Hauptrubrik
Banner Full-Size

21.4.: film aktuell +++ filmfestival

Publikationsdatum
Body

Bonn: Französische Filmtage «bonn(e) séance!» +++ Oberhausen: Festivalchef Gass sieht deutschen Kurzfilm im Aufwind


Bonn: Französische Filmtage «bonn(e) séance!»
Bonn (ddp-nrw). Anlässlich der französischen Filmtage «bonn(e) séance!» findet am 2. Juni in Bonn zum zweiten Mal ein Kolloquium zum Thema «Schule und Kino» statt. Als Referent und Experte wird dazu Alain Bergala, der ehemalige Chefredakteur der Fachzeitschrift «Cahiers du Cinéma» und Professor für Filmanalyse an der Pariser Filmhochschule FEMIS, erwartet. Wie die Bonner Kinemathek am Dienstag mitteilte, arbeitet sie als Veranstalter dabei mit der französischen Botschaft zusammen. «Bonn(e) Séance» beginnt am 25. Mai und läuft bis 3. September.
Den Angaben zufolge leitet Bergala auch die Sektion Kino in «Les Arts à l\'école», einem Programm des französischen Bildungsministeriums zur Förderung des Kunstunterrichts in der Schule. Der Filmexperte wird tagsüber zunächst eine Fortbildung für Lehrer und Fachleute zu den Themen «Die Einstellung» und «Arbeiten mit DVD im Unterricht» leiten. Ergänzend dazu wird sein Lehrfilm «Le Cinéma, une histoire de plans» gezeigt, bei dem unter anderem die Schauspielerinnen und Schauspieler Fanny Ardant, Michel Piccoli, Anna Karina und Bulle Ogier mitgewirkt haben.
Am Abend des 2. Juni stellt Bergala die Grundgedanken seines in Frankreich sehr erfolgreichen Buches «L\'hypothèse cinéma» vor, eine Art «kleine Abhandlung zur Filmerziehung in der Schule und anderswo». Am Vorabend des Kolloqiums zeigt das Kino in der Brotfabrik den Film «Eloge de l\'amour» von Jean-Luc Godard mit einer Einleitung von Bergala.
Das kostenfreie Kolloquium richtet sich an Lehrer und Lehramtsstudenten, Fachleute und das interessierte Publikum.
http://www.bonnerkinemathek.de

Oberhausen: Festivalchef Gass sieht deutschen Kurzfilm im Aufwind
Oberhausen (ddp). Der Leiter der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, Lars Henrik Gass, sieht den deutschen Kurzfilm im Aufwind. Ähnlich wie bei den langen deutschen Spielfilmen könne er auch in diesem Genre eine «Aufbruchstimmung» erkennen.«Die Qualität ist in den vergangenen drei Jahren deutlich besser geworden», sagte Gass am Dienstag der Nachrichtenagentur ddp in Oberhausen. Das Niveau der deutschen Kurzfilme habe sich gerade auch im erzählenden Bereich verbessert: «Es gibt nicht nur standardisierte, sondern auch neue Formen.» Ähnliches gelte für den Dokumentarfilm.
Die Kurzfilmtage feiern mit ihrer nächsten Ausgabe, die vom 29. April bis 3. Mai in Oberhausen stattfinden, ihren 50. Geburtstag. Als größten Verdienst des ältesten Kurzfilmfestivals der Welt nannte Gass, dass «es jeweils historisch gelungen ist, in den 50er und 60er Jahren, vor allem auch in den 70er Jahren, das Verdikt des Kalten Krieges im Kulturbereich» zu überwinden". Es sei «ein Austausch mit den damals sozialistischen Ländern des Ostens, aber auch in Lateinamerika geschaffen» worden.
Ein wichtiger Grund dafür war nach seiner Ansicht «eine sehr spezifische Konstellation in Oberhausen mit bestimmten Kontakten». Diese Leistung habe aber auch mit dem Phänomen Kurzfilm zu tun, «der seit jeher schon eine besondere Stellung in der Filmwirtschaft hatte» und «eine Art U-Boot-Charakter» habe annehmen können. «Daher konnten in Oberhausen Dinge passieren, die bei Festivals wie Cannes, Venedig, Berlin nie in dem Maße möglich gewesen wären», betonte Gass.