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21.2.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Erfurt: Bachwochen-Veranstalter sehen Festival als Erfolgsgeschichte +++ Berlin: RIAS Kammerchor singt im Alleingang in der Philharmonie +++ Halle: 450 Sänger aus aller Welt feiern Händels Geburtstag +++ Rudolstadt: Premiere - «Krapp oder Das letzte Band» von Marcel Mihalovici +++ Gera: Premiere - Kinderoper von Elke Heidenreich und Marius Felix Lange


Erfurt: Bachwochen-Veranstalter sehen Festival als Erfolgsgeschichte
Erfurt (ddp-lth). Die Thüringer Bachwochen entwickeln sich zu einer Erfolgsgeschichte. «Unsere Veranstaltungsreihe ist das größte klassische Musikfestival im Freistaat», sagte der Vereinsvorsitzende Silvius von Kessel der Nachrichtenagentur ddp. «Das Festival ist seit dem Start vor vier Jahren sowohl quantitativ als auch qualitativ verbessert worden», betonte der 42-jährige Erfurter Domorganist. Nach den 8500 Zuhörern im vergangenen Jahr laufe der Vorverkauf für das Festspiel 2008 gut an.
Im Mittelpunkt der vom 14. März bis zum 6. April organisierten Konzertreihe steht in diesem Jahr das Wirken von Johann Sebastian Bach (1685-1750) als Organist und Konzertmeister ab 1708 in Weimar. Der bekannte Komponist begann vor 300 Jahren seinen Dienst am Hof der thüringischen Wettiner und arbeitete dort bis zu seinem Abschied 1717.
In den vier Wochen stehen Kessel zufolge in den neun Thüringer Bach-Orten insgesamt 30 Konzerte auf dem Programm. Zur offiziellen Eröffnung spielt am 15. März das Bach Ensemble aus Cambridge (USA) in der Herderkirche in Weimar die gesamten sechs Brandenburgischen Konzerte. Zum Abschluss tritt der New Yorker Pianist und «Echo»-Preisträger Uri Caine mit seinem Ensemble am 6. April im Erfurter Angermuseum auf und präsentiert eine moderne Jazz-Fassung der «Goldberg Variationen».
Der Thüringer Bachverein organisiert zum inoffiziellen Auftakt am 14. März bereits zum dritten Mal eine «Lange Nacht der Hausmusik». «Die Zahl der beteiligen Gastgeber erhöht sich in Thüringen im Vergleich zum Vorjahr von 34 auf 49», betonte Kessel. Der Domorganist lädt erneut mit seiner Familie interessierte Zuhörer in seine Wohnung in der Landeshauptstadt ein. Dem Beispiel des Vereinsvorsitzenden folgen bei diesen Bachwochen allein in Erfurt 10 und in Weimar 17 Musikliebhaber.


Berlin: RIAS Kammerchor singt im Alleingang in der Philharmonie
"A-Cappella-Singen ist die vom RIAS Kammerchor perfekt beherrschte Kunst des professionellen Chorgesanges.“ Kein Geringerer als Dietrich Fischer-Dieskau äußert sich derartig über die A-Cappella-Fähigkeiten des RIAS Kammerchores, welche der Chor am Donnerstag, den 6. März ab 20 Uhr in der Philharmonie Berlin erneut unter Beweis stellen wird. Mit einem erlesenen und abwechslungsreichen Programm von Bruckner über Penderecki, Pärt und Reger bis zu Rheinberger wird der RIAS Kammerchor an diesem Abend der klassischen Kunst des A-Cappella-Gesanges frönen. Unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann wird der RIAS Kammerchor, Ensemble der roc Berlin, bei dieser Gelegenheit die ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Das Programm widmet sich dem schmalen Grat zwischen Traditionsbewusstsein und reaktionärer Gesinnung, verbunden mit dem Anspruch Vorurteile gegenüber der Anknüpfung mit Historischem aus dem Weg zu räumen. Gemäß diesem Anspruch kommen fünf Komponisten zur Aufführung, deren Schaffen in genau diesem Spannungsfeld zwischen Rückschau und Fortschritt anzusiedeln ist: Die Beschwörung seiner Vorväter durch den Modernisten Anton Bruckner, die mutigen Bekenntnisse zur Neoromantik von Krzystof Penderecki in einer Zeit allgemein verhärteter Kunstideologien, der Rückzug in die Zeitlosigkeit der meditativen Robinsonaden Arvo Pärts, die nach eigenem Bekunden „erschreckend traurige“ und von Bach beeinflusste Motette Max Regers und schließlich die in der Vokalpolyphonie des 16. Jahrhunderts wurzelnde Messe Joseph Rheinbergers sind alle als symptomatisch für das Kräftemessen zwischen Vergangenheitsgläubigkeit und Zukunftsorientierung zu sehen. Eine Thematik, der sich die meisten Musiker im Laufe ihres Schaffens stellen müssen - gewiss auch ein Dietrich Fischer-Dieskau.
Das Konzert wird live übertragen von Deutschlandradio Kultur (89, 6 UKW). Als besonderes Angebot kann das Publikum unmittelbar im Anschluss an das Konzert überdies den Mitschnitt an der ‚Deutschlandradio-Brennstraße’ als CD käuflich erwerben.
Das Programm erfährt eine weitere Aufführung beim Kirchenmusikfestival in Oslo, Norwegen am Samstag, den 8. März 2008.


