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21.8.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt Raubkunst zurück +++ Bildhauer Eduardo Chillida starb im Alter von 78 Jahren +++ «Landschaften»: Grafiken und Fotografien in Aachen ausgestellt +++ «Eros und Tod» - Arbeiten von Janssen in Hildesheim zu sehen


Stiftung Preußischer Kulturbesitz gibt Raubkunst zurück
Berlin (ddp). Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat am Dienstag eine größere Anzahl Zeichnungen an den Erben des während der NS-Zeit verfolgten Kunstsammlers Bruno Cassirer zurückgegeben. Es handele sich um 145 Federzeichnungen von Max Slevogt, eine Tuschzeichnung von Lovis Corinth und zehn Aquarelle von Karl Walser, die ursprünglich Cassirer gehörten, teilte die Stiftung am Dienstag in Berlin mit. Zuletzt befanden sich die Blätter im Bestand des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin.
Cassirer war als Jude verfolgt und 1938 gezwungen gewesen, nach England überzusiedeln. Er ließ eine umfangreiche Kunstsammlung in Berlin zurück, die 1942 beschlagnahmt und später versteigert wurde. Die nun zurückgegebenen Zeichnungen befanden sich bis 1990 im Besitz der Staatlichen Museen in Berlin (Ost).
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hatte in den vergangenen Jahren schon mehrfach Raubkunst an die Erben der früheren Besitzer zurückgegeben, darunter eine wertvolle Zeichnung von van Gogh.

Bildhauer Eduardo Chillida starb im Alter von 78 Jahren
San Sebastian/Berlin (ddp). Der spanische Bildhauer Eduardo Chillida ist tot. Er starb am Montag im Alter von 78 Jahren in seiner Heimatstadt San Sebastian, wie die baskischen Behörden am Dienstag mitteilten. Der international renommierte Künstler ist in Deutschland vor allem durch die im Jahr 2000 installierte Skulptur «Berlin» vor dem Bundeskanzleramt bekannt geworden. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) nahm die Nachricht vom Tod Chillidas mit «großer Trauer» auf.
Schröder schrieb in einem Beileidsbrief an die Witwe des Künstlers: «Chillida hat große Kunst geschaffen». Um alle seine Werke habe er lange gerungen, so auch um die Plastik «Berlin». Schröder fügte hinzu, er sei «stolz darauf», dass Eduardo Chillida sein letztes monumentales Werk in die deutsche Hauptstadt gegeben habe. In der direkten Begegnung habe er den Künstler als «außergewöhnlichen Menschen» schätzen gelernt, der gesellschaftliche Veränderungen «hochsensibel» verarbeitet habe.
Chillida begann seine künstlerische Arbeit in den 40er Jahren in Paris, wo er mit Zeichnungen, Gips- und Tonwerken experimentierte. Den Umgang mit Eisen lernte er später beim Schmieden in seiner baskischen Heimat. Bereits 1958 bekam der damals 34-Jährige den Großen Internationalen Preis für Skulptur auf der XXIX. Biennale in Venedig und begründete damit seinen Ruf als einer der wichtigsten Bildhauer der Gegenwart.
Chillidas oft wuchtige Skulpturen für den öffentlichen Raum sind in vielen großen Städten der Welt zu finden. Einige Arbeiten sind Persönlichkeiten wie Bach, Goethe, Kandinsky oder Picasso gewidmet. In Deutschland sind von Chillida außer der «Berlin»-Skulptur das «Haus für Goethe» und «Gruß an Heidegger» in Frankfurt am Main sowie «Toleranz und Dialog» im Rathaushof in Münster zu sehen. Bis 27. September zeigt das Deutsche Guggenheim Berlin eine Auswahl aus den seinen Werken.

«Landschaften»: Grafiken und Fotografien in Aachen ausgestellt
Aachen (ddp). Dem Thema «Landschaften» widmet sich das Suermondt Ludwig Museum in Aachen in einer umfassenden Doppelausstellung von Donnerstag bis zum 17. November. Zu sehen sind Arbeiten der Düsseldorfer Malerschule, wie ein Museumssprecher am Dienstag in Aachen sagte. Ausgestellt sind Zeichnungen und Grafiken aus dem 19. Jahrhundert. Zu den Künstlern zählen Karl Friedrich Lessing, Andreas Achenbach oder Caspar Scheuren. Acht Fotografen stellen darüber hinaus unterschiedliche Positionen vor.
Während Axel Hütte seinen Blick auf die Bergwelt des Furka-Passes lenkt, konzentriert sich Elger Esser auf monochrome Meeresansichten. Simone Nieweg fotografierte Agrarlandschaften, und Götz Diergarten zog es in die Normandie: Dort lichtete er einzelne Häuser ab und fügte sie dann zu einem sachlichen Überblick zusammen.
(Internet: www.suermondt-ludwig-museum.de)

«Eros und Tod» - Arbeiten von Janssen in Hildesheim zu sehen
Hildesheim (ddp). Das Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim zeigt ab Mittwoch die Horst-Janssen-Ausstellung «Eros und Tod». Zu sehen sind neben den für Janssen typischen kolorierten Zeichnungen, Radierungen, großformatigen Aquarellen und Gouachen auch literarische Werke, wie das Museum am Dienstag in Hildesheim mitteilte. Die 250 Werke der Schau zeigen unter anderem ein Selbstporträt Janssens in Bezug zu seinen intimen und erotischen Fantasien. Einige der Blätter stammen aus Privatsammlungen und wurden teilweise noch nie öffentlich gezeigt.
Der 1929 in Hamburg geborene Künstler Janssen schuf bis zu seinem Tod im Jahr 1995 über 20 000 Werke. Für viele seiner Arbeiten bekam er Preise und Auszeichnungen. Janssen galt bereits zu Lebzeiten als einer der größten Zeichner und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung «Eros und Tod» ist bis zum 19. November täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
(Internet: www.rpmuseum.de)