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München: Münchner Kammerorchester bietet das beste Konzertprogramm +++ Halle: MDR Musiksommer steht im Zeichen Mozarts +++ Essen: Charles Aznavour gibt Abschiedskonzert +++ Leipzig: Chalmer stellt neoklassische Choreographen des 20. Jahrhunderts vor
München: Münchner Kammerorchester bietet das beste KonzertprogrammBonn (ddp). Bereits zum zweiten Mal wird das Münchner Kammerorchester unter der Leitung von Christoph Poppen mit dem Preis für das «Beste Konzertprogramm» vom Deutschen Musikverleger-Verband (DMV) ausgezeichnet. Mit der Übernahme des Kammerorchesters durch Poppen habe der Klangkörper in einer besonders schwierigen wirtschaftlichen Situation einen Aufschwung genommen, der wohl als einmalig zu bezeichnen sei und Vorbild für andere Ensembles sein könne, teilte der Verband am Montag in Bonn mit.
Das Orchester stellt die Spielzeit 2005/2006 unter das übergeordnete Thema «Hellas - Griechenland und die klassische Mythologie». Dies umfasse ein Repertoire, das vom üblichen abweiche und bewusst zum Thema Griechenland ausgewählt wurde. Uraufführungen von Auftragskompositionen und Porträtveranstaltungen über die Komponisten Frank Martin, Valentin Silvestroy und Sofia Gubaidulina mit Einführungsvorträgen von Poppen selbst seien Grund für die erneute Auszeichnung.
Besonders hervorzuheben seien ebenfalls Kinderkonzerte mit aktiver Beteiligung des kleinen Publikums, die Veranstaltung eines großen Benefiz-Galakonzerts zugunsten der Christiane-Herzog-Stiftung sowie der Festakt zum Karl-Amadeus-Hartmann-Jahr 2005.
Seit 1991 vergibt der DMV den Preis «Bestes Konzertprogramm der Saison». Ausgezeichnet werden Konzertprogramme von Orchestern und Veranstaltern, die sich durch die besondere Kreativität und Vielfalt in der zurückliegenden Konzertsaison profiliert haben.
Halle: MDR Musiksommer steht im Zeichen Mozarts
Halle (ddp-lsa). Auch der MDR Musiksommer kommt in diesem Jahr nicht an Mozart vorbei. Mit einer Gala zu Ehren des vor 250 Jahren in Salzburg geborenen Komponisten startet das Festival am 1. Juli auf dem Marktplatz in Halle unter Leitung von Fabio Luisi. Verkörpert werde Mozart dabei von dem österreichischen Schauspieler Michael Heltau, teilte der MDR am Wochenende mit. Insgesamt sind 21 der 55 Konzerte dem österreichischen Musiker gewidmet. Der Schlussakkord des Festivals wird am 3. September in der St. Peter und Paul Kirche in Görlitz mit dem Liszt-Oratorium «Christus» gesetzt.
Neben dem MDR Sinfonieorchester und dem MDR Rundfunkchor werden auch zahlreiche Gäste beim Musiksommer auftreten. Unter anderem werden der Dresdner Kreuzchor, das Orchestre Philharmonique de Monte Carlo, Sir Eliot Gardiners English Baroque Soloists sowie zahlreiche regionale Chöre und Orchester erwartet.
http://www.mdr.de/musiksommer
Essen: Charles Aznavour gibt Abschiedskonzert
Essen (ddp-nrw). Der französische Chansonsänger Charles Aznavour nimmt Abschied von der Bühne. Nach Konzerten in Hamburg und Frankfurt am Main kommt Aznavour heute auf seiner Farewelltour 2006 nach Essen. Es ist die einzige Station der Tour in NRW und zugleich die letzte in Deutschland. Präsentieren wird der Künstler sein «Best-off»-Programm. Seine inzwischen über 1000 Chansons, die er in vielen Sprachen interpretiert, erzählen von den Menschen mit all ihren Problemen und Wünschen und begeistern weltweit ein großes Publikum. Das Abschiedskonzert in der Essener Philharmonie ist ausverkauft.
http://www.philharmonie-essen.de
Leipzig: Chalmer stellt neoklassische Choreographen des 20. Jahrhunderts vor
Das Leipziger Ballett geht neue Wege! Am 11. März stellt der neue Direktor Paul Chalmer unter dem Titel „Drei mal genial“ drei neoklassische Choreographen des 20. Jahrhunderts vor: „Mozartiana“ von George Balanchine ist eine Deutschlandpremiere, Glen Tetleys „Pierrot Lunaire“ und Kenneth MacMillans „Elite Syncopations“ sind erstmals in Leipzig zu sehen.
