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20.6.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Unbekannte Briefe von Thomas Mann entdeckt +++ Van Gogh-Stück feiert Premiere im Emsland +++ Magdeburgs Puppenspieler planen neun Inszenierungen


Zeitung: Unbekannte Briefe von Thomas Mann entdeckt
Zwei bislang unbekannte Briefe des Schriftstellers Thomas Mann hat nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" der Theologe Erdmann Sturm entdeckt. Die Briefe des Literatur-Nobelpreisträgers stammen aus den Jahren 1939 und 1944. Die Briefe erhellen Thomas Manns Position unter den deutschen Emigranten, wie die Zeitung berichtet. Besonders zeigen sie das Verhältnis zwischen Mann und dem ebenfalls in die Vereinigten Staaten emigrierten Theologen und Philosophen Paul Tillich. In dem Brief von 1939 schreibe Mann an Tillich, der Theologe solle "unseren Landsleuten etwas über den Verfall des Religiösen und Moralischen erzählen und von den Folgen sprechen, die daraus erwachsen müssen", berichtet das Blatt. Demnach reagiert Mann in dem Brief von 1944 auf seine Lektüre eines Aufsatzes von Tillich. Außerdem greift er in diesem Brief, den die FAZ in ihrer Donnerstagausgabe dokumentiert, den Philosophen Martin Heidegger an.

Van Gogh-Stück feiert Premiere im Emsland
Ahmsen (ddp-nrd). Das Schauspiel «Vincent van Gogh - Maler aus Leidenschaft» feiert am Samstag auf der Waldbühne Ahmsen Premiere. Der norwegische Autor des Stückes, Oystein Wiik, wird selbst anreisen, um sich die erstmalige Aufführung seines als Musical konzipierten Stückes anzusehen, wie das Freilichttheater am Mittwoch mitteilte.
«Er wird es nicht wieder erkennen», sagte Regisseur Bernd Aalken, der seit 20 Jahren für die Inszenierungen in Ahmsen verantwortlich ist. Aalken hat die Vorlage kräftig verändert und in ein zweieinhalbstündiges Schauspiel mit 60 Akteuren umgewandelt. Die Hauptrolle spielt der 25-jährige Laienschauspieler Mario Korbicki aus dem emsländischen Klein-Berßen.
Die Waldbühne Ahmsen ist nach eigenen Angaben eine der führenden deutschen Freilichtbühnen. Durchschnittlich 40 000 Besucher begrüßt das Theater im Jahr. Das van Gogh-Schauspiel wird bis Ende August insgesamt elf Mal auf die Waldbühne gebracht.
(Internet: www.waldbuehne-ahmsen.de )

Magdeburgs Puppenspieler planen neun Inszenierungen
Magdeburg (ddp-lsa). Neun Inszenierungen plant das Magdeburger Puppentheater für die kommende Spielzeit. Darunter werden drei Stücke für Erwachsene sein, wie Intendant Michael Kempchen am Donnerstag in der Elbestadt ankündigte. Man reagiere damit auf das in den zurückliegenden zehn Jahren deutliche gestiegene Interesse an Vorstellungen «für große Leute». Die Besucherzahlen seien von 7804 im Jahr 1991 auf 17 797 im vergangenen Jahr gestiegen. Das entspricht einen Plus von 130 Prozent.
Für das jüngste Publikum stehen nach der Sommerpause unter anderem als neue Inszenierungen «Rumpelstilzchen», «Däumelinchen» und «Schneewittchen» als Weihnachtsmärchen auf dem Spielplan. Im Erwachsenentheater gibt es erstmals eine Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch». Als Diplominszenierung gestaltet Steffi Lampe die Liebesgeschichte aus dem Hochmittelalter «Aucassin und Nicolette». Im Sommer 2003 gibt es das inzwischen zehnte Programm der traditionellen Hofspektakel mit «Sommer ? Geister - Garten».
Das Elbestädter Puppentheater nimmt seine neue Bühne, die gegenwärtig komplett umgebaut wird, zur 5. Internationalen Puppentheaterwoche Magdeburg in Betrieb. Zu den Festtagen vom 31. Mai bis zum 6. Juni 2003 sollen etwa 25 Ensemble aus aller Welt zu Gast sein. Zum Auftakt gestalten sieben Puppenspieler aus Frankreich, Italien, den Niederlanden und Deutschland ein gemeinsames Projekt der «Garten der Lüste». Das Open-Air-Spektakel steht nur einmal auf dem Spielplan. Insgesamt werden während der Woche etwa 45 Vorstellungen gezeigt.
(www.puppentheater-magdeburg.de)