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Weimar: Ursprünglicher «Fidelio» am DNT +++
Potsdam: Uni-Orchester und -Chor spielen Bach und Händel +++ Berlin: Premiere von «Hollywood Music Hall» im Tipi
Weimar (ddp). Mit einer besonderen Opernpremiere wartet das Deutsche Nationaltheater (DNT) Weimar am Samstag auf. Dort hebt sich der Vorhang für Beethovens «Fidelio» in der ursprünglichen, 1805 in Wien uraufgeführten Version. Die Inszenierung von Thilo Reinhardt beschäftige sich auf eindringliche Weise mit dem Thema «Aufklärung und Freiheit», teilte die Bühne mit.
Reinhardt wolle der von Ludwig van Beethoven (1770-1827) im Opernfinale postulierten Utopie einer Veränderung hin zu einer freiheitlicheren Welt ein Stück Realität des Hier und Jetzt entgegensetzen. Dafür öffnet der Regisseur während des Schlusschores der Oper die Bühne für Bürger. Sie können direkt von der Straße auf die Bühne gehen und dort mittels mitgebrachter Transparente ihre Meinung zum Thema «Freiheit als Sichtbarkeit des Menschen» frei artikulieren.
Da auf die Realität möglichst wenig Einfluss genommen werden solle, werde es dafür keine Probe geben, hieß es. Eine Zensur erfolge nur bei rechts-oder linksradikalen Inhalten der Transparente. Im Anschluss an die Aufführungen wird es Diskussionen zwischen Demonstranten und Publikum geben. Außerdem ermöglicht das DNT Arbeitslosen den Besuch von Aufführungen des «Fidelio» und anderer Inszenierungen zum Preis von einem Euro.
http://www.nationaltheater-weimar.de
Potsdam: Orchester und Chor der Uni spielen Bach und Händel
Potsdam (ddp-lbg). Das Orchester und der Chor der Universität Potsdam spielen heute und morgen Musik und Theater im Nikolaisaal. Aufgeführt wird die Komödie «Mögliche Begegnung» von Paul Barz. In dem Stück geht es um ein fiktives Treffen der Komponisten Bach und Händel im hohen Alter, bei dem beide auf amüsante Weise ihr Leben Revue passieren lassen. Es erklingen Auszüge aus dem Messias und der Wassermusik von Händel sowie aus der h-Moll-Messe, der Johannespassion und den Brandenburgischen Konzerten von Bach. Die Veranstaltung beginnt um 20.00 Uhr.
Berlin: Premiere von «Hollywood Music Hall» im Tipi
Berlin (ddp-bln). Die «Hollywood Music Hall» hat Einzug ins Berliner Tipi gehalten. Im «Zelt am Kanzleramt» präsentiert Sänger Ralf Samir seit Dienstagabend die von Max Raabe inszenierte gleichnamige neue Musikrevue mit Evergreens von Bing Crosby über Dean Martin bis hin zu Frank Sinatra und Nat King Cole. Bei der Premiere erhielt die Show viel Applaus. Gekommen waren auch zahlreiche Prominente, darunter Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), Filmproduzent Artur Brauner sowie die Schauspieler Otto Sander und Stefan Kurt.
Ob «Cheek To Cheek», «Raindrops Keep Falling On My Head»,«I\'ve Got You Under My Skin», «You are the Sunshine of My Life» oder «New York, New York»: Auf dem Programm der Revue - eine «Referenz an die großen musikalischen Triumphe der Traumfabrik» - stehen die bekanntesten Hits der amerikanischen Unterhaltungsmusik. Begleitet wird Samir, der auch als Conferencier durch den Abend führt, von dem zehnköpfigen Savoy Dance Orchestra und ihrem flotten Swingsound vor Kulissen wie einem American Diner und der Skyline von New York.
Unterstützung erhält der Sänger mit der erotischen Stimme, der zuvor als Rundfunkredakteur und Sprecher von Werbejingles gearbeitet hatte, auch von drei Sängerinnen, den Savoy Sisters - so tritt auch eine blonde «Marilyn Monroe» mit «I Wanna Be Loved By You» auf und lässt ihren Rock wehen.
Mit «Hollywood Music Hall» hat Raabe, der ansonsten mit seinem Palast Orchester auf der Bühne steht, zum ersten Mal die Regie der Show eines anderen Sängers übernommen. Es sei selten, dass ihn eine Stimme auf Anhieb so beeindruckt habe, betonte Raabe. Die Big-Band-Revue läuft noch bis 27. Februar. Die Karten kosten zwischen 18,50 und 36 Euro.
http://www.tipi-das-zelt.de