„Ich möchte die Choreographen vorstellen, die Uwe Scholz beeinflusst haben und maßgeblich Auswirkung auf seine neoklassische Ausprägung hatten. Die Kompanie geht damit aber auch künstlerisch in eine neue Richtung“, so Paul Chalmer.
Mit „Pierrot Lunaire“, basierend auf der gleichnamigen Komposition von Arnold Schönberg, ehrt die Leipziger Kompanie Glen Tetley zu dessen 80. Geburtstag. Mit diesem Erstlingswerk gelang dem Amerikaner 1962 der Durchbruch als Choreograph. Nach Crankos plötzlichem Tod übernahm Tetley 1975 die Leitung des Stuttgarter Balletts. Zuvor war er am Nederlands Dans Theater tätig, sammelte später in New York Tänzer um sich, mit denen er „Pierrot Lunaire“ uraufführte – er selbst tanzte die Titelrolle.
Inspiriert von der Commedia dell’ Arte verbindet Tetley in diesem Ballett Pantomime mit Modern Dance und klassischem Tanz: Der weiße Clown Pierrot, getanzt vom Ersten Solisten des Leipziger Balletts Giovanni Di Palma, wirbt - wie auch sein düsterer Konkurrent Brighella (Solist Jean-Sebastian Colau) - um die Erste Solistin Kiyoko Kimura in der Partie der Columbina. Die Einstudierung übernimmt Bronwen Curry.
Zu Ragtime-Klassikern von Scott Joplin entwarf Kenneth MacMillan (1929-1992) seine „Elite Syncopations“ von 1973 – typisch für MacMillan, dessen Ballette von Kritikern als „jazz-ähnlich aber klassisch“ bezeichnet werden. Auch in MacMillans Laufbahn steht Stuttgart als Station, wo er als Gastchoreograph tätig war. Außerdem war der Schotte Direktor des Royal Ballets und des Balletts der Deutschen Oper Berlin. Es tanzen die Solisten Maiko Oishi, Giovanni Di Palma und Jean-Sebastian Colau, realisiert durch Julie Lincoln.
Er gilt als einer der größten Ballettschöpfer des 20. Jahrhunderts und als der eigentliche Begründer des Neoklassizismus im Ballett. Seine „Symphony in C“, „Tarantella“ und „Apollo“ sind Schlüsselwerke der Ballettgeschichte geworden; insgesamt schuf George Balanchine (1904-1983) 425 Choreographien. Frei von literarischen Inhalten erneuerte er die Ästhetik des klassisch-akademischen Tanzes. „Mozartiana“ von 1981 ist seine letzte große Arbeit nach der gleichnamigen Orchestersuite No 4. op. 61 von Tschaikowski - eine Hommage an Mozart im Mozartjahr! In den düsteren Kostümen von Rouben Ter-Arutunian tanzt das Leipziger Ballett, einstudiert von Maria Calegari.
Das Gewandhausorchester leitet Lorenzo Ramos, der vor allem mit spanischen Orchestern u.a. in Teneriffa, Gran Canaria, Granada und Madrid gearbeitet hat. Solistin in Arnold Schönbergs „Pierrot Lunaire“ ist Ensemblemitglied und Sopranistin Hendrikje Wangemann.
„Drei mal genial“– Premiere am 11. März 2006 um 19 Uhr in der Oper Leipzig; weitere Aufführungen am 17. und 25. März, 15. und 22. April, am 5. Mai sowie am 16. Juni 2006
Quelle: Oper Leipzig