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DFA übernimmt Fernsehsender Hamburg 1 +++ Cannes: Gilles Jacob als Festspielchef bestätigt +++ Filmfestspielen von Venedig ist Lido zu teuer +++ "Chicago" großer Favorit bei Golden Globes +++ Spielberg ersteigert Oscar von Bette Davis
DFA übernimmt Fernsehsender Hamburg 1Hamburg (ddp). Die Deutsche Fernsehnachrichten Agentur (DFA) ist neuer Mehrheitseigner des Fernsehsenders Hamburg 1. Wie die DFA am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte, übernimmt das Unternehmen den rund 92-prozentigen Geschäftsanteil der Kirch-Gruppe. Die Hamburgische Anstalt für neue Medien (HAM) und das Bundeskartellamt hätten die notwendigen Zustimmungen bereits erteilt. Zum Kaufpreis wollte sich das Unternehmen nicht äußern. DFA-Geschäftsführer Helmut Keiser, der auch die Geschäftsführung von Hamburg 1 übernommen hat, bezeichnete die Rettung des Lokalsenders als «langwierigen und schwierigen Prozess».
Die DFA unterhält zwölf Studios im In- und Ausland und beliefert verschiedene Fernsehsender mit Nachrichten. Außerdem betreibt das Medienunternehmen die Fernsehsender CNN Deutschland und NBC Europe. 1995 war die DFA Gründungsgesellschafter bei Hamburg 1 und stellt seither den überwiegenden Teil der technischen und redaktionellen Arbeitsplätze des Senders.
(Internet: www.dfa.de; www.hamburg1.de)
Cannes: Gilles Jacob als Festspielchef bestätigt
orf - Der Chef des Film-Festivals in Cannes, Gilles Jacob, ist für drei Jahre im Amt bestätigt worden. Wie die Organisatoren des wohl wichtigsten jährlichen Kino-Treffens am Donnerstag in Paris bekannt gaben, wählte der 28-köpfige Verwaltungsrat den 72-jährigen Präsidenten einstimmig wieder. Jacob wirkt seit 1978 beim Film-Festival an der Cote d\'Azur mit und ist seit 2000 dessen Präsident. Die nächsten Festspiele in Cannes beginnen am 14. Mai. Am 25. Mai werden sie mit der Vergabe der Goldenen Palme und der anderen Preise abgeschlossen.
Filmfestspielen von Venedig ist Lido zu teuer
orf - Die Filmfestspiele von Venedig haben damit gedroht, den Lido zu verlassen und sich in einem anderen Teil der Lagunenstadt ein Quartier zu suchen. Als Grund gab Biennale-Präsident Franco Bernabe die stark gestiegenen Hotelkosten am Lido an. "In den vergangenen drei Jahren haben sich die Hotelpreise vervierfacht, selbst die Besucher aus Hollywood haben das gespürt", sagte Bernabe nach italienischen Medienberichten vom Freitag.
Die Filmfestspiele könnten daher künftig in der Innenstadt von Venedig über die Bühne gehen, sagte er. Die Stars könnten auch auf einem Luxusschiff vor Venedig übernachten.
Vertreter der Hotellerie haben auf Bernabes Vorwürfe mit Verständnis reagiert. "Einige Hotels am Lido verlangen sicherlich zu hohe Preise", sagte der Präsident der Hotelier-Vereinigung von Venedig, Ugo Samueli. "Es gibt von unserer Seite die größte Bereitschaft, Gespräche zu führen", ergänzte er.
Der Bürgermeister von Venedig, Paolo Costa, hat unterdessen klargestellt, dass die Filmfestspiele nicht ohne weiteres den Lido verlassen könnten. "Die Entscheidung müssten die Stadtbehörden treffen", sagte er. Die Filmfestspiele von Venedig finden traditionell von Ende August bis Anfang September statt.
"Chicago" großer Favorit bei Golden Globes
orf - Mit insgesamt acht Nominierungen geht die Musical-Verfilmung "Chicago" mit Renée Zellweger, Catherine Zeta-Jones und Richard Gere als großer Favorit in das Rennen um die 60. Golden Globes. Alle drei Stars wurden auch als beste Schauspieler nominiert, während der Film zu den Anwärtern in der Kategorie beste Komödie/bestes Musical gehört.
