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Hamburg: Schmidt Theater startet im August auf dem Kiez +++ Zittau: Revolutionsdrama «Dantons Tod» im Gerhart-Hauptmann-Theater +++ Düsseldorf: Deutsche Erstaufführung von Sewell
Hamburg: Schmidt Theater startet im August auf dem Kiez
Hamburg (ddp-nrd). Das neue Schmidt Theater auf dem Hamburger Kiez wird Anfang August seine Pforten öffnen. Die private Bühne, die nach zwei Jahren Bauzeit in fast doppelter Größe an der Stelle des wegen Baufälligkeit abgerissenen Vorgängers entstanden ist, wird Teil des Entertainment-Centers Spielbudenplatz auf St. Pauli sein, wie die Schmidt-Chefs Corny Littmann und Norbert Aust am Dienstag sagten. Neueröffnung in direkter Nachbarschaft des Varietés Schmidt\'s Tivoli solle am 8. August sein in Anlehnung an die Eröffnung des ersten Hauses am 8.8.88 um 8.08 Uhr.
Das neue Theater mit seinen gut 400 Plätzen werde ganz im Stil der 50er Jahre gestaltet, sagte Innenausstatter Johannes Wienand. Dazu gehöre auch die Bestuhlung mit nachgestalteten Cocktailsesseln jener Zeit. Das neue Schmidt sei wieder ein Verzehrtheater mit Bedienung während der Vorstellung an den Tischen. Im Foyer lädt ganz in der Tradition des Vorgängers die Hausbar mit ihrer Tresenshow ab Mitternacht ein.
Schwierig ist laut Aust noch die Finanzierung. Das Schmidt Theater wird künftig Mieter in dem Entertainment-Center sein. Die Hansestadt werde dem 1,5 Millionen Euro teuren Projekt für die Innenausstattung einen Zuschuss von 350 000 Euro gewähren. Ein Großteil des Geldes soll über so genannte Sesselpatenschaften fließen. Zum Preis von 888 Euro pro Theatersessel oder 8888 Euro für eine Sitzgruppe hätten sich bislang Mäzene wie die ehemaligen «Tagesschau»-Sprecher Dagmar Berghoff, Jo Brauner und Wilhelm Wieben, Sänger Bill Ramsey, Entertainer Helge Schneider und Panik-Rocker Udo Lindenberg einen Anteil am Neubau gesichert.
Zittau: Revolutionsdrama «Dantons Tod» im Gerhart-Hauptmann-Theater
Zittau (ddp-lsc). Das Zittauer Gerhart-Hauptmann-Theater bringt am Samstag Georg Büchners Klassiker «Dantons Tod» auf die Bühne. Intendant Roland May hat das 1835 entstandene Drama in Szene gesetzt. Der damals erst 21 Jahre alte Autor habe darin Konflikte der französischen Revolution beschrieben, sagt der Regisseur. Die Zuschauer erlebten allerdings keine Geschichtsstunde. «Dantons Tod» beleuchte nur einen kurzen Abschnitt der Ereignisse, nämlich den Endpunkt der Revolution.
Büchners Geschichtsdrama, in dem sich die einstigen Weggefährten Danton und Robespierre gegenüber stehen, war erst knapp 70 Jahre nach seiner Entstehung in Berlin uraufgeführt worden. «Dantons Tod» steht in einer Reihe mit anderen Stücken, die das Zittauer Theater in dieser Spielzeit unter dem Motto «Gesellschaftstänze» zeigt. Dabei soll die «Deformation von Gesellschaftsentwürfen» vor Augen geführt werden, wie May sagt.
http://www.theater-zittau.de
Düsseldorf: Deutsche Erstaufführung von Sewell
Düsseldorf (ddp-nrw). Als deutsche Erstaufführung präsentiert das Düsseldorfer Schauspielhaus heute Abend das Theaterstück «Mythos, Propaganda und Katastrophe in Nazi-Deutschland und dem heutigen Amerika» von Stephen Sewell. Das Stück des renommierten australischen Gegenwartsdramatikers inszeniert Regisseur Burkhard C. Kosminski.
Das preisgekrönte Drama setzt sich mit dem amerikanischen Mythos von Freiheit und Demokratie sowie mit Sicherheitsvorschriften, Schutzmaßnahmen und Überwachungssystemen auseinander. Im Mittelpunkt steht der Universitäts-Professor Talbot Finch, der von einem Unbekannten zum Feind Amerikas erklärt und massiv mit Gewalt bedroht wird.
Stephen Sewell erhielt 2004 den Preis des Australian National Playwrights Center für Verdienste um das australische Theater. «Mythos, Propaganda und Katastrophe...» wurde unter anderem von der Australian Playwrights Guild als bestes australisches Stück 2004 ausgezeichnet und war im November letzten Jahres am Londoner Orange Tree Theatre zu sehen.
http://www.duesseldorfer-schauspielhaus.de