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ORB-SFB-Fusion: Schättle appelliert an PDS +++ Dokfilm-Preis für «Hirtenreise ins dritte Jahrtausend» +++ Deutschlandpremiere von Polanskis «Der Pianist» in Berlin +++ "Der große Dikator": Filmmaterial entdeckt
ORB-SFB-Fusion: Schättle appelliert an PDSSFB-Intendant Horst Schättle erwartet eine Zustimmung des Berliner Abgeordnetenhauses zum Staatsvertrag zur Fusion der Rundfunkanstalten ORB und SFB. «Sollte die Fusion an der PDS scheitern, wird Berlin zu einer Lachnummer», sagte Schättle der «Märkischen Oderzeitung». In der Politik müsse man sich eine bestimmte vertretbare Kompromissfähigkeit erhalten. Brandenburgs PDS-Fraktionschef Lothar Bisky hatte zuvor die in Berlin mitregierende PDS indirekt aufgefordert, dem Vertrag wegen mangelnder Berücksichtigung der Mitbestimmungsrechte der Mitarbeiter in der neuen Anstalt Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) die Zustimmung zu verweigern. Der brandenburgische Landtag hat der Senderfusion bereits mit den Stimmen der SPD/CDU-Koalition zugestimmt. ddp
Dokfilm-Preis für «Hirtenreise ins dritte Jahrtausend»
Leipzig (ddp-lsc). Der Schweizer Regisseur Erich Langjahr ist zum Ende des 45. Leipziger Dokfilm-Festivals mit der «Goldenen Taube» ausgezeichnet worden. Langjahr bekam den Preis am Sonntagabend für seinen Dokumentarfilm «Hirtenreise ins dritte Jahrtausend» überreicht. Dem Regisseur sei es gelungen, in bester Tradition des klassischen Autorenfilms am Beispiel von Wanderhirten die bäuerliche Kultur und ihre Brüchigkeit in der modernen Gesellschaft zu zeigen, begründete die Jury. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Die «Goldene Taube» für den besten Animationsfilm vergab die Jury an den Kanadier Chris Hinton für seinen Film «Flux».
Mit der «Silbernen Taube» wurde Thomas Heise für seinen Dokumentarfilm «Vaterland» ausgezeichnet. Bei den Kurzfilmen unter 45 Minuten zeichnete die Jury den Schweden Erik Bäfving für «Boogie Woogie Daddy» und den Russen Sergej Loznica für «Porträt» aus. «Silberne Tauben» bekamen auch die Animationsfilmer Sarah Cox und Adriaan Lokman überreicht.
Das Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm zeigte vom 15. bis 20. Oktober insgesamt 369 Streifen. Mit 20 500 Besuchern übertraf das diesjährige Festival alle bisherigen Veranstaltungen.
(www.dokfestival-leipzig.de)
Deutschlandpremiere von Polanskis «Der Pianist» in Berlin
Berlin (ddp). Meisterregisseur Polanksi stellt heute in Berlin seinen preisgekrönten Film «Der Pianist» vor. Zur Deutschlandpremiere im Berliner Ensemble haben sich neben den Hauptdarstellern auch viele Prominente aus Politik und Kultur sowie Vertreter jüdischer Organisationen angesagt. Bundestagspräsident Thierse wird die Begrüßungsansprache halten.
Der Regisseur von Filmen wie «Rosemary\'s Baby» und «Tanz der Vampire» erzählt in seinem jüngsten Streifen die wahre Geschichte des polnisch-jüdischen Pianisten und Komponisten Wladyslaw Szpilman (Adrien Brody) im Warschau des Zweiten Weltkriegs, der seine Rettung einem deutschen Wehrmachtoffizier (Thomas Kretschmann) verdankt. «Der Pianist» basiert auf der Autobiografie «Das wunderbare Überleben» des im Jahr 2000 gestorbenen Musikers.
"Der große Dikator": Filmmaterial entdeckt
orf - Charlie Chaplins Sohn Eugène Chaplin hat in einem alten Schiffskoffer vergessene Aufnahmen zum Film "Der große Diktator" entdeckt. Die 16-mm-Filmrollen zeigen, wie hinter den Kulissen zum Hollywood-Klassiker von 1939 gearbeitet wurde.
Eugène Chaplin stieß beim Aufräumen in den Kellern des Familiensitzes im Schweizer Dorf Corsier-sur-Vevey am Genfer See auf das von seinem Onkel, Sydney Chaplin, gedrehte Filmmaterial. Darauf ist u.a. zu sehen, wie Charlie Chaplin den Hitlergruß übt, während die anderen Schauspieler am Set warteten.
Sein Vater habe derartiges Rohmaterial stets vernichtet, sagte Eugène Chaplin in einem Interview mit dem Westschweizer Fernsehen TSR. Charlie Chaplin wollte offenbar keine Dokumente hinterlassen, die ihm unnütz erschienen. Auszüge aus diesen Aufnahmen sollen auf einer neuen DVD-Auflage von "Der große Diktator" erscheinen, wie die Westschweizer Sonntagszeitung "Le matin Dimanche" berichtet. Diese DVD werde ab 6. November in Frankreich erhältlich sein.
Sydney Chaplin hat seinen Bruder bis zu seinem Tod 1965 begleitet und ist im Friedhof von Clarens beigesetzt. Charlie Chaplin starb zu Weihnachten 1977.