Auch die beiden großen Filmepen des Jahres, Martin Scorseses "Gangs of New York" und Peter Jacksons "Der Herr der Ringe: Die zwei Türme", wurden am Donnerstag vom Hollywood-Presseverband (HFPA) mit mehreren Nominierungen bedacht. Allerdings vergaben die ausländischen Filmberichterstatter in den Drama-Kategorien die meisten Nominierungen an "The Hours". Der Film mit Nicole Kidman, Julianne Moore und Meryl Streep um drei Frauen, deren Leben mit einem Roman von Virginia Woolf verknüpft ist, wurde sieben Mal als Preisanwärter benannt. Er hat unter anderem Chancen auf die Auszeichnung bestes Filmdrama, Kidman und Streep wurden als beste Hauptdarstellerinnen nominiert.
Insgesamt sechs Anwartschaften erhielt die düstere Hollywood-Insider-Komödie "Adaptation", in der Nicolas Cage in einer Doppelrolle glänzt. Mitbewerber in der Komödien- und Musical-Kategorie um den Titel bester Film sind auch "About a Boy" mit Hugh Grant als Verführer, die an den Kinokassen überaus erfolgreiche Low-Budget-Produktion "My Big Fat Greek Wedding" von und mit Nia Vardalos sowie die jüngste Verfilmung des Charles-Dickens-Klassikers "Nicholas Nickleby".
Bei den Filmdramen gehört "Jack Nicholson ist Schmidt" mit einem herausragenden Jack Nicholson als pensionierter Spießer, der unbedingt die Hochzeit seiner Tochter verhindern will, zu den Anwärtern. Der dreifache Oscar-Gewinner wurde für diese Leistung als bester Schauspieler für einen Golden Globe benannt.
Ebenso erhielt Adrien Brody eine Nominierung für die Darstellung eines polnischen Pianisten, der sich während des Zweiten Weltkriegs in Warschau vor den Nazis verstecken muss. "Der Pianist" gehört auch zu den Anwärtern in der Kategorie bestes Filmdrama.
Zu den als beste Schauspieler nominierten Stars gehört Leonardo DiCaprio in dem Film "Catch Me If You Can". Aus "Gangs of New York" wurde der Oscar-Gewinner Daniel Day-Lewis nominiert, der einen brutalen Unterwelt-Boss spielt. Michael Caine wurde für seine Hauptrolle in der Graham-Greene-Verfilmung "Der stille Amerikaner" mit einer Nominierung bedacht. Anwärterinnen auf Golden Globes für beste schauspielerische Leistungen sind Salma Hayek als die mexikanische Malerin Frida Kahlo in "Frida", Diane Lane in dem Eifersuchtsdrama "Untreu" und Julianne Moore in dem Melodram "Dem Himmel so fern".
Bei den Globes für den "Besten ausländischen Film" tritt das in Deutschland erfolgreiche Epos "Nirgendwo in Afrika", das auch als offizieller deutscher Wettbewerbsbeitrag in das Oscar-Rennen geht, gegen starke Konkurrenz an. So wurde für die Auszeichnung auch der bereits mehrfach ausgezeichnete spanische Streifen "Sprich mit ihr" von Pedro Almodovar nominiert. "Nirgendwo in Afrika" war in diesem Jahr insgesamt fünf Mal mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet worden, darunter als bester Spielfilm, für die beste Regie (Caroline Link) und für die beste Kamera (Gernot Roll).
Mit der Bekanntgabe der Golden-Globe-Nominierungen - die Preisvergabe findet am 19. Januar statt - steigt in Hollywood alljährlich das Oscar-Fieber. Die Globes gelten als wichtiger Signalgeber für die Oscars, die am 23. März eine ganze Serie verschiedenster Award-Shows krönen.
Spielberg ersteigert Oscar von Bette Davis
orf - US-Regisseur Steven Spielberg ("Jurassic Park", "E.T.") ist erneut als "Oscar-Retter" aufgetreten. Nach US-Medienberichten vom Donnerstag ersteigerte er bei einer Auktion einen Oscar von Bette Davis für 207.500 Dollar (202.637 Euro). Er will die Trophäe der Oscar-Akademie übergeben und sie so vor einer privaten Vermarktung schützen.
Die Schauspielerin hatte ihren ersten Oscar als beste Hauptdarstellerin 1935 für den Film Dangerous gewonnen. Dies ist bereits Spielbergs dritte "Oscar-Rettung". Im vergangenen Jahr zahlte er mehr als 500.000 Dollar für Bette Davis\' zweiten Oscar, den sie 1938 für Jezebel gewann. Zuvor erwarb der Regisseur einen Oscar, den Clark Gable mit der Komödie "It Happened one Night" gewann.