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«Goldener Spatz» sucht bundesweit filmbegeisterte Kinder für Jury +++ Wim Wenders und Ken Adam Paten des Berlinale Talent Campus +++ 6000 bei Regensburger Kurzfilmwoche - Prämierte Filme zum Thema Tod
«Goldener Spatz» sucht bundesweit filmbegeisterte Kinder für Jury
Gera (ddp-lth). 32 filmbegeisterte Mädchen und Jungen aus ganz Deutschland werden für die Jury des jungen Publikums beim «Goldenen Spatz» gesucht. Beim Nationalen Kinder-Film&Fernseh-Festival, das vom 2. bis 11. April 2003 in Gera und Erfurt stattfindet, entscheiden die 9- bis 13-jährigen darüber, welche Filme mit dem aus Glas gefertigten «Goldenen Spatzen» ausgezeichnet werden. Noch bis 10. Januar können sich die Kinder bewerben, wie die Stiftung «Goldener Spatz» am Mittwoch in Gera mitteilte. Dafür muss ein so genannter Mitmachbogen ausgefüllt werden, der unter anderem im Internet unter www.goldenerspatz.de zu finden ist.
Zwar lägen schon jetzt Bewerbungen aus etlichen Bundesländern vor, teilten die Veranstalter mit. Die Nase vorn jedoch hätten die Thüringer Kinder. Sie sandten bis jetzt die meisten der Bögen zurück. Die Jury des jungen Publikums soll jedoch möglichst paritätisch mit je zwei Kindern aus jedem Bundesland besetzt sein. Mögliche Fragen zur Bewerbung beantwortet ein Fernsehspot, der in diesen Tagen vom Kinderkanal, ARD, ZDF, RTL, Super RTL und Fox Kids ausgestrahlt wird und in dem die Moderatoren Karsten Blumenthal (KiKa) und David Wilms (Super RTL) gemeinsam auftreten.
Das Kinder-Film&Fernseh-Festival «Goldener Spatz» präsentiert Kino- und Fernsehfilme, Trickfilme, Dokumentar- und Kurzspielfilme, sowie Informations- und Unterhaltungsprogramme, die in den vergangenen zwei Jahren in Deutschland oder in deutsche Koproduktion hergestellt wurden und sich einem Wettbewerb stellen. 1979 als nationales Festival der DDR begründet, avancierte der «Goldene Spatz» 1991 zur gesamtdeutschen Veranstaltung. Seit 1994 wird diese von der gleichnamigen Stiftung organisiert, der die Städte Gera und Erfurt, der MDR (für die ARD), ZDF, RTL, die Thüringer Landesmedienanstalt und die Mitteldeutsche Medienförderung GmbH Leipzig angehören. Bisher ausschließlich in Gera beheimatet, findet das Festival 2003 erstmals parallel zudem in Erfurt statt.
(www.goldenerspatz.de)
Wim Wenders und Ken Adam Paten des Berlinale Talent Campus
Berlin (ddp). Regisseur Wim Wenders und Production Designer Ken Adam gehören zu den Paten für den Berlinale Talent Campus. Zusammen mit der Gründerin und Leiterin der Jerusalem Cinematheque und der Israel Film Archives, Lia van Leer, begleiten beide das fünftägige Programm des neuen Forums für junge Filmemacher bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin (6.-16. Februar 2003), wie die Berlinale am Mittwoch mitteilte.
Die Aussicht, nicht nur internationale Kollegen, sondern auch etablierte Filmemacher zu treffen, hat bereits zu Hunderten von Bewerbungen aus mehr als 50 Ländern geführt. Junge Produzenten aus Kanada gehören nach Angaben der Filmfestspiele ebenso zu den Aspiranten wie Filmstudenten aus den USA, Australien und Asien, Regisseure aus Argentinien und Israel oder Drehbuchautoren aus Island, Nigeria, Syrien und Deutschland.
Die Winterakademie bietet vom 10. bis 14. Februar 2003 Vorlesungen und Workshops zu verschiedenen Themen des Filmemachens, wie Drehbuch und Filmmarketing, aber auch zu ethischen Ansätzen oder Quellen der Inspiration. Junge Filmemacher können sich noch bis zum 6. Dezember für den Berlinale Talent Campus bewerben.
(www.berlinale-talentcampus.de)
6000 bei Regensburger Kurzfilmwoche - Prämierte Filme zum Thema Tod
Regensburg (ddp-bay). Mit sechs Filmpreisen und der Rekordzahl von 324 gezeigten Werken ist am Mittwochabend die neunte Regensburger Kurzfilmwoche zu Ende gegangen. Den mit 2 500 Euro dotierten Kurzfilmpreis des Bayerischen Rundfunks erhielt der Dokumentarfilm «Boogie Woogie Daddy» des schwedischen Regisseurs Erik Bäfving. Mit mehr als 6 000 Besuchern verzeichnete das auf acht Tage verkürzte Filmfest etwa so viele Zuschauer wie im vergangenen Jahr, wie Festivalleiterin Sandi Meyerhofer sagte.
Bäfving zeigte einen bewegenden Film über seinen stets arbeitsamen Vater, der Selbstmord beging und seiner Familie statt eines Abschiedsbriefs Unmengen von Fotos hinterließ. Anhand der Fotos versucht er eine Annäherung an ihn und findet schmerzhafte Erinnerungen. Auch der «Max-Bresele-Gedächtnispreis» (500 Euro) für einen politisch relevanten Film ging an einen Streifen zum Thema Tod. In «Old Choi\'s Film» dokumentiert Bin Chuen Choi die letzten sieben Wochen im Leben seines Vaters. In einer Zeit, in der zunehmend der Tod aus dem kollektiven Bewusstsein verdrängt werde, nähere sich der Film sensibel und schonungslos dem Thema Sterblichkeit, hieß in der Begründung der Jury.
Als bester in Bayern produzierte Film wurde «Omnibus» von Jonas Rejman mit dem Förderpreis des bayerischen Film- und Fernsehfonds (1500 Euro) prämiert. Darin geht es um einen Mann, der in einem Bus mit seiner ungelösten Vergangenheit konfrontiert wird.
Den mit der gleichen Summe ausgestattete BMW-Kurzfilmpreis als bester deutscher Film erhielt das Werk «Wie ich ein Höhlenmaler wurde» von Jan Peters. In der Rolle eines Bühnenbildners zeigt Peters die Irrwege im Hamburger Schauspielhaus, die zu einer Allegorie für sein Leben werden. Der mit 1 000 Euro dotierte Kurzfilmpreis der Stadt Regensburg ging an den Finnen Tuukka Hari, der in seinem Erstlingswerk «Telakka» ein Jahr im Hafen von Suomenlinna als traumartige Geschichte im Zeitraffer präsentierte. Mit dem von Siemens gestifteten Regionalpreis (500 Euro) für den besten ostbayerischen Film wurde der Film «Metahuman» von dem Amateur-Regisseur Daniel Wagner ausgezeichnet.
Die «Länderschau» war in diesem Jahr dem mexikanischen Kurzfilm gewidmet. In Zusammenarbeit mit dem mexikanischen Filminstitut Imcine wurden aktuelle mexikanische Kurzfilme sowie Studenten- und Dokumentarfilme aus dem mittelamerikanischen Land gezeigt.