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21.2.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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"Körperwelten" darf in München gezeigt werden +++ Stadt Frankfurt ehrt ehemaligen Museumschef Ammann +++ Schweiz gibt 210 gestohlene Kunstwerke an Deutschland zurück


"Körperwelten" darf in München gezeigt werden
mdr - Die Leichenausstellung "Körperwelten" darf doch in München gezeigt werden. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) gab der Beschwerde von Ausstellungsmacher Gunther von Hagens statt und hob das Verbot der Stadt auf. In erster Instanz hatte die Stadt München vor dem Verwaltungsgericht noch Recht bekommen.
München hatte als erste deutsche Stadt von Hagens Ausstellung "Körperwelten" und die öffentliche Autopsie einer Leiche verboten. Der Stadtrat beschloss mit breiter Mehrheit, dass die von dem umstrittenen Wissenschaftler inszenierte Ausstellung und die Sektion eines Toten vor Publikum gegen die im Grundgesetz verankerte Menschenwürde verstoße. Die Richter sahen indes nur in einzelnen Ausstellungstücken wie etwa dem "Scheuenden Pferd mit Reiter" die Menschenwürde verletzt. Diese Stücke darf die Ausstellung nicht zeigen. Außerdem darf von Hagens außer rein didaktischem Material wie Ausstellungskatalogen und -videos keine "Körperwelten"-Artikel verkaufen.
Gunther von Hagens hat seine Ausstellung in mehreren europäischen Städten sowie in Japan gezeigt. Allein in Berlin wollten 1,4 Millionen Menschen die durch so genannte Plastination konservierten Leichen sehen. In London sezierte von Hagens zudem vor zahlendem Publikum die Leiche eines Mannes. Einige britische Fernsehsender übertrugen die Obduktion live.

Stadt Frankfurt ehrt ehemaligen Museumschef Ammann
Frankfurt/Main (ddp). Der langjährige Leiter des Museums für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Jean-Christophe Ammann, erhält die Goethe-Plakette der Stadt. Wie die Stadt am Freitag mitteilte, ehre sie damit einen «herausragenden Kunstwissenschaftler und Kunstvermittler, der national wie international höchste Anerkennung gefunden» habe. Mit seinem früheren Museum habe Ammann eine Institution «geschaffen, die heute international hohe Anerkennung findet». In der Begründung heißt es außerdem, Ammann habe zeitgenössische Künstler «in einmaliger Weise gefördert und einem großen Publikum bekannt gemacht». Die Verleihung der Plakette ist für den 28. März geplant.

Schweiz gibt 210 gestohlene Kunstwerke an Deutschland zurück
Die Justizbehörden des Schweizer Kantons Tessin haben beschlagnahmte Kunstgegenstände im Wert von Hunderttausenden Euro an Deutschland zurückgegeben. Die insgesamt 210 Zeichnungen und Gemälde waren 1966 aus dem Berliner Atelier der Künstler Ralf Winkler und Helge Leiberg gestohlen worden, wie die Behörden am Freitag in Bellinzona mitteilten. Die Werke haben demnach einen Gesamtwert von rund 550.000 Euro. Den Angaben zufolge waren deutsche Ermittler auf die Spur eines Zürichers gekommen, der einen Teil der Arbeiten gekauft hatte. In einem Atelier in Locarno entdeckten die Schweizer Behörden anschließend weitere der gestohlenen Werke und beschlagnahmten sie.