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Bonn: Junge Philharmonie Venezuela gibt im September in Bonn ein Konzert +++ Bayreuth: «Tristan und Isolde» zum Auftakt der Festspiele +++ Erl: Wagners "Ring" an einem Wochenende

Bonn: Junge Philharmonie Venezuela gibt im September in Bonn ein Konzert
Bonn (ddp-nrw). Im Rahmen des diesjährigen Beethovenfestes in Bonn gibt die Junge Philharmonie Venezuela am 23. September ein Konzert.
Damit beginnt das Orchester seine unter der Schirmherrschaft von Sir Simon Rattle stehende Deutschlandtournee, wie die Stadt Bonn am
Donnerstag mitteilte.
Die Junge Philharmonie Venezuela ist den Angaben zufolge die Elite eines Systems von Kinder- und Jugendorchestern in ganz Venezuela, des «Sistema Nacional de Orquestas Juveniles, Infantiles y Pre-escolares».
Der Klangkörper setzt sich aus den 220 besten Musikern (im Alter von 9 bis 20 Jahren) des Landes zusammen.

Bayreuth: «Tristan und Isolde» zum Auftakt der Festspiele
Bayreuth (ddp). Mit Christoph Marthalers Neuinszenierung von «Tristan und Isolde» beginnen am Montag die 94. Richard-Wagner-Festspiele. Für den Schweizer Regisseur und Ex-Intendanten des Zürcher Schauspielhauses und seine Bühnenbildnerin Anna Viebrock ist dies die erste Arbeit auf dem Grünen Hügel. Mit dem Japaner Eiji Oue steht zum ersten Mal ein asiatischer Dirigent im Bayreuther Orchestergraben.
Fünf Jahre stand der «Tristan» nicht mehr auf dem Programm. Nach Heiner Müllers Aufsehen erregender Version aus dem Jahr 1993 ist Marthalers Interpretation nun die zehnte in der Geschichte der Festspiele. Das Liebesdrama gilt als singuläres Werk in der Operngeschichte und ist zugleich ein Höhepunkt im Schaffen Wagners. Entstanden zwischen 1857 und 1859, wurde der Drei-Akter 1865 in München uraufgeführt, um schließlich drei Jahre nach dem Tod des Komponisten, 1886, auf die Bayreuther Bühne zu kommen.
Nach den Turbulenzen um «Parsifal»-Regisseur Christoph Schlingensief 2004 dürfte es in diesem Jahr auf dem Grünen Hügel eher ruhig zugehen. Mit Marthaler inszeniert zudem ein versierter Kenner des Musiktheaters. Allerdings liefert er mit dem «Tristan» seine erste Wagner-Regie. Robert Dean Smith, der in der Titelrolle debütiert, zählt seit Jahren zum Stammpersonal der Festspiele: Bisher
war der amerikanische Tenor als Lohengrin, Stolzing («Meistersinger»)und Siegmund («Walküre») im Hügel-Einsatz. Die Schwedin Nina Stemme feierte als Isolde bereits mehre Erfolge, unter anderem in Stockholm und in einer CD-Produktion mit Plácido Domingo.
Nachdem das Festival 2005 ohne «Ring» über die Bühne geht, ist der Eröffnungszyklus mit vier weiteren Werken relativ kurz. Zu den Wiederaufnahmen zählen die «Lohengrin»-Inszenierung des Briten Keith Warner (Dirigent: Peter Schneider), die zum letzten Mal auf dem Spielplan steht, Claus Guths feinsinnige Version des «Fliegenden Holländers» (Dirigent: Marc Albrecht), Philippe Arlauds Deko-«Tannhäuser» (Dirigent: Christian Thielemann) und eben Schlingensiefs «Parsifal» (Dirigent: Pierre Boulez).
Nach 30 Aufführungen enden die Festspiele am 28. August mit dem «Lohengrin». Mit über 370 000 Bestellungen für die rund 54000 Karten ist das Interesse an Bayreuth ungebrochen groß. Zur Eröffnung am 25. Juli wird wieder hochkarätige Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Show-Business über den roten Teppich schreiten, darunter Bundespräsident Horst Köhler, Kanzlerkandidatin und Wagner-Fan Angela Merkel, Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber und fast sein gesamtes Kabinett.

Erl: Wagners "Ring" an einem Wochenende
Mit Spannung erwarten Besucher und Veranstalter das Wochenende bei den Tiroler Festspielen in Erl: Richard Wagners "Ring"-Zyklus als kompakte Aufführung an weniger als drei Tagen ist der Höhepunkt des Festivals, das am vergangenen Wochenende begonnen hat.
Die dichte Aufführung der Tetralogie unter dem irreführenden Titel "24-Stunden-Ring" beginnt mit "Das Rheingold" morgen Abend.
Am Samstag folgen um 17.00 Uhr "Die Walküre" und um 23.00 Uhr "Siegfried". Den Abschluss des Wagner-Wochenendes bildet am Sonntag um 11.00 Uhr die "Götterdämmerung". Gustav Kuhn, der das Festival in der 1500-Einwohner-Gemeinde im Inntal mit dem Image "Kultur im Grünen" gegründet hat, sieht das Vorhaben als "Experiment, wie die Festspiele überhaupt".
Die physische Anstrengung sei bei dem Wagner-Marathon sicher nicht die größte Herausforderung: "Wie wir als Musiker und die Zuschauer das emotional durchstehen, wissen wir nicht. Aber Wagners Musik ist in der Nähe einer Droge." Die Wahrnehmung verschiebe sich bei der Aufführung am Stück ins Unterbewusste.
Quelle: orf.at
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