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Halle: 6. Bundesbegegnung "Jugend jazzt" erfolgreich beendet +++ Dresden: Festival stellt Schweiz in den Mittelpunkt +++ Moers: Festival Moers startet am Freitag zum 36. Mal
Halle: 6. Bundesbegegnung "Jugend jazzt" erfolgreich beendet
Bei der 6. Bundesbegegnung "Jugend jazzt", die vom 16. bis 20. Mai 2007 in Halle an der Saale stattfand, vergab eine Jury renommierter Jazzprofessoren Preise im Wert von rund 60.000 Euro.
Erster Preisträger wurde das Quartett "Flaura & Phona" aus Sachsen. Es erhielt den viertägigen Studio-Preis mit Aufnahmen und Anschlussproduktionen beim Deutschlandfunk. "Flaura & Phona" hob sich durch Ruhe und klaren Ausdruck mit einer enormen musikalischen Reife hervor.
Zweiter Preisträger des Studio-Preises wurde das "Duncker/Oerding-Duo" aus Sachsen-Anhalt mit Saxophon und Gitarre. Es überzeugte die Jury durch ihren Zugang zum modernen Jazz, ihr gereiftes Verständnis und den ausgewogenen Sound.
Der dritte Studio-Preis geht aufgrund ihrer individuellen musikalischen Ausdrucksweise an das „Charlotte Greve/Dierk Peters Duo“ (Saxophon / Vibraphon) aus Niedersachsen.
"Die jungen Talente werden immer jünger und immer besser", beurteilt Dr. Peter Ortmann, Projektleiter von Bundesjugendjazzorchester und der Bundesbegegnung "Jugend jazzt" beim Deutschen Musikrat, die Gesamtleistungen, "sie haben die größte Bewunderung der Dozenten erhalten. Neben den zahlreichen Bandpreisen erhalten viele Solisten Einzelförderungen."
Der Wettbewerb wird seit 1997 alle zwei Jahre ausgetragen und ist ein Projekt der gemeinnützigen Projektgesellschaft des Deutschen Musikrates. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Deutschlandfunk sind die ständigen Förderer der Bundesbegegnung. In diesem Jahr wurde die Bundesbegegnung zusätzlich vom Land Sachsen-Anhalt und der Stadt Halle (Saale) unterstützt.
Sendetermin: Deutschlandfunk, Montag, 4. Juni 2007 in Jazz Live ab 21.05 Uhr
Mehr Information unter: http://www.jugendjazzt.de
Dresden: Festival stellt Schweiz in den Mittelpunkt
Dresden (ddp-lsc). Der Verein «International Friends Dresden» lädt am 1. Juni zu einem Schweizer Abend in die Deutschen Werkstätten Hellerau ein. Es ist das 6. Festival der Reihe «Hellerau meets Internationals», das sich jährlich unterschiedlichen Ländern und Kulturen widmet.
Im vergangenen Jahr hatte Indien im Mittelpunkt des eintägigen Festivals gestanden. Vorgesehen ist den Angaben zufolge unter anderem ein Gastspiel des in Zürich geborenen Jazz-Schlagzeugers Charly Antolini. Zudem sollen Glockenspieler, Alphornbläser und Fahnenschwinger auftreten.
http://www.hellerau-gb.de/schweiz
Moers: Festival Moers startet am Freitag zum 36. Mal
Moers (ddp-nrw). Von Kategorisierungen und Eingrenzungen hält Reiner Michalke wenig bis nichts. «Mir geht es darum, das Kategoriendenken zu vermeiden und den klassischen Jazz-Begriff zu renovieren», sagt der künstlerische Leiter des Moers Festivals, das am Freitag zum mittlerweile 36. Mal beginnt. Was 1972 als Jazz-Festival begann, hat sich inzwischen zu einem Tummelbecken für experimentierfreudige Musiker und ebensolche Musikfans entwickelt.
Der 50-jährige Michalke, der im vergangenen Jahr das niederrheinische Festival übernommen hatte, setzt ganz bewusst auf andere Schwerpunkte und hat bei seiner Programmplanung nicht primär den fingerschnippenden Jazz-Anhänger im Sinn. «Es gibt kein Festival, das so für die permanente Suche nach Neuem steht», erklärt er. Demzufolge soll das musikalische Treffen vor allem von seiner Vielschichtigkeit und -stimmigkeit leben. «Das Festival ist zum Entdecken da. Hier sollen viele noch unbekannte Namen präsentiert
werden», verspricht er.
An vier Tagen gibt es deshalb im großen Zirkuszelt des Festivals vieles zu entdecken, was der handelsübliche Popfreund unter normalen Umständen eher mit einem Stirnrunzeln quittiert. So tritt zum Beispiel der Faith No More-Sänger Mike Patton mit dem Wiener Klangtüftler Christian Fennesz auf. Lautstark wird es beim Konzert der beiden Japaner Keiji Haino und Merzbow (alias Masami Akita). Sie werden den Angaben zufolge ohrenbetäubende Musik bieten, die von «psychedelischen Hammerschlägen und fulminanten Improvisationen» lebt. Die beiden Musiker sind erstmals in Europa zu erleben.
Dennoch stehen auch Auftritte von Jazz-Musikern auf dem Programm. So präsentiert das Andrea Keller Quartet Jazzsongs aus Australien. Benannt ist das Ensemble nach der 1973 in Melbourne geborenen Komponistin und Pianistin Andrea Keller, die beim wichtigsten Jazz-Festival Australiens in Wangaratta immer wieder auf sich aufmerksam macht.
Pro Tag stehen beim Festival Moers zwischen vier und sechs Konzerte auf dem Programm. Rund 10 000 Besucher werden zu dem Festival erwartet. Traditionell noch stärkeren Zulauf hat das Zeltdorf - dort werden mehr als 20 000 Camper zum feiertäglichen Stelldichein erwartet. Da die Zeltbewohner aber laut Michalke zumeist eine «Parallelwelt» bilden, die die Konzerte des Festivals eher selten frequentiert, bieten die Organisatoren auch in diesem Jahr wieder das Festival-Radio an. Über ein Head-Set können die Camper und übrigen Besucher das Live-Geschehen im Zelt sowie weitere Projekte, Interviews und Informationen rund um die Uhr verfolgen. Die Technik gibt es für ein paar Euro auf dem Festivalgelände zu kaufen.
Begleitet werden die Live-Konzerte durch drei «Dance-Nights», die im Umfeld des Festival-Geländes stattfinden. Dabei ist unter anderem das Moerser DJ-Team «Ancient Astronauts» zu erleben.
Michael Bosse
http://www.moers-festival.de