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Festwoche zum 50. Geburtstag des Puppentheaters Halle +++ «Werthers Wilhelm» - Schriftsteller Meino Naumann gewürdigt
Festwoche zum 50. Geburtstag des Puppentheaters Halle
Halle (ddp-lsa). 50 Jahre alt ist in diesem Jahr das Puppentheater Halle. Vom Freitag bis zum 29. Oktober wird dieses Jubiläum mit einer Festwoche und dem Puppentheaterfestival «Puck 2004» begangen. Sie sind der Höhepunkt der Feierlichkeiten, die bereits im Mai mit einem Kinderfest und Familiengeburtstag sowie einer Ausstellung in der Moritzburg zur Geschichte der Bühne begonnen hatten. Auch zur Festwoche rechnet Intendant Christoph Werner mit regem Zuspruch.
Die Besucher erwarte keine Rückschau, sagte Werner. Vielmehr präsentierten die eingeladenen Gäste aus Ost- und Westeuropa Möglichkeiten und Anliegen der Puppentheater in heutiger Zeit. Die Festwoche und «Puck 2004» böten sowohl spannende Familienvorstellungen und aufregende Inszenierungen für Erwachsene. Eingeladen wurden laut Werner neben prominenten Solisten wie Nevile Tranter (Niederlande), Christoph Bochdansky (Österreich) und Peter Rinderknecht (Schweiz) auch die Ensemble «Buchty a loutky» und das Drak Theatre aus Tschechien, die Kompania Doomsday aus Polen sowie das Claudia Bauer Ensemble und das Materialtheater Stuttgart. Wer keine Gelegenheit hat, bei den 25 Veranstaltungen auf der Kulturinsel dabei zu sein, kann Gastgeber und Gäste jeweils am späten Abend in den «Puppencafés» in der Kleinen Ulrichstraße erleben. Dort verwandeln sich die Restaurants «Roter Horizont», «Kaffeeschuppen» und «Sunset Beach» in Spielstätten mit «kulinarischen Inszenierungen».
Gegründet 1954 als Theater für Kinder und zunächst im ehemaligen Kino in der Goethestraße untergebracht, erlebte die kleine Bühne im Laufe der Jahre nicht nur viele Umzüge, sondern auch Umbrüche. Im April 1971 fiel die damalige Spielstätte in der Thalia-Passage einer Brandstiftung zum Opfer. Das kleine Ensemble musste bei Null anfangen. Lediglich die Figuren der Stücke «Buratino» und «Das Entchen» waren gerettet worden. Nach weiteren Wanderungen bezog die hallesche Puppenbühne 2002 ihr neues Domizil auf der Kulturinsel.
Längst sind nicht mehr die Kinder das alleinige Zielpublikum. Vor allem seit den 80er Jahren wandte sich das Ensemble neuen Themen und verstärkt dem erwachsenen Publikum zu. Nach der Wende wuchs auch die Zahl der Gastspiele im In- und Ausland von Jahr zu Jahr. Gemeinschaftsinszenierungen, so mit dem Opernhaus Halle, erregten Aufsehen. Der Spielplan 2004/2005 sieht zwei Premieren für Kinder und Familien und drei für Erwachsene vor.
http://www.puppentheater-halle.de
«Werthers Wilhelm» - Schriftsteller Meino Naumann gewürdigt
Peine (ddp). Der Literaturpreis «Das neue Buch» des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) geht in diesem Jahr an Meino Naumann. Der im ostfriesischen Norden aufgewachsene Autor erhält die Auszeichnung für seine Erzählung «Werthers Wilhelm», wie der VS-Landesvorstand Niedersachsen/Bremen am Mittwoch mitteilte. Der mit 1500 Euro dotierten Preis wird im Rahmen der 41. Niedersächsischen Literaturtage in der kommenden Woche im Rathaus von Peine verliehen. Die Jury hatte insgesamt sechs Titel nominiert.
Der 1938 geborene Meino Naumann ist seit 1999 freier Autor. Seine Erzählung «Werthers Wilhelm» ist eine buchstäbliche Antwort auf Goethes Briefroman «Die Leiden des jungen Werther». Zu Goethes «zagendem Schwärmer» habe Naumann «einen handfest-pragmatischen Gegenpart» geschaffen, betonte Juror Ernst Matthaei. Die Erzählfigur Wilhelm agiere als antwortender Briefpartner, an den die Briefe aus Goethes Roman gerichtet seien.
http://www.verband-deutscher-schriftsteller.de