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20.8.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Saisonstart am Mecklenburgischen Staatstheater +++ Pfalztheater Kaiserslautern startet mit Theaterfest in neue Saison +++ Von Goethe bis Böll - Reich-Ranicki veröffentlicht «Meine Geschichten» +++ Autobiografien gelten als Sachbücher


Saisonstart am Mecklenburgischen Staatstheater
Schwerin (ddp-nrd). Mit dem Schauspiel «Casting» von Alexander Galin startet das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin am Samstag in die neue Spielzeit. Zur Schweriner Premiere seines Stücks im E-Werk wird auch Autor Alexander Galin - einer der meistgespielten zeitgenössischen Dramatiker Russlands - in der mecklenburgischen Landeshauptstadt erwartet.
Nur wenige Tage später (29. August) hat im Großen Haus des Schweriner Theaters das Stück «Ladies Night» von Stephen Sinclair und Anthony McCarten Premiere. Bei beiden Inszenierungen führt Schauspieldirektor Peter Dehler Regie.
Am 31. August ist wiederum im E-Werk Samuel Becketts «Endspiel» in der Inszenierung von Thomas Neumann zu sehen. Erste Premiere des Musiktheaters ist am 19. September die Oper «Katja Kabanova» von Leos Janacek. Regie führt Matthias Oldag.
http://www.theater-schwerin.de

lztheater Kaiserslautern startet mit Theaterfest in neue Saisonaiserslautern (ddp-swe). Mit dem Theaterfest «Achtung Theater» wird am 30. August die neue Spielzeit am Pfalztheater in Kaiserslautern eröffnet. Die eigentliche Saison beginnt dann am 6. September mit den beiden italienischen Kurzopern «Cavalleria rusticana/Der Bajazzo», wie das Theater am Mittwoch mitteilte. Die Opern in der Inszenierung von Uwe Drechsel gelten den Angaben zufolge «als Zwillinge des Musiktheaters» und werden zumeist zusammen gespielt, obwohl sie ursprünglich nicht für eine gemeinsame Aufführung konzipiert worden waren.
Intendant Johannes Reitmeier betonte, für die neue Spielzeit habe das Pfalztheater wieder ein facettenreiches Programm zusammengestellt. Der Erfolg des Hauses werde durch den Zulauf des Publikums belegt, fügte er mit Blick auf die zurückliegende Saison hinzu.
Der Vorsitzende des Bezirkstags Pfalz, Joachim Stöckle (CDU), kündigte unterdessen an, sich für eine «rechtlich verlässliche Grundlage für den Erhalt des Drei-Sparten-Hauses» einsetzen zu wollen. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs könne ein Theater «nur über die Vielfalt und vor allem die künstlerische Qualität des Angebots» bestehen. Für die Zukunft des Theaters sei es aber auch wichtig, neue Kooperation zu finden, die zu Mehreinnahmen führten, unterstrich Stöckle.

Von Goethe bis Böll - Reich-Ranicki veröffentlicht «Meine Geschichten»
Frankfurt/Main (ddp). Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki hat erneut einen Literaturkanon veröffentlicht. Dieses Mal hat er sich den Erzählfundus der deutschen Literatur vorgenommen. «Meine Geschichten - Von Johann Wolfgang von Goethe bis heute», vor wenigen Tagen im Insel Verlag erschienen, enthält 40 Erzählungen von 28 Autoren aus drei Jahrhunderten. Darunter sind Texte von Goethe, Heinrich von Kleist, Heinrich Heine, Thomas Mann, Robert Walser, Max Frisch, Heinrich Böll und Ilse Aichinger.
Die Sammlung folge nicht einem bestimmten Thema oder Anlass, betonte der Verlag. Entscheidend für die Auswahl seien die Lesbarkeit der Texte und ihre «heute noch wirkende Unmittelbarkeit» gewesen. Entstanden sei somit ein «subjektives Buch». Zuvor war von Reich-Ranicki schon «Der Kanon» erschienen, eine Auswahl der 20 bedeutendsten Romane der deutschen Literatur, sowie «Meine Gedichte - von Walther von der Vogelweide bis heute».

Autobiografien gelten als Sachbücher
orf - Autobiografien gelten in Deutschland als Sachbücher und nicht als Belletristik. Das Landgericht München I teilte in einem am Dienstag veröffentlichten Urteil mit, die Werke würden wie wissenschaftliche Bücher für sich in Anspruch nehmen, tatsächlich Geschehenes wiederzugeben.
Einem Autor von Sachbüchern könne demnach gegebenenfalls vorgeworfen werden, gelogen zu haben - einem Romanautor jedoch nicht: Die Belletristik nämlich bewege sich im fiktionalen Bereich, hieß es in der Entscheidung.
Das Gericht wies damit die Klage einer Verwertungsgesellschaft ab. Diese hatte von einem Autor Geld zurück gefordert, weil er Autobiografien als wissenschaftliche Werke angemeldet hatte - die Gesellschaft betrachtete die Bücher jedoch als Belletristik. Der Beklagte darf damit seine Pauschale behalten. Bei den Sachbüchern erhält der Autor für die Zweitverwertungsrechte eine Pauschale, während es bei der Belletristik auf die konkreten Ausleihvorgänge in den Bibliotheken ankommt, hieß es.
Quelle: http://kultur.orf.at/