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20.8.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Retrospektive zum 75. Geburtstag von Stefan Moses in Berlin +++ Rheinische Künstler - Zwei neue Ausstellungen in Bonn +++ Internationales Comicfestival in Berlin +++ Spektakulärer Fund - 7000 Jahre alte Tonfigur in Sachsen entdeckt +++ Topographie des Terrors: Neuer Entwurf


Retrospektive zum 75. Geburtstag von Stefan Moses in Berlin
Berlin (ddp-bln). Anlässlich des 75. Geburtstages von Stefan Moses präsentiert der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus in Berlin eine Fotoausstellung mit Arbeiten des Künstlers. Zur Eröffnung der Schau am Donnerstag (19.00 Uhr) werden unter anderen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und der Vizepräsident des Berliner Abgeordnetenhauses Christoph Stölzl (CDU) erwartet. Auch Stefan Moses wird anwesend sein. Der am 29. August 1928 in Schlesien geborene Künstler hat mit seinen Fotoreportagen und Dokumentationen die deutsche Nachkriegsgesellschaft geprägt.
In einer Retrospektive zeigt das Willy-Brandt-Haus das Lebenswerk von Moses. Einen Schwerpunkt innerhalb der Auswahl von rund 300 Fotografien bildet das Portraitwerk. Neben anonymen Deutschen jeder Schicht und Herkunft begegnet der Besucher in den Arbeiten der deutschen und deutschsprachigen Geistes- und Kulturelite - vor dem berühmten grauen Tuch oder als Selbstportraits im Spiegel.
Die Ausstellung im Willy-Brandt-Haus in Kreuzberg ist bis 16. Oktober dienstags bis sonntags von 12.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Der Einlass in das Willy-Brandt-Haus ist nur mit Personalausweis möglich.

Rheinische Künstler - Zwei neue Ausstellungen in Bonn
Bonn (ddp-nrw). Der Bonner Kunstverein präsentiert ab heute zwei neue Ausstellungen: In der Reihe «Bon direct IX» werden Werke von Helmut Dick, Andreas Gehlen, Stefanie Popp und Elke Sobotka gezeigt. In der Schau «Stars & stripes» ist eine Installation von Jürgen Stollhans zu sehen. Beide Ausstellungen enden am 21. September, wie der Kunstverein mitteilte.
Seit 1995 widmet sich «Bon direct» Künstlern, deren Biographien mit Bonn verknüpft sind. Die in der Bundesstadt lebende Malerin Sobotka beschäftigt sich in ihren Bildern mit Industriebauten. Fremdartige Figuren in erfundenen Landschaften sind das Thema der Malerin Popp. Gehlen ist mit einer Skulptur im Raum und Zeichnungen vertreten. Von Dick sind drei Videoarbeiten zu sehen sowie «The rising dog». Das Werk besteht aus einem weißen Mercedes mit einem ausgestopften Schäferhund auf dem Beifahrersitz.
Stollhans hat für die Ausstellung «Stars & stripes» ein raumumspannendes Panorama entworfen. Es besteht aus grün lackierten Tafeln, die ihm als Grund für seine Kreidezeichnungen dienen. Das zeithistorische Panorama trägt den Titel «Wie ging noch mal Futurismus?» und beschäftigt sich mit der Technikeuphorie des vergangenen Jahrhunderts.
Die Ausstellungen sind dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr und donnerstags von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Tickets kosten 3,00 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Donnerstags ist der Eintritt frei.

Internationales Comicfestival in Berlin
Berlin (ddp). Berlin wird ab 27. August zum Mekka für Comic-Fans. Zum Internationalen Berliner Comicfestival werden bis 31. August über 80 Künstler sowie mehr als 50 nationale und internationale Verlage erwartet. Auf dem Programm stehen Ausstellungen, Workshops und Vorträge rund um die gezeichneten Kunstwerke. Veranstalter ist die Neue Gesellschaft für Literatur.
Das Festival wird mit der Vernissage für drei Ausstellungen eröffnet. «In 80 Bildern um die Welt» zeigt eine Auswahl von Werken der weltweit einflussreichsten Comiczeichner, «Maus und Ente - Micky und Donald im Wandel» bietet Originalzeichnungen von zwei der bekanntesten Comic-Figuren der Welt, und «Kinderkids im Wunderland» stellt Kinderbuchillustrationen von Comic-Zeichnern vor.
Ab 29. August können die Besucher des Comicfestivals Vorträge hören, unter anderem spricht der Autor des Buches «Micky, Marx und Manitu», Thomas Kramer, über Comics in der DDR. Auf einer Comicmesse präsentieren sich 60 Aussteller.
http://www.berliner-comicfestival.de

Spektakulärer Fund - 7000 Jahre alte Tonfigur in Sachsen entdeckt
Dresden (ddp). Bauarbeiter haben in Zschernitz im sächsischen Landkreis Delitzsch eine rund 7000 Jahre alte Tonfigur entdeckt. Dabei handele es sich um ein etwa acht Zentimeter großes Bruchstück eines männlichen Torsos, teilte das Landesamt für Archäologie am Mittwoch in Dresden mit. Nach Ansicht der Forscher ist es die älteste männliche Tonfigur Mitteleuropas. Die Figur war am Dienstag bei Arbeiten an einer Erdgasleitung gefunden worden.
Den Angaben zufolge war der «Adonis von Zschernitz» im Originalzustand gut 25 Zentimeter groß. Bisher seien aus der Epoche der Bandkeramik vor allem üppig ausgestaltete weibliche Figuren gefunden worden.
Nach Expertenmeinung ist vor allem die detailgetreue und anatomisch präzise Ausarbeitung des männlichen Körpers einzigartig. Dagegen sei eine 1897 in Böhmen gefundene Figur in ihrer Ausstattung als kümmerlich zu bezeichnen und zudem in der Datierung zweifelhaft. Am Donnerstag soll der Fund in Dresden erstmals präsentiert werden.
http://www.archsax.sachsen.de

Topographie des Terrors: Neuer Entwurf
orf - Der neue Entwurf des Schweizer Architekten Peter Zumthor für das NS-Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin kann realisiert werden. Zu diesem Schluss sei eine Prüfung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nach Durchsicht der überarbeiteten Konstruktionspläne gekommen, sagte Senator Peter Strieder (SPD) am Mittwoch in Berlin.
Die Bauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen NS-"Reichssicherheitshauptamtes" könnten frühestens im Sommer 2004 fortgesetzt werden, die Kosten belaufen sich auf 38,8 Millionen Euro.
Wegen explodierender Kosten für den komplizierten Bau des Dokumentations- und Besucherzentrums auf dem Gelände mit den einstigen Zentralen von SS und Gestapo liegen die Arbeiten seit mehr als einem Jahr still. Zumthor hatte sich nach langwierigem Tauziehen bereit erklärt, die Pläne an die ursprünglich veranschlagten Kosten anzupassen.
Der Bund will die Hälfte davon tragen. Am Nachmittag wollten die Vertreter der Stiftung Topographie des Terrors mit Strieder und Kultursenator Thomas Flierl (PDS) über die neue Lage beraten.
In seinem Neuentwurf habe Zumthor ohne grundlegende Veränderungen der Konstruktionsprinzipien das Stabwerk aus Beton deutlich vereinfacht, sagte Strieder. Mit dem neuen Entwurf könnten nun die sichtbaren Mehrkosten von rund drei Millionen Euro aufgefangen werden, sagte Strieder.
Durch technische Veränderungen und Umplanungen würden aber zusätzliche Kosten von einer Million Euro entstehen. Nur wenn die Stiftung einwilligt, Innenausstattung und Außenbereich abzuspecken, könnten diese Mehrkosten aufgefangen werden.
Der Grundstein für den Bau, von dem zur Zeit nur drei Betontürme zu sehen sind, war bereits am 8. Mai 1995 gelegt worden. In dem rund 125 Meter langen dreigeschossigen Riegelbau soll unter anderem das NS-Terrorsystem dokumentiert werden.
Mit seinem handwerklich nüchternen Stil gilt der 60-jährige Zumthor als einer der bekanntesten europäischen Architekten. Der von ihm entworfene Schweizer Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover und das Bregenzer Kunsthaus gehören zu seinen bekanntesten Werken.
Quelle: http://kultur.orf.at/