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21.12.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Arbeitsgruppen sollen Gespräche um Beutekunst voranbringen +++ Pop-Art-Künstler Tom Wesselmann gestorben +++ «Art-Brandenburg» - Potsdam bekommt 2005 eine Kunstmesse +++ Gillis Mostaert und die Blüte Antwerpens - Ausstellung in Köln

Arbeitsgruppen sollen Gespräche um Beutekunst voranbringen
Hamburg (ddp). Bei den deutsch-russischen Konsultationen in Hamburg ist auch das Thema der so genannten Beutekunst angesprochen worden. In einer «guten Atmosphäre» hätten Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) und ihre russischer Amtskollege Alexander Sokolow «mit Sensibilität» die Themen angesprochen, berichteten Delegationskreise der Nachrichtenagentur ddp am Montag in Hamburg. Es sollten Arbeitsgruppen zu den einzelnen Fragen gegründet werden. «Man hält auch Fortschritte für möglich», hieß es aus den Delegationskreisen.
Bei der Beutekunst handelt es sich um Kunstwerke, die nach dem Zweiten Weltkrieg von Deutschland in die damalige Sowjetunion gebracht wurden. Nach offiziellen deutschen Angaben lagern in russischen Depots und Sammlungen immer noch drei Kilometer Archivalien, zwei Millionen Bücher und rund eine Million Kunstwerke. Von diesen werde ein Fünftel als «national und international bedeutsam» eingeschätzt.
1997 hatte die russische Duma die «Beutekunst», die nach dem Zweiten Weltkrieg in die damalige Sowjetunion gebracht wurde, erneut zum ständigen Eigentum erklärt. Die Bundesregierung vertritt die dagegen Position, dass es einen Rückführungsanspruch der verbrachten Kulturgüter gebe.

Pop-Art-Künstler Tom Wesselmann gestorben
Der US-amerikanische Pop-Art-Künstler Tom Wesselmann ist im Alter von 73 Jahren in New York gestorben. Er erlag den Folgen einer Herzoperation, wie ein Sprecher der Robert Miller Gallery in Chelsea gestern erklärte.
Wesselmann zählte mit Kollegen wie Roy Lichtenstein und Andy Warhol zu den Pionieren der Pop-Art. Bekannt wurde er zunächst mit Collagen, später vor allem mit seinen provozierenden Frauenakten.
Sammlungen seiner Arbeiten befinden sich unter anderem im Museum of Modern Art in New York und im Kölner Wallraf-Richartz-Museum.
Quelle: orf.at

«Art-Brandenburg» - Potsdam bekommt 2005 eine Kunstmesse
Potsdam (ddp-lbg). Die Landeshauptstadt bekommt 2005 mit der «Art-Brandenburg» eine Kunstmesse. Die erste Ausgabe findet vom 4. bis 6. November statt. Mit der Messe solle ein «Marktplatz» für Kunst aus der Mark geschaffen werden, sagte Daniela Dietsche vom Brandenburgischen Verband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BVBK) am Montag in Potsdam. Im zweijährigen Turnus würden unter anderem Objekte der bildenden und angewandten Kunst, Malerei, Skulptur, Handzeichnung und Druckgrafik, Fotografie und Videoarbeiten gezeigt.
Die Messe versteht sich als Verkaufs- und Produzentenmesse sowie als Informations- und Kontaktbörse für einheimische Künstler.

Gillis Mostaert und die Blüte Antwerpens - Ausstellung in Köln
Köln (ddp-nrw). Mit einer großen Ausstellung erinnert das Kölner Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud ab Januar an den Maler Gillis Mostaert und die Blütezeit Antwerpens im 16. Jahrhundert. Die Stadt galt seinerzeit als eine der wichtigsten europäischen Metropolen, wie das Kölner Museum am Dienstag mitteilte. Reformation und Gegenreformation, spanische Herrschaft und Unabhängigkeitskampf konzentrierten sich einzigartig in der Stadt an der Schelde.
Trotz und gerade wegen Krieg, Bildersturm und politischer Neuordnung blühten die Künste, waren die Meister und Ateliers ungemein produktiv. Sie entwickelten ein breites Spektrum einer thematisch ausgerichteten Malerei, das sich auf Genres wie Stillleben oder Landschaft spezialisierte und somit als Spiegel der zeitgenössischen Lebens- und Glaubensverhältnisse angesehen werden kann.
Der Maler Gillis Mostaert (1528-1598) war ein Zeitgenosse Bruegels d.Ä. Er galt als ein sehr fruchtbarer und erfindungsreicher Künstler, dessen Werke voller lebendigem Kolorit und eleganter Figurenzeichnung sehr gefragt waren. Die Antwerpener Sammlungsinventare seiner Zeit verzeichneten ein reiches und hoch bezahltes Schaffen, in dem das private Kabinettbild dominierte.
Sie zeigen eine Fülle von Figuren, Anspielungen und Szenen eines volkstümlich prallen Lebens damaliger Zeit, die es durch Vergleich und vergnügliches Sehen in ihren moralischen und politischen Intentionen wieder zu entdecken gilt.
Erstmals widmet sich eine Ausstellung monographisch dem Leben und Werk Mostaerts im Bezug zu einigen seiner Zeitgenossen wie den Bruegel-Söhne, Lucas van Valckenborch und Hans van Wechelen. Die Bilder stammen aus privatem Bestand und Leihgaben, vor allem aus Antwerpen.
Die rund 50 Gemälde und Graphiken zeigen sowohl das Besondere seiner vielfältigen Produktion wie das Typische zeitgeschichtlicher Entwicklungen in der Figuren- und Landschaftsmalerei. Sie dokumentierten darüber hinaus Antwerpen als historisch-politischen Hintergrund.
Das Wallraf-Richartz-Museum zeigt die Ausstellung vom 15. Januar bis 12. April 2005. Anschließend ist sie im Museum Mayer van den Bergh in Antwerpen zu sehen.