.
Die Berliner Philharmoniker einmal als große Big-Band ? der Luzerner Konzertsaal ausgeleuchtet wie in einem Pop-Konzert. Die Musik von Heiner Goebbels bewegt sich gekonnt zwischen Klassik, Moderne und Pop, zwischen gefühlvollen Soulballaden und bläserlastigen Klangtürmen. Das Abschlusskonzert von LUCERNE FESTIVAL präsentiert musikalisch und szenisch eine aufregende neue Hör- und Sichtweise des klassischen Konzertes.