Halle: 450 Sänger aus aller Welt feiern Händels Geburtstag
Halle (ddp). Rund 450 Sänger aus aller Welt beteiligen sich am Samstag (23. Februar) in Halle am festlichen Geburtstagsständchen für Georg Friedrich Händel (1685-1769). Gesungen wird sein wohl berühmtestes Werk, der «Messiah» mit dem bekannten «Halleluja», wie die Veranstalter am Mittwoch in Halle mitteilten. Bereits zum sechsten Mal steht der Chor unter der Leitung des Iren Proinnsias O\'Duinn, dem lediglich zwei Tage Probezeit zur Verfügung stehen.
Den weitesten Weg nach Halle hatte der Sendai-Messias-Chorverein aus Japan. Die rund 30 Sänger sind zusammen mit sechs weiteren Chören vor dem großen Geburtstagsevent in der Händel-Halle bereits am Freitag (19.30 Uhr) in der Konzerthalle Ulrichskirche zu erleben.
Die Initiative zum Chorfestival geht auf Max von Armins Happy-Birthday-Händel-Verein zurück, dem es gelingt, Jahr für Jahr Musik-Enthusiasten aus der ganzen Welt nach Halle zu locken.
Der Barockmeister Händel wurde am 23. Februar 1685 in Halle geboren. Die Stadt ehrt den großen Sohn seit mehr als 50 Jahren mit Händel-Festspielen und seit 2000 mit dem Chorfestival «Happy Birthday».
http://www.happy-birthday-haendel.de


Rudolstadt: Premiere von «Krapp oder Das letzte Band» von Marcel Mihalovici
Rudolstadt (ddp-lth). Eine Opernrarität bringt das Theater Rudolstadt am Samstag auf die Bühne. Mit «Krapp oder Das letzte Band» von Marcel Mihalovici nach einem Text von Samuel Beckett habe eine Oper Premiere, die zu den Musiktheater-Juwelen jenseits der Hauptströme des 20. Jahrhunderts zähle, sagte Regisseur Christian Marten-Molnar der Nachrichtenagentur ddp in Rudolstadt.
Seit seiner Eigenständigkeit im August 2003 versuche das Theater Rudolstadt, einmal im Jahr Akzente im Bereich Musiktheater zu setzen, obwohl das Haus dafür kein eigenes Ensemble habe, sagte Marten-Molnar. Im Februar 2007 sei das die Inszenierung «Die Weise von Liebe und Tod» von Frank Martin und Viktor Ullmann nach der Dichtung von Rainer Maria Rilke gewesen. Daran knüpfe «Krapp oder Das letzte Band» nun an. Erneut gehe es um die Selbsterfahrung im Alter, um die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, die Suche nach dem Sinn des Lebens.
Zugleich werde musikalisch mit dem aus Rumänien stammenden Marcel Mihalovici (1898-1985) die Reihe der Komponisten fortgesetzt, die im 20. Jahrhundert abseits der avantgardistischen Strömungen ihre Ausdrucksmöglichkeiten suchten. 1959 hatte Mihalovici den irischen Schriftsteller Samuel Beckett (1906-1989) gebeten, ihm ein Libretto zu schreiben. Die daraus resultierende Krapp-Oper wurde 1961 in Bielefeld uraufgeführt.
Wie bereits bei der Produktion vor einem Jahr arbeitet Marten-Molnar für die neue Operninszenierung mit den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt unter Leitung von Oliver Weder und dem Ausstatter Nikolaus Porz zusammen. Als Sänger-Darsteller des Krapp habe man mit Hubert Bischof einen der Großen seines Fachs gewinnen können, sagte der Regisseur. Ergänzt wird die Oper durch das Miniaturschauspiel «Katastrophe» von Samuel Beckett, in dem ebenfalls ein alter Mann im Zentrum steht.
http://www.theater-rudolstadt.com


Gera: Premiere für Kinderoper von Elke Heidenreich und Marius Felix Lange
„Das Opernschiff oder: Am Südpol, denkt man, ist es heiß“, eine Oper für kleine und große Menschen, die schon immer mal wissen wollten, wie Oper funktioniert, hat am 22. Februar 18.00 Uhr in der Bühne am Park Gera Premiere.
Warum stehen Pinguine am Südpol immer so vornehm im Frack herum? Dieser Frage ging die bekannte Autorin Elke Heidenreich nach und schrieb ein Kinderbuch darüber – eine witzige Geschichte mit ironischen Seitenhieben auf die Starallüren dreier Operntenöre. Aus dem Kinderbuch wurde ein Libretto. Der junge Komponist Marius Felix Lange schuf für dieses Libretto eine Kinderoper und gewann damit den vom Förderverein der Kölner Kinderoper, der Oper Köln und der Kölner Hochschule für Musik durchgeführten internationalen Kompositionswettbewerb.
Karsten Bohn gibt als Regisseur in der Bühne am Park Gera sein Debüt. Das Bühnenbild und die Kostüme entwirft Andreas Auerbach. Dramaturgisch begleitet Musiktheaterpädagogin Dr. Barbara Volkwein die Produktion.
Die vom Komponisten extra für die BaP geschriebene kammermusikalische Fassung wird gespielt von Musikern des Philharmonischen Orchesters Altenburg-Gera unter der Leitung von Thomas Wicklein. Es singen Studenten der Hochschule für Musik Leipzig. Vom Musiktheaterensemble von Theater&Philharmonie Thüringen sind Bernhard Hänsch als Onkel Otto und Günter Markwarth in der Rolle des Regisseurs dabei.
Die zweite Vorstellung ist am Samstag, 23. Februar, 16.00 Uhr, in der Bühne am Park Gera,
weitere Vorstellungen im April am 1., 5., 9., 10., 16.
http://www.tpthueringen.